In diesem kurzen Blogartikel schreibe ich übers Masche binden und gebe ein paar Tipps wie das Üben von Schuhbänder binden leichter gelingen kann.
Es gibt viele verschiedene Strategien eine Masche zu binden, eine davon ist auf den Bildern abgebildet. Wichtig – es gibt kein richtig und falsch, solange das Endergebnis funktioniert.
In der Therapie mache ich es auch gerne, dass ich das Maschebinden zwischen durch übernehme (langsam und in kleine Schritte zerlegt) und das Kind muss genau ansagen was ich tun muss. Wir tauschen also die Rollen. Damit üben wir das genaue Hinsehen und Beschreiben.
Meist ist es so, dass das Kind in bestimmten Teilschritten Schwierigkeiten hat. Hier muss dann genau analysiert werden, warum es scheitert (Kind schaut gar nicht hin, Kind ergreift das Band am Ende und will es durchfädeln, etc.).
Wir Ergotherapeuten analysieren also, wie grundsätzlich die Aktivität funktioniert und zergliedern sie in Schritte. Und im zweiten Schritte schauen wir mit dem Klient*in, wie er es durchführt und wo die Knackpunkte sind, an denen es scheitert. Und an diesem Punkt arbeiten wir dann.
Vielleicht konnte ich dir durch meinen kleinen Einblick, eine Idee geben!
Viel Spaß beim Ausprobieren, Christina
Hyperaktive Kinder aus der Sicht des Ayurveda
In Anlehnung an Leela Mata / Yoga Vidya / Ayurveda / Volker Mehl
Im folgenden Blogartikel schreibe ich über Hyperaktivität aus Sicht des Ayurveda. Mir ist wichtig zu erwähnen, dass bei Kinder die als sehr bewegungsfreudig gelten die Grenzen zwischen „Normalität“ und „Pathologie“ oft verschwimmen. Und durchaus vorschnell das Wort „Hyperaktivität“ gebraucht wird. Daher vorweg eine kurze Beschreibung der Symptome.
Hyperaktivität äußert sich in einer deutlichen motorischen Unruhe, die dann auftaucht, wenn vom Kind relative Ruhe erwartet wird. Dazu zählen grobmotorische Bewegungen (Zappeln), als auch feinmotorische Bewegungen (Fummeln, klopfen).
Nichtsdestotrotz ist der folgende Artikel sicher auch für andere interessant 🙂 und die Tipps für „überdrehte“ Kinder hilfreich!
Neben dem Beruf der Ergotherapie, bin ich Yogatherapeutin und Kinderyogalehrerin. Yoga und Ayurveda sind sogenannte „Schwesternwissenschaften“ und ihre Verbindung reicht tausende Jahre zurück. Im Ayurveda wird davon ausgegangen, dass es drei grundlegende Energien in unserem Körper gibt. Bezeichnet werden diese als Bioenergien oder Konstitutionstypen. Dosha ist der ayurvedische Begriff dafür. Sie heißen „Vata“, Pitta“, „Kapha“. Wichtig zu verstehen, alle drei Doshas sind in unterschiedlicher Verteilung in jedem Menschen enthalten. Keines der Doshas ist besser oder schlechter. Ist ein Dosha im Überschuss vorhanden, kann das bestimmte Auswirkungen haben. Vata-Störungen haben meist ernsthaftere Folgen als die der beiden anderen Doshas.
Ohne jetzt jede zu beschreiben, möchte ich im folgenden Artikel auf den Vata Typ eingehen. Dem Vata-Dosha werden das Prinzip der Bewegung zugeschrieben, daher der Zusammenhang Hyperaktivität von Kindern. Am Ende folgen Tipps um Vata Überschuss bei Kindern auszugleichen.
VATA
Vata dominierte Menschen haben oft eine trockene Haut, trockene Lippen, trockene Schleimhäute, neigen zu Verstopfung (Trockenheit im Dickdarm), Schwäche und Sörungen des Nervensystems.
Vata dominierten Menschen ist es schnell kalt, sie haben oft eiskalte Hände und Füße und fühlen sich im Winter gar nicht wohl.
