ÖFFNUNGSZEITEN: 
ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Aufmerksamkeit benötigen wir für unser Gedächtnis - um sich Aufträge zu merken, das Gelesene im Buch, einem Gespräch zu folgen uvm. Um sich konzentriert auf eine Sache zu fokussieren und eine Handlung zu machen - ohne sich ablenken zu lassen - dafür ist Aufmerksamkeit nötig.

Zunächst will ich dir kurz erklären, wie die Aufmerksamkeit unterteilt ist:

Man unterteilt die Aufmerksamkeit in vier Bereiche:

Es wird der Wachzustand bezeichnet, bzw. die Fähigkeit eine Reaktionsbereitschaft auf Umweltreize herzustellen. Beispiel: Ich sehe ein Reh über die Straße laufen und reagiere adäquat und rechtzeitig. Alterness bezeichnet auch die allgemeine Wachheit. Ein Mensch der z.B. im Koma war, durchläuft verschiedene Phasen wo die Wachheit zunächst noch nicht wiederhergestellt ist.

Ich fokussiere mich auf das Lesen des Artikels und lasse mich nicht vom brausenden Wind abhalten.

Ich mache zwei Dinge gleichzeitig und teile meine Aufmerksamkeit: Ich wasche ab, während ich im Radio die Nachrichten hören kann.

Ich kann mich länger auf eine Aufgabe fokussieren, bei einer reizarmen Umgebung und reagiere sicher und schnell bei Bedarf: Ich schreibe einen Aufsatz und reagiere, wenn jemand an die Tür läutet. 

Wir alle kennen Menschen (oder von uns selbst), die einem nicht aufmerksam zuhören können. Wo man merkt, dass sie mit ihren Gedanken wo anders sind. Menschen die ständig nachfragen, obwohl man ihnen die Infos schon 3 mal gesagt hat. Menschen die sich nicht auf eine Sache konzentrieren können usw.

Aufmerksamkeit benötigen wir aber dringend für unser Kurzzeit- und Langzeitarbeitsgedächtnis. Wenn wir nicht aufmerksam bei der Sache sind, können wir uns nicht merken, was der Chef in der Arbeit gesagt hat.

Meist haben wir interne Ablenker und externe Ablenker die uns zu schaffen machen. Ständig alle Reize auszublenden ist für mich der falsche Weg, da ich meinem Gehirn sehr wohl lernen kann, wie es trotz äußerer Reize sich auf eine Sache fokussieren kann bzw. sich nicht in der Ablenkung verliert. Natürlich ist das individuell abzuschätzen. Wenn ich ein Buch lese und gleichzeitig einen spannenden Radiobeitrag höre, wird sich das spießen – für jeden gesunden Menschen.

Unser Gehirn muss allerdings in der Lage sein, störende Reize auch mal auszublenden. Nur so können wir unsere Aufmerksamkeit halten, Handlungen durchführen und bei kurzer Unterbrechung ohne Schwierigkeit wieder fortsetzen. Das kann bei einem Vortrag sein, wenn wir in Ruhe zuhören, auch wenn der Sitznachbar gerade trinkt...  sehr banale Dinge, die aber völlig natürlich immer wieder passieren.

Wenn wir immer abgelenkt wären, und unsere Handlung nicht mehr aufnehmen können, weil vor unserem Fenster gerade ein Auto vorbeifährt während wir einen Artikel am Laptop schreiben, ist das für uns und unsere Handlungen sehr mühsam. Wenn wir jetzt beginnen, uns ständig zu schützen, möglichst reizarm zu handeln, verlernt unser Gehirn immer mehr, mit Reizen umzugehen.

