Lange Zeit dachte ich, Selbstfürsorge beschränke sich auf gelegentliche Verwöhnmomente wie eine Gesichtsmaske, den Friseurbesuch oder eine Massage. Bis ich erkannte, dass dahinter so viel mehr steckt und es für mich zu einer Lebenseinstellung wurde. Ich teile mit dir heute 3 Schritte, wie du beginnen kannst, um eine Selbstfürsorgepraxis für dich zu routinieren. Du kannst dir auch meinen Energiekompass downloaden, um passende Aktivitäten für dich zu ermitteln. Zuerst aber eine persönliche Geschichte von mir.
Selbstfürsorge bedeutet für mich das achtsame Wahrnehmen und Annehmen meiner Bedürfnisse im täglichen Leben. Das sind kleine, aber bedeutsame Momente: Das Strecken und Bewegen nach langem Sitzen, ein kurzer Powernapp oder der wohlwollende Zuspruch an mich selbst, wenn mich Sorgen beschäftigen.
Wir haben uns ein Leben lang an unserer Seite, sollten wir uns dann nicht wie die beste Freundin behandeln? Ich finde ja. Zu oft reden und behandeln wir uns so schlecht, wie wir es niemals bei unserer besten Freundin tun würden.
Als Therapeutin erlebte ich eine Phase - besonders während meiner Selbstständigkeit - in der ich extrem erschöpft nach Hause kam. Ich war emotional sehr im Geben und konnte meine eigenen Gefäße nicht auffüllen.
Meine Routine sah so aus: Nach Hause kommen, mich auf die Couch fallen lassen, zur Schokolade greifen, das Handy zücken und Netflix anschalten. Danach fühlte ich mich nicht energiegeladener - im Gegenteil, noch erschöpfter.
Dabei will ich klarstellen: Ein Netflix-Marathon ist nicht per se verkehrt. Es kommt auf die innere Haltung an. Wenn es dir wirklich gut tut und du genau das jetzt brauchst - warum nicht?
Nach einem längeren persönlichen Entwicklungsprozess, vielen Selbsterfahrungsseminaren, Weiterbildungen und vor allem durch meine Yogaausbildung entdeckte ich, wie ich eine Selbstfürsorgepraxis etablieren kann, die sich nicht anstrengend anfühlt, sondern sich automatisch in meinen Alltag integriert.
Drei erste Schritte, um mit Selbstfürsorge zu beginnen:
- „Hole dich ab": Frage dich, wo du gerade stehst. Spüre hinein und gewinne Klarheit über deinen momentanen Zustand. Nimm dich dort wahr, wo du gerade bist.
Wenn jemand beispielsweise vorhat, mit dem Laufen zu beginnen, aber bisher keinen Sport gemacht hat, wäre das Ziel, dreimal pro Woche 30 Minuten zu laufen, zu ambitioniert. Die anfängliche Motivation würde schnell verblassen. Von null auf hundert funktioniert für die wenigsten, wenn sie langfristig dabei bleiben wollen.
Wenn du aktuell keine Selbstfürsorge in deiner Routine hast, beginne klein. Vielleicht mit 2-3 Minuten täglich, in denen du nach innen spürst, tiefe Bauchatmungen machst und einen persönlichen Check-in durchführst. Frage dich: Wie geht es mir? Was brauche ich gerade?
Meine Empfehlung: Lieber regelmäßig eine wohltuende Praxis mit kleinen Dingen als einmal im Jahr einen Spa-Besuch.
- „Energielevel ermitteln": Bestimme dein Energieniveau - wenig, mittel oder viel. Gerade Frauen erleben durch ihren Zyklus Phasen, in denen sie vor Energie strotzen oder am liebsten unter der Bettdecke bleiben würden. Aber auch Männer haben nicht konstant hohe Energie. Wir sind Menschen, keine Roboter.
Überlege dir Aktivitäten für verschiedene Energiezustände:
- Wenig Energie: 1-3 Minuten Praxis
- Mittleres Energieniveau: Leichte Aktivitäten
- Hohes Energieniveau: Intensivere Bewegung
Selbstfürsorge bedeutet, auf DEINE individuellen Bedürfnisse zu hören - körperlich und emotional. Hier kannst du dir kostenlos
- „Hindernisse": Entwickle Strategien für unvorhergesehene Ereignisse. Wir können nicht immer alles perfekt planen, aber wir können in jedem Moment neu entscheiden.
Beispiel: Du arbeitest und ein unerwartetes Ereignis zwingt dich, länger zu arbeiten. Deine geplante Yogastunde fällt aus. Wie kannst du in dieser Situation liebevoll mit dir umgehen? Wie kannst du dir trotzdem etwas Gutes tun?
Oder du planst einen Abendspaziergang, aber es regnet in Strömen. Wie gehst du flexibel damit um? Manchmal bedeutet Selbstfürsorge auch zu akzeptieren: "Morgen ist ein neuer Tag."
Der entscheidende Punkt: Selbstfürsorge ist keine Perfektion, sondern eine Haltung des Mitgefühls und der Achtsamkeit gegenüber dir selbst.
Behandle dich wie deine beste Freundin. Schließlich verbringst du dein ganzes Leben mit dir.
Liebe Grüße
Christina