Vata dominierten Menschen fällt es leicht sich Dinge zu merken, leider vergessen sie diese auch wieder leicht. Es sind die Menschen mit dem guten Kurzzeitgedächtnis.
das ätherische Element spiegelt sich in ihrem Interesse für Esoterik wieder.
Vata dominierte Menschen bewegen sich sehr gerne. Sie sind oft ruhelos und rastlos. Sie können nur schwer stillhalten. Auch die Sprache ist schnell, oft sogar hektisch. Aus Sicht vom Ayurveda ist in sehr hyperaktiven Kindern viel bewegende Eigenschaft des Vata (Elemente Luft und Äther) außer Kontrolle und das drückt sich laut Leela Mata in überdurchschnittlich aggressiven Verhalten der Kinder aus, wenn sie zum Beispiel den Unterricht stören.
„Wir sagen, sie können nicht still sein, sie haben zu viel Energie! Aber was ist, wenn wir Ihnen helfen können, diese Energien auf konstruktive Weise zu kanalisieren, diese Energie in Kreativität zu transformieren?!“ Meint die Autorin weiters.
Vielleicht kann man sich jetzt auch besser vorstellen, was passiert, wenn diese Eigenschaften im Überschuss sind und warum sich das in Form von Hyperaktivität bei Kindern äußern kann.
Ist Vata im Gleichgewicht, dann bewirkt es mentale und physische Ausgeglichenheit, Heiterkeit, Anpassungsfähigkeit, Verständnis, Freude, Klare Wahrnehmung und die Fähigkeit zu kommunizieren, Kreativität und gesunde Beziehungen einzugehen.
Hier einige Punkte die laut der Autorin Leela Mata sehr wirkungsvoll sind:
Viel Freude beim Probieren, Christina
Heute folgt ein kurzer Blogartikel zum Thema Morgen- und Abendroutinen. Ich schreibe darüber, wie Visualisierungshilfen in Form einer Checkliste Abhilfe schaffen sowie die Verwendung eines Timers für mehr Zeitgefühl des Kindes sorgen kann und wie eine Vorbereitung der Kleidung am Abend ebenfalls Stress am Morgen raus nimmt.
In die Ergotherapie kommen immer wieder Kinder, wo die Eltern mir berichten, dass der Morgen und/oder Abend so mühsam ist. Das Kind trödelt, kommt nicht aus dem Bett, Aufträge müssen mehrmals wiederholt werden und die Eltern berichten, dass sie das Kind förmlich "schieben" müssen, damit es sich anzieht, die Morgentoilette erledigt uvm. Teilweise ist es auch so, dass die Mama oder der Papa alles übernehmen müssen, weil sie sonst nicht rechtzeitig in die Schule oder in den Kindergarten kommen würden. Wenn der Morgen so startet, ist das natürlich für alle Seiten sehr frustrierend.
Wichtig zu erwähnen, eine Routine bedeutet immer, dass die Abläufe möglichst gleich sind und sich vielleicht mal minimal ändern, aber grundsätzlich gleichbleibende Abläufe beinhaltet. Gibt es eine fixe Struktur, ist das alleine schon einfacher für das Kind und die Eltern, denn eine Routine bedeutet Sicherheit. Gerade für Kinder die in der Aufmerksamkeit, der Handlungsdurchführung, der Wahrnehmung etc. Schwierigkeiten haben, sind Routinen ohnehin erleichternd. Aber natürlich auch für andere Kinder 🙂 .
