In diesem kurzen Blogartikel schreibe ich übers Masche binden und gebe ein paar Tipps wie das Üben von Schuhbänder binden leichter gelingen kann.
- Überlege und probiere bewusst selbst aus, wie du denn eigentlich Schuhbänder bindest (es gibt viele verschiedene Wege)
- Übe mit dem Kind den Knoten separat bis dieser sitzt
- Arbeite mit Sprüchen, z.B: Hasenohr, Hasenohr, läuft herum, schießt ein Tor.
- Überlege, in welche Schritte du das Maschenbinden zerlegen würdest. Überlege dir also eine Schritt für Schritt Anleitung, wie bei einem Kochrezept. Beispiel: 1.Schritt (Knoten bereits gemacht), mit linken Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger links ein Hasenohr machen (eher nah, also Schlaufe nicht am Ende greifen) . 2.Schritt: rechte Hand (Daumen-Zeigefinger- evuentuell auch noch Mittelfinger) ergreift rechtes Band und „Läuft herum“ – also um die linke Masche legen etc…. Erarbeite deine individuelle Anleitung dann mit dem Kind.
- Lege dich auf eine Strategie fest, wie du das dem Kind beibringen würdest. Der Beginn mit der rechten oder linken Schlaufe sollte dann immer gleich sein. Denn wenn es jedes Mal unterschiedlich ist, ist das verwirrend. Sitzt eine Strategie, kann es meist andere Wege auch bzw. dann schneller.
Es gibt viele verschiedene Strategien eine Masche zu binden, eine davon ist auf den Bildern abgebildet. Wichtig – es gibt kein richtig und falsch, solange das Endergebnis funktioniert.
- Tut sich das Kind schwer mit dem Erlernen, verwende zwei verschieden farbige Schuhbänder
- Wenn das Kind große Schwierigkeiten hat, verwende ich bei Bedarf in der Therapie dieses selbsthergestellte „Schuhbrett“ . Wenn das Maschenbinden hier sitzt, übe ich am Schuh.
- Ab fünf Jahren ist das Maschenbinden meist Thema und sollte zunehmend bis zum Schulbeginn beherrscht werden.
In der Therapie mache ich es auch gerne, dass ich das Maschebinden zwischen durch übernehme (langsam und in kleine Schritte zerlegt) und das Kind muss genau ansagen was ich tun muss. Wir tauschen also die Rollen. Damit üben wir das genaue Hinsehen und Beschreiben.
Meist ist es so, dass das Kind in bestimmten Teilschritten Schwierigkeiten hat. Hier muss dann genau analysiert werden, warum es scheitert (Kind schaut gar nicht hin, Kind ergreift das Band am Ende und will es durchfädeln, etc.).
- Ich führe dann das Kind durch Fragen. Ich frage welche Hand hier greift oder da greifen muss, welche Finger müssen das oder jenes machen, wo muss die Schlaufe sein (am Ende des Fadens oder nah herbei, muss die Schlaufe klein, riesig oder von mittlerer Größe sein) etc. Das sind sogenannte Wo, Was, Wer, Wie Fragen. Wenn es nicht drauf kommt, gebe ich konkretere Hinweise, dass es ziemlich klar ist, wo der Fehler liegt.
- Und wenn es weiß, wo der Fehler liegt, weiß es dann auch die Lösung was es stattdessen tun muss. Es entsteht immer mehr ein Plan. Diese Form des „geleiteten Entdecken“ ist eine sehr gute und bekannte Methode dafür. Manchmal müssen auch Begriffe erklärt werden was „herum, dazwischen, mittig, das Ende des Fadens, groß, klein, mittlere Größe etc. bedeuten und wie das aussieht.
Wir Ergotherapeuten analysieren also, wie grundsätzlich die Aktivität funktioniert und zergliedern sie in Schritte. Und im zweiten Schritte schauen wir mit dem Klient*in, wie er es durchführt und wo die Knackpunkte sind, an denen es scheitert. Und an diesem Punkt arbeiten wir dann.
Vielleicht konnte ich dir durch meinen kleinen Einblick, eine Idee geben!
Viel Spaß beim Ausprobieren, Christina