Da wir aber durch die Neuroplastizität ein Leben lang lernen, weil unser Gehirn so ausgerichtet ist, können wir  lernen, unsere Aufmerksamkeit zu verbessern. Wenn du deine Aufmerksamkeit trainieren möchtest, weil du merkst, dir fällt es schwer, einfach ein Buch zu lesen und eine halbe Stunde wirklich dranzubleiben, dann kannst du das trainieren. Neben den internen Ablenker (wo ich noch dazukomme), spielt die sogenannte Willenskraft und die Entscheidungsfähigkeit eine große Rolle:

Meine Absicht ist zum Beispiel konzentriert ein Buch zu lesen. Ich treffe nun bewusst die Entscheidung dass ich diese Handlung mache. Wenn mir das schwer fällt, dann benötige ich anfangs mehr Selbstdisziplin. Ich benötige immer wieder diese innere Kraft, die sich einschaltet, wenn ich merke, ich möchte gerade aufstehen, was trinken, nochmal aufs Handy sehen usw. Ich muss immer wieder dagegen steuern. Und dazu benötige ich Selbstdisziplin (wird überall benötigt, wenn ich was Neues lerne).

Sich immer wieder daran zu erinnern und wieder zurückzukehren, ist bereits das Training. Ich komme mit meiner Aufmerksamkeit zurück zum Ort des Geschehens. Meist wird einem das Abschweifen erst bewusst, wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit wieder zurückkomme. Ah... ich war gerade mit meiner Aufmerksamkeit ja ganz wo anders...

Hierbei ist Meditation eine Möglichkeit, um dich darin zu üben, sodass du immer mehr Bewusstsein bekommst und es viel früher spürst, wenn du mit deinen Gedanken abschweifst! Ich bin seit Jahren ein Fan von Meditation. Nicht nur Spitzensportler oder Manager nutzen dieses Tool, auch viele andere.

Übe im Alltag:

Was hat Aufmerksamkeit mit der Körperspannung zu tun?

Sehr viel sogar. Unser Gehirn arbeitet nachweislich konzentrierter, wenn wir ihm Sauerstoff geben. Wenn wir uns bewegen und wenn wir eine gute Muskelspannung haben, ist das förderlich für unsere Aufmerksamkeit.  Zum Beispiel Kinder, die sehr schlaff und träge sind, bei der Hausübung mit Rundrücken "lungern", hat das negative Auswirkung auf die Aufmerksamkeitsleistung.

Wer hingegen Ausdauersport, oder Kräftigung wie Yoga, etc. in seinen Alltag integriert, der tut auch was für seine Aufmerksamkeit! Beim Sitzen kannst du Körperspannung einbauen, in dem du auf der Stuhlkante sitzt,  ein Wackelkissen verwendest, oder zwischendurch auf einem Peziball... Du wirst sehen, dass du gar nicht anders kannst, als aufmerksam deiner Tätigkeit nachzugehen. Hin und wieder an einem Steharbeitsplatz mit dem Laptop arbeiten ist nicht nur ergonomisch, sondern auch für deine Aufmerksamkeit wohltuend!

Hast du schon mal eine Balanceübung gemacht und warst dabei mit den Gedanken ganz wo anders? Wahrscheinlich nicht, denn sonst kann keiner die Balance halten...

Interne Ablenker:

Gerade Menschen mit vielen Sorgen, die nicht gut schlafen, viel grübeln, überlastet sind, von der Stimmung her im unteren Bereich sind, haben häufig mit internen Ablenker zu tun. Interne Ablenker werden vorwiegend dann zum Problem, wenn sie dysfunktionale Gedanken beinhalten.

Werde dir deiner dysfunktionalen Gedanken bewusst. Schreibe alles auf, was dich belastet. Übe dich darin, diese auch zu erkennen. Weitere Möglichkeiten sind, dass du du dich im Loslassen und Friedenschließen mit diesen Gedanken übst. Wenn du ganz viele negative Gedanken bemerkst, suche dir wenn nötig entsprechende psychologische Hilfe!

Externe Ablenker:

Handy, Radio, Geräusche, Personen uvm. können zu externen Ablenker werden. Nicht immer haben wir das in unserer Kontrolle. Ob sich neben mir wer die Nase schneuzt und ich deswegen beim Vortrag den Faden verliere, liegt in unserer Verantwortung damit umzugehen.

Übe dich immer wieder, die Ruhe zu bewahren. Atme tief durch und komme zurück zur Situation!

Gibt es Situationen, wo so viel äußere Eindrücke wie Geräusche auf dich einprasseln, sind Noise Cancelling Kopfhörer eine gute Wahl. Liegt es an vielen visuellen Reizen, dann kannst du durch Umweltanpassung vieles beheben. Durch richtige Sitzposition in einer reizarmen Umgebung, wo dein Kopf nicht zum Fenster raussieht uvm.