Manche Kinder tun sich wirklich schwer, Handlungsschritte durchzuführen, ohne den Faden zu verlieren und sich nicht ablenken zu lassen. Ich habe daher begonnen, eine sogenannten individuelle Checkliste zu erstellen, als visuelle Hilfe, wo die einzelnen Handlungsschritte abgebildet sind. Dies ist bei jedem Kind und bei jeder Familie individuell. Die Eltern sagen mir dazu in max. 6 Schritten (natürlich auch weniger möglich) wie ihr Morgen denn so aussieht. Starten tut es überall gleich, nämlich mit dem Aufstehen. Was aber dann kommt, ist sehr unterschiedlich. In der Therapie wird darauf geachtet, dass wir da natürlich ganz individuell darauf eingehen. Diese Checkliste wird so angebracht, dass das Kind überall dazu gehen kann, wenn es den Schritt dann erledigt hat. Es verschiebt nach dem Durchführen des Handlungsschrittes die Perle von links nach rechts. Somit hat es den Überblick was als nächstes dran kommt. Außerdem wird die Selbstkontrolle und die Eigenständigkeit gefördert. Das Verschieben der Perle hat überdies einen hohen Aufforderungscharakter, damit es den Handlungsschritt alleine durchführt. Viele Eltern berichten mir, dass die Kinder das Verschieben der Perle lieben und es sogar insgesamt eigenständiger geworden sei (natürlich spielen da oft mehrere Faktoren eine Rolle, die man nicht immer genau weiß). Natürlich ist so eine Visualisierungshilfe kein Rezept für alle Kinder, aber ein Versuch ist es natürlich allemal wert ;-)!
Hier findest du zwei Blankokarten für die Morgenroutine in 5 oder 6 Schritten. Mit Bildern musst du sie selber befüllen und natürlich die Fertigstellung kann ich dir auch nicht abnehmen 😉 . Bei jedem sieht der Morgen ja anders aus, daher gibt es da keine fixfertigen. Morgenroutine Blankokarten
Neben so einer Visualisierungshilfe können auch sogenannte Timer eine gute Hilfe sein, damit Kinder ein besseres Gefühl für Zeit bekommen, als auch mehr im "Tempo" zu sein. Hierbei kann zum Beispiel eingestellt werden, wie viel das Kind noch Zeit zu spielen hat, bevor es dann wirklich fertig sein muss für die Schule/KIGA. Aus meiner Erfahrung her, lieben die Kinder den Timer, sie haben das Gefühl, dass sie mehr Kontrolle und Struktur haben (gerade für Kinder die sich schnell in ihrer eigenen Welt verlieren) eine gute Hilfe um diese Übergänge von einer Handlung in die nächste ohne Streit und Frustration zu schaffen.
Ich setze den Timer in der Therapie ständig ein, vor allem für Kinder die Schwierigkeiten in der Kooperation haben. Ich verwende diesen lautlosen Timer hier: Hier
Ein weiterer Tipp damit der Morgen besser gelingt ist, dass die Kleidung schon am Vorabend gut sortiert vorbereitet wird, damit nicht am Morgen noch diskutiert werden muss, was das Kind gerne anziehen möchte. Für jüngere Kinder kann auch eine sogenannte Anziehstraße (Kleidung wird in der Reihenfolge aufgelegt, wie sie angezogen wird) gelegt werden. Wenn das Kind in einem Punkt wirklich Schwierigkeiten hat sich anzuziehen, weil es den Knopf nicht schließen kann oder Ähnliches, dann kann mit dem Kind genau ausgemacht werden, wo geholfen wird: Nämlich nur da, wo es wirklich Schwierigkeiten hat. Bei der Vorbereitung am Abend sollte das Kind natürlich miteinbezogen werden!!
Weitere Infos und Tipps zum Thema Trödeln kannst du hier finden: https://starkekids.com/troedeln/
Viel Spaß beim Umsetzen der Ideen und bei etwaige Fragen, gerne eine Mail an [email protected]
Liebe Grüße, Christina
Der folgende Blogartikel richtet sich an alle, deren Kinder dazu neigen, schnell frustriert zu sein und ÜBERDURCHSCHNITTLICH viele Wutanfälle (die über das Alter 4 Jahre hinausgehen und nicht mehr zum Trotzalter gehören) haben. Sei es, wenn etwas nicht klappt, wenn sich etwas in einem Ablauf ändert, das Kind nicht verlieren kann, es etwas nicht machen will, weil es keine Lust dazu hat...
Der Artikel ist aber auch für Eltern interessant, deren Kinder generell Schwierigkeiten haben, Gefühle zu spüren und zu benennen, z.B. nicht gerne weinen... Du findest neben einer Gefühls- und Bedürfnisliste als PDF (für ältere Kinder ab 5,6 Jahre geeignet) auch Buchempfehlungen zum Thema Wut und Emotionen.
Der Artikel ersetzt natürlich keine individuelle therapeutische Begleitung - sei es von Psychologen oder im Zuge der Ergotherapie, wenn ernsthafte Probleme dahinter stecken!
In der Ergotherapie erlebe ich es oft, dass mir Eltern berichten, dass es zuhause im täglichen Leben oft zu Konflikten kommt, wenn fremdbestimmte Handlungen vom Kind erwartet werden. Wie zum Beispiel: Hausübung machen, aufräumen, Zähneputzen, Händewaschen, Fernseher ausschalten, zu Bett gehen etc.
Doch nicht nur bei Handlungen, die das Kind gerade nicht machen möchte, sondern auch, wenn sich im Ablauf etwas ändert und noch vielen anderen individuellen Gründen wie Überreizung, Müdigkeit, Streit, Schmerz etc. Oder ernsthafte Probleme wie eine Wahrnehmungsstörung die dahinter steckt uvm. - hier benötigt es professionelle Unterstützung!
Ich beobachte auch des öfteren, dass sich das Kind nicht auf Veränderung einstellen kann (kognitive Flexibilität) und statt sich selbst zu regulieren und mit der veränderten Situation umzugehen, flippt das Kind aus, wird wütend, schreit, schimpft, weint, etc. Beispiel: Zum Essen gibt es doch nicht die Lieblingsspeise, es kann doch nicht die Freundin besuchen, weil sie abgesagt hat, oder die Hausübung ist mehr als gedacht etc.
Kinder, die zu Wutanfällen neigen, können sich selbst nicht regulieren und äußern alles ungehemmt. Sie spüren so viel und nehmen alles einfach ungefiltert auf.
Diese Nuancen und Abstufungen dazwischen sind für diese Kinder sehr schwierig wahrzunehmen und zu spüren. Manchmal fehlt auch der Körperbezug. Das Gefühl zu äußern, ist ebenfalls sehr schwierig. Und da brauchen sie Begleitung vom Erwachsenen der gelassen bleibt und sie dabei führt. Je älter das Kind und desto reifer wird natürlich auch das Gehirn und Kinder sind immer mehr in der Lage, ihre Gefühle entsprechend zu regulieren, wenn etwas nicht nach ihren Erwartungen läuft (es wird etwas kaputt, jemand hat ihr Spiel weggenommen etc.).
Grundsätzlich haben Kleinkinder eine niedrige Frustrationstoleranz und ist völlig natürlich und entwickelt sich mit der Reife des Gehirns. Je älter das Kind, desto mehr lernen sie, dass sie ihr Gefühl „steuern“ und spüren, was es gerade braucht. Ist es Ruhe? Ist es Bewegung? Oder doch einfach kuscheln mit Mama und Papa? Manche Kinder benötigen allerdings mehr Hilfestellung als andere!
Im Anhang kannst du dir eine PDF runterladen wo anhand von Bildern auf der linken Seite alle Gefühlsregungen abgebildet sind. Auf der rechten Spalte sind Bilder die zeigen, was es brauchen könnte. Die Liste besteht nicht nur aus den Hauptgefühlen wie WUT, TRAURIGKEIT, FREUDE, SCHAM, ANGST... sondern auch aus Abstufungen in der Farbe Blau wie Müdigkeit, Langeweile und Ungeduld, da ich es einfacher finde, zu differenzieren. Vor allem steckt bei Kindern oft Müdigkeit oder auch Langeweile hinter ihrem Gefühl.
Das Gefühl der Scham ist in der Farbe dunkelrot dargestellt, da es aus meiner Erfahrung nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen eines der unangenehmsten Gefühle ist, die man fühlen kann. Ich finde, über dieses Gefühl wird viel zu wenig mit Kindern gesprochen.
Gefühle im Alltag zu begleiten kann eine Möglichkeit sein, dem Kind noch mehr das Gefühl zu geben: "Ich sehe dich", "Ich nehme dich ernst". Also zum Beispiel sagen, wenn das Kind gerade frustriert ist. "Ich merke du bist gerade sehr verärgert und frustriert". "Ich verstehe das". "Was brauchst du jetzt"... Je nach Situation das Kind begleiten. Kinder brauchen oft vom Erwachsenen den Spiegel vorgehalten, damit sie verstehen, was in ihnen vorgeht.