Wachheit:

Vielleicht kennst du das, du fühlst, dass du durch zu langes Sitzen den Bezug zu deinem Körper verlierst. Du merkst das daran, weil du ständig deine Sitzposition wechselst. Es kann zu einer inneren Unruhe kommen.

Meist ist das deswegen, weil deine Formatio Reticularis im Hirnstamm unterversorgt ist. Es benötigt Meldung über deine Körperlage/position. Die Formatio Reticulairs weiß nämlich nicht mehr, wie der Lagesinn ist. Sie braucht aber das Raumlage- Wissen über deinen Körper, damit das Gehirn wach sein kann.

Hierbei können Stressbälle oder andere taktile Reize Abhilfe schaffen. Auch das Aufstehen und einatmen von frischer Luft ist für deine Formatio Reticularis super! Wenn du dich in so einer Situation zwingst, still zu sitzen, bewirkst du das Gegenteil. Das ist sehr ungesund. Wenn du spürst, du wirst unruhig, dann gib deinem Körper was er braucht! Es ist natürlich, dass wir Menschen uns bewegen wollen. Manche können halt länger still sitzen und andere nicht.

Viele individuelle Faktoren spielen für die Wachheit eine Rolle: Schlaf, optimale Nährstoffversorgung im Blut, persönliche Sorgen und das physische Wohlbefinden (habe ich wo Schmerzen). Es ist auch davon abhängig, wie interessant die Situation/Information ist, auf die ich mich konzentrieren soll.

Und ich muss dir sicher nicht sagen, aber je langweiliger und monotoner zum Beispiel die Vortragsstimme, umso schlechter ist es mit unserer Wachheit bestellt ;).

Wie du deine Aufmerksamkeitsleistung noch trainieren kannst und warum Achtsamkeit ein Schlüsselfaktor spielen kann:

Der Begriff Achtsamkeit (Mindfulness) wird aktuell ja gerade überall verwendet...  Achtsamkeit meint, dass wir mit unseren Gedanken bei einer Sache sind und eine sehr klare, präsente und starke Fokussierung einnehmen. Beispiel: Ich möchte Kaffee trinken. Zuerst entsteht der Gedanke, danach folgt der Körper und ich richte mir den Kaffee her und trinke. Meinen Gedanken sind absolut beim Kaffee und der Tätigkeit, ohne in die Zukunft zu schweifen (was mache ich nach dem Kaffee trinken) oder in der Vergangenheit zu sein.

Wenn wir nicht präsent sind, ist es schwierig, bei einer Sache zu bleiben und uns nicht ablenken zu lassen. Unser Leben läuft dann an uns vorbei. Hier findest du wirksame Achtsamkeitsübungen: Raus aus dem Kopf, rein in den Körper  

Du hast Fragen? Dann schreibe mir gerne an [email protected]

Alles Liebe, Christina

 

Je nach Schlaganfall kommt es zu einer Halbseitenlähmung oder auch anderen Symptomen. Oftmals sind Arm und Bein gleichermaßen betroffen, manchmal aber auch vermehrt das Bein oder der Arm/Hand. Manche haben auch eine Feinmotorikstörung oder Gedächtnis – und Wahrnehmungsschwierigkeiten.

Es ist also sehr unterschiedlich wie ausgeprägt die Symptome sind, je nach dem welches Areal im Gehirn betroffen ist.

Beim „Erlernten Nichtgebrauch“ meint man allerdings, dass die hemiparetische Hand (die gelähmte) aufgrund des Schlaganfalls vernachlässigt wird und nicht mehr beachtet wird. Gründe können dafür kognitive sein oder auch psychische.

Manche empfinden es auch als so, dass die gelähmte Hand nicht mehr zu ihnen gehöre.

In diesem Fall kompensieren viele Patienten und setzen nur mehr die gesunde Hand ein. Es gibt Studien, dass dadurch die betroffene und gelähmte Hand immer schlechter wird und sich auch das Areal im Gehirn - das motorisch für diese Hand zuständig ist, zurückbildet.