Hier gehts zur: Gefühls- und Bedürfnisliste
Ich fühle.... Ich bin...
Je älter das Kind ist, desto besser lässt sich das Thema direkt besprechen:
Fragen an das Kind:
Ich brauche... Mir hilft...
Decke nun die linke Spalte ab und erkläre dem Kind, das hinter den Gefühlen meist Bedürfnisse (so etwas wie ein Wunsch) stecken. Zum Beispiel das Bedürfnis nach Nähe, Rückzug, Bewegung, Trost etc. Dieses Bedürfnis zu erkennen, kann anfangs sehr herausfordernd sein, daher ist das Kind auf einen Erwachsenen angewiesen, der ihm zeigt, wie er sich regulieren kann. Man kann es sich so vorstellen, dass wir Menschen einen Motor haben, der uns antreibt. Mal läuft er schneller und hochtourig, oder langsam und sehr ruhig - oder ganz mittig läuft. Hat das Kind einen Wutanfall - läuft der Motor im roten Bereich, also übertourig, aufgrund von auslösenden Stresssoren die emotional, umweltbedingt (zu viele Reize), körperlich bedingt etc. sind. Nicht immer schaffen das Kinder, dies selbst zu erkennen und vor allem sich vorher schon zu regulieren, dass es nicht zu einer Gefühlsexplosion kommt. Hier braucht es den Erwachsenen, der die Anzeichen erkennt und das Kind begleitet.
Erzähle dem Kind, dass die Liste dazu dient, dass es seine verschiedenen Gefühlsregungen besser spüren und benennen kann, damit es nicht mehr bei Kleinigkeiten ausflippt. Sag ihm, dass diese Gefühlsliste wie ein Trick ist, dass ihm das Spüren von Gefühlen erleichtert.
Bespreche mit dem Kind, dass das Verhalten nicht ok für das Umfeld ist, wenn es dauernd einen Wutanfall bekommt.
Mache dem Kind deutlich, dass es rein das Verhalten ist, und nicht das Kind!!! Zeige dem Kind, dass es geliebt wird – auch wenn es die Wutanfälle hat. Und trotzdem kannst du mit dem Kind besprechen, dass es einfach das Verhalten ist, welches Anspannung, schlechte Laune oder ähnliches beim Umfeld verursacht. Und, dass es auch für das Kind selbst nicht gesund ist. Je älter das Kind, desto besser lässt sich das erklären! Ab 6 Jahre in etwa, beginnen Kinder, dass sie andere Perspektiven einnehmen und sich in die Lage des anderen hineinversetzen können.
Lass in dem Kind ein Bild entstehen was der Vorteil ist, wenn es seine Gefühle besser steuern kann:
Es geht nicht darum, dass das Kind nicht wütend sein darf! Dieses Gefühl gehört wie alle positiven Gefühle zum Menschsein. Doch wenn das Kind nicht nur hin und wieder mal einen Wutanfall hat (was völlig normal wäre), sondern gehäuft und überdurchschnittlich viel, kann es das Alltagsleben einfach beeinträchtigen. Wenn ein anderer in Mitleidenschaft gezogen wird, hat das einfach eine Grenze und ist nicht ok.
Es kann schnell passieren, dass sich andere Kind abwenden, wenn ein Kind Wutanfälle in der Schule bekommt, oder beim Spiel mit anderen.
Es geht darum, dass das Kind diese Nuancen spürt und in Folge dessen erkennt und fühlt, was es eigentlich braucht in dem Moment. Zeige dem Kind deine Liebe und vermittle ein verstehendes Verhalten deinerseits.
Zum Beispiel: Ich verstehe dich... du bist jetzt wütend, weil du Hausübung machen musst. Erzähl mir doch, was eigentlich los ist! Zeige mir, wieviel Hausübung hast du denn? Willst du sie gleich machen oder in einer Stunde? Wenn du mich brauchst, ich bin da. Lass uns doch mal schauen, wie viel es ist. Wie könntest du vorgehen? Usw.