Deswegen ist es so wichtig, dass die Hand trotz Lähmung im Alltag eingesetzt wird, auch wenn das Greifen und Hantieren schwieriger ist, oder wenn die Hand weniger gespürt wird. Aber das Gehirn kann sich wieder erholen und neue Zellen bilden (Neuroplastizität), die nötig sind, dass die (Senso) Motorik nach und nach wieder zurückkommt. Und dazu ist es notwendig, so viel wie nur möglich die betroffene Hand einzusetzen. Denn nur durch Wiederholung (auch wenn es noch so schwierig ist) stellt sich sogenanntes Motorische Lernen ein, was so viel bedeutet wie, dass die Funktion wieder erlernt werden kann. Aber durch das Vermeiden werden die Symptome definitiv schlechter werden!

In der Ergotherapie kommen verschiedenste Therapiemaßnahmen zum Einsatz, die dem entgegenwirken. Angefangen von kognitiven Strategien, Verhaltensschulung, Training von Sensibilität, Kraft, Koordination und vielem mehr.

Innovative Therapiemethoden sind hierbei auch Spiegeltherapie mit Mentaltraining und der Forced Use Ansatz (hierbei wird nach genauen Regeln die gesunde Hand einbandagiert oder weggebunden, damit die betroffene Hand zum Einsatz gezwungen wird). Dieser Ansatz ist aber nur bei bestimmten Voraussetzungen möglich.

Auch das Anleiten von Heimübungen, sowie das Anleiten von Angehörigen und 24 h Pflege ist Teilgebiet der Therapie. Denn der Klient sollte so gut es geht selbstständig oder Teilschritte von Handlungen übernehmen, damit es zur Verbesserung kommt.

Je mehr der Klient übt und desto besser das Umfeld aufgeklärt ist und so wenig wie nötig alles übernimmt, desto besser. Denn es ist Ziel, dass der Klient weitgehend selbstständig wieder handeln kann.

Wo kann die Hand überall im Alltag eingesetzt werden?

Und wenn es nur ist, dass er sich selber seinen Pullover anziehen kann. Es ist immer Ziel, dass die vorhandenen Fähigkeiten eingesetzt werden und dass der Klient dort Unterstützung bekommt, wo er sie wirklich benötigt.

Der Klient sollte auch so weit es geht, viel aus dem Bett mobilisiert werden, statt auf dem Rollstuhl auf einem normalen Sessel sitzen (wenn schon möglich) uvm.

Die richtige Lagerung und Handling der Hand sind ebenfalls nicht wegzudenkende Maßnahmen, da sie für den Verlauf und Fortschritt der Therapie maßgeblich sind. Falsche Lagerung und ähnliches können zu Beeinträchtigungen und Kontrakturen des Gelenks führen. Die Hand wird dann eventuell immer mehr vernachlässigt und ein erlernter Nichtgebrauch begünstigt wird.

Es folgt ein kurzer Artikel über den Schnappfinger und den konservativen Behandlungsmöglichkeiten in der Ergotherapie. Der Schnappfinger kann vor allem in einem Vorstadium oder Frühstadium konservativ behandelt werden. In vielen Fällen kann dadurch eine Operation vermieden werden.

Neben dem Ausdruck Schnappfinger, kommen auch Begriffe zum Einsatz wie Triggerfinger, Schnappdaumen oder schnellender Finger: Tendovaginitis Stenosans ist der lateinische Fachbegriff dafür.

Was ist eigentlich der Schnappfinger?

Sehnen gleiten in einer sogenannten Sehnenscheide. Um diese Sehnenscheiden sind Ringbänder (Haltebänder), die das Ganze fixieren. Jeder hat ca. 4-5 Ringbändern an einem Finger.

Am häufigsten tritt der Schnappfinger am Daumen oder am Mittelfinger auf.

In der Literatur wird beim Schnappfinger erwähnt, dass durch Überlastung (viel am PC arbeiten), einseitige Bewegung, hormonelle Veränderungen, oder als Begleiterscheinung von einem Carpaltunnelsyndrom eine Entzündung entstehen kann, wodurch sich Knötchen an der Beugesehne bilden. Die Folge ist, dass die Sehne nicht mehr gut durch die Sehnescheiden gleiten, weil sie im Bereich des Ringbändchens hängen bleiben.

Du machst zum Beispiel eine Faust, öffnest und ein Finger kann sich nicht alleine strecken, du musst nachhelfen, dabei schnellt/springt das Knötchen durch das Ringband. Daher der Name Schnappfinger oder Ähnliches.

Meist ist es so, dass die Sehne zu dick ist und/oder das Ringband zu eng (Ringbandstenose). Oft ist eine muskuläre Dysbalance der Muskeln und Faszien für eine Ringbandstenose verantwortlich.

Symptome welche in der Literatur angegebenen werden: 

Was kann in der Ergotherapie konservativ gemacht werden?

Konservativ wird in der Ergotherapie eine kleine Fingerschiene angefertigt, wo entweder das Grundgelenk oder das Mittelgelenk des betroffenen Fingers (je nach dem wo das Schnappen auftritt) blockiert wird. Durch die Blockierung der Beugung kann sich die Entzündung beruhigen und Stress wird rausgenommen.

Die Fingerschiene wird in etwa 6 Wochen verwendet (je nach Ausmaß) und bestimmte Übungen und Eigenmassage an den Ringbändern der Finger sowie an der Muskulatur der Hand, werden täglich durchgeführt. Es wird darauf geachtet, dass der Finger aufgrund der Blockierung natürlich auch nicht einsteift! Wichtig ist, dass das Schnappen verringert bzw. möglichst vermieden wird, weil sonst kann sich die Entzündung nicht beruhigen.

Weiters sollte an den Faszien und Muskeln gearbeitet werden, dass diese an Spannung verlieren, sodass sich das Ringband ebenfalls entspannen kann.

Über entspannende Maßnahmen und Dehnübungen an den Muskelbeuger durch Wärme, Weichteiltechniken, mittels Faszienrolle als Heimübungsprogramm wird in der Ergotherapie beraten und in der Therapie angewendet. Liegt keine akute Entzündung vor, kann ein Paraffinbad ebenfalls eine sehr entspannende Wirkung zeigen. Das alles können Inhalte in der konservativen Behandlung in der Ergotherapie sein.

Postoperativ nach einer Ringbandspaltung ist Ergotherapie sehr empfehlenswert zur funktionellen Therapie, wo je nach Bedarf Narbenbehandlung, Maßnahmen zur Schwellungsreduzierung, Beweglichkeit, Sensibilität, Kräftigung etc. zum Einsatz kommen.

Um eine gute Diagnose zu erstellen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, z.B. kann ein Ultraschall viel Aufschluss geben.

Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne an [email protected]

Wenn es zu Wutanfällen kommt oder zu anderen Streitigkeiten, wo Emotionen im Spiel sind, steckt immer dahinter, dass in dem Moment ein Bedürfnis nicht ausgelebt werden kann. Denn hinter jeder Emotion wie Wut, Trauer, Angst etc. steckt ein Bedürfnis das verletzt wurde. Neben den körperlichen Bedürfnissen wie Essen, Trinken, Schlaf (vgl. Bedürfnispyramide nach Maslow) gibt es auch psychische Bedürfnisse (vgl. nach Klaus Grawe) wie: Bindung, Lustgewinn & Unlustvermeidung, Selbstwertschutz & Selbstwerterhöhung, Orientierung & Kontrolle.
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❤️ Bindung: jeder Mensch/Kind möchte sich sicher fühlen durch Zugehörigkeit, benötigt Liebe, Geborgenheit etc. Die ersten zwei bis drei Lebensjahre sind hier entscheidend, wie sich die Bindung vom Kind und Eltern entwickelt. Diese Bindung stellt dann die Weichen fürs spätere Leben.
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💪 Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz: Wir alle haben das Bedürfnis uns als kompetent zu erfahren wenn wir handeln. Fühlen wir uns sicher in dem wie und was wir tun, weil wir einen guten Selbstwert haben, sind wir erfolgreicher im Tun und verfolgen Ziele. Wir wissen auch, dass wir bei Misserfolge trotzdem noch wertvoll sind.
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🍒 Lustgewinn und Unlustvermeidung: Wir alle streben danach lustvolle Dinge zu tun und Unliebsames zu vermeiden. Doch im Laufe des Erwachsenwerdens müssen wir lernen, wenn wir Ziele erreichen wollen, dass wir auch mal Lustgefühle hinten an stellen müssen. Handlungen durchzuführen die für uns bedeutsam und wichtig sind, vs. fremdbestimmte Handlungen, kommen immer wieder mal in Konflikt miteinander. Eine Betätigungsbalance zu leben ist hier der Gedanke aus der Ergotherapie.
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👀 Kontrolle und Selbstbestimmung:
Wir möchten gerne Einfluss nehmen und proaktiv auf unser Leben, Handlungen und das was uns widerfährt, einwirken. Das Bedürfnis nach Kontrolle ist bei jedem unterschiedlich ausgeprägt. Struktur, Selbstbestimmtheit und Selbstwirksamkeit spielen hier eine Rolle.
Häufige Konfliktsituationen im Alltag sind:
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Wenn es zu Wutanfällen und Co. kommt, heißt es also, sich auf Spurensuche 🧐🧐zu begeben und herauszufinden, welches körperliche oder psychische Bedürfnis hier gesehen werden möchte! 🤗