Stelle Fragen und vermittle, dass du da bist! Führe das Kind Schritt für Schritt dahin, dass es die Gefühle selbst reguliert, so dass es nicht automatisch immer zu einer Gefühlsexplosion kommt.
Diese Gefühlsliste ist nicht das Nonplusultra und die Lösung für sofortige Veränderung! Es kann der erste Schritt sein, um Gefühle zu thematisieren und dass das Kind erkennt, dass es kein Weltuntergang ist, wenn es verliert, oder wenn sich im Ablauf was verändert. Es wird zunehmend lernen, dass es selbst die Zügel in der Hand hat, wie es auf äußere Umstände reagieren kann und vor allem die innere Stärke (Resilienz) hat, dass es damit adäquater umgehen kann.
Hänge gemeinsam mit deinem Kind die Gefühlsliste auf und besprecht sie zu Beginn täglich vorm Schlafengehen, wie tagsüber die Stimmung war. Wo würde das Kind sich einteilen, wie es sich heute gefühlt hat? Gefühle sind nicht starr, sondern wandeln sich! Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Kind morgens, nachmittags und abends bewusst in sich hineinfühlt und ein Wäscheklupperl am richtigen Gefühl anbringt um in sich hinein zu spüren!
Dieses Ritual dient so lange, bist es eingeschleift ist! Es ist ein externer visueller Anker, der als Unterstützung dient. Es sollte kein starres System sein. Du kannst auch gerne mit deinem Kind ein eigenes System finden und eigene Benennungen! Vorwiegend dient die Liste als Inspiration und es besteht nicht der Anspruch auf Vollständigkeit. Es kann gerne eine eigene und individuelle Liste für das Kind hergestellt werden!
Bilderbuchempfehlungen für Kinder ab 5 Jahre: (auch für ältere Kinder meiner Meinung nach geeignet
Hier noch ein Ratgeber für Eltern: "So viel Freude, so viel Wut" von Nora Imlau: HIER
Noch ein TIPP: Hinterfrage dein eigenes Verhalten und deine Gefühle. Flippst du selber auch leicht aus? Wie steht es um deine Frustrationstoleranz? Kinder ahmen gerne unser Verhalten nach...
Anmerkung: Der Blogartikel ersetzt keine ärztliche, psychologische oder therapeutische Hilfe!
Auf meiner Startseite erfährst du mehr über mich: DAS BIN ICH
Mir ist es ein tiefes Bedürfnis, den Beruf der Ergotherapie bekannter und transparenter zu machen, daher schreibe ich Artikel rund um meinen Wirkungsbereich. Mit meinen Blogbeiträgen die u.a. auch von mentaler Gesundheit im Alltag handeln, möchte ich damit meinen persönlichen Beitrag leisten und so viele Menschen wie nur möglich erreichen. Ich finde einfach, dass es so wichtig ist anzusetzen, bevor Krankheit auftritt.
Unser Leben ist endlich und ein Geschenk, welches wir doch alle so gut es geht, gesund bestreiten möchten. Da wir hier sowieso nicht lebend rauskommen, möchte ich zeigen, wie du bis dahin 😉 , gesund tätig sein kannst. Wir vergessen nämlich immer wieder, dass auch die mentale und sozial-emotionale Gesundheit Handlungen im Alltag einschränken können.
Im Studium habe ich mich durch meine Bachelorarbeiten schon zum Thema Hochsensibilität und psychischer Belastungen am Arbeitsplatz aus ergotherapeutischer Sicht auseinander gesetzt, weil mein Interesse für das Verhindern und Vorbeugen von Krankheiten damals schon entflammte.
Tätig sein hat eine heilende Wirkung, wenn es nicht zu viel und nicht zu wenig ist! Mit meinen Blog möchte ich dir das Ganze aus ergotherapeutischer Sicht näher bringen.
Ps.: Tippfehler können immer wieder auftreten ;), nur damit du Bescheid weißt!
Bis dahin & schönes Handeln im Alltag, wünscht dir Christina