Im folgenden Blogartikel gebe ich einen kurzen Überblick zum Thema Narben, deren Behandlung und gehe auf den Einfluss von TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ein. In der Narbenbehandlung hat sich gezeigt, dass die Komplementärmedizin eine wichtige Rolle spielt.

Es gibt sicher nur sehr wenige Menschen die keine Narben haben. Eine Narbe haben allerdings alle – nämlich den Nabel. Das ist im Grunde die erste Narbe im Leben und zählt übrigens in der TCM  zu dem wichtigsten Energiereservoir aus dem die ganze Energie gespeist wird.

Neben dem Nabel – der zu den Narbenklassiker zählt, gehören auch Nabelpiercings, Ohrstecker, Impfnarben, Brust-OP’s, Dammschnitt, Kaiserschnitt, Leistenbruch, Karpaltunnel, Verbrennungen, Venenoperationen, innere Narben im Zahn- und Kieferbereich, Knie, Schulter, Schilddrüse etc. zu häufigen Regionen wo Narben nach Eingriffen entstehen.

Nicht jede Narbe ist natürlich behandlungsbedürftig. Es gibt viele Narben die völlig problemlos sind.

In der Ergotherapie begegnen mir vorwiegend Klient*innen die aufgrund von Schnittverletzungen oder Operationen Narben an den Händen oder Fingern haben. Wenn sie zu mir kommen, sind die meisten Narben gestört.

Wie erkenne ich, ob es sich um eine störende Narbe handelt?

TCM und Narben

In der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geht es darum, dass die „drei Schätze“ in Balance sind. Störungen von Qi (Energie), Jing (Essenz) und Shen (Geist) führen über kurz oder lang zu Krankheit. Narben die behandlungsbedürftig sind, durchbrechen den Energiefluss. Manchmal kann es auch sein, dass durch gestörte Narben andere Krankheiten verursacht werden. Entstört man die Narbe, kann es sein, dass die ausgelöste Krankheit heilt.

Qi: Übersetzt heißt das so viel wie Lebensenergie. Qi schafft Leben und ist der Motor für Transformation. Voraussetzung ist allerdings ein harmonischer Qi-Fluss. Den Fluss wieder herzustellen ist die Aufgabe der Narbenentstörung.

Shen: Meint so viel wie Geist. Zum Geist werden in der TCM emotionale, mentale und spirituelle Aspekte gezählt. Shen wird vor allem im Heilungsprozess verdeutlicht. Diesen zu optimieren, ist ebenfalls Aufgabe der Entstörung.

Was übrigens viele nicht wissen, ist eine Operation geplant, kann auch schon vorsorglich die betreffende Körperstelle durch manuelle Techniken als auch mit Salben gelockert und geschmeidig gemacht werden, sodass der chirurgische Eingriff problemloser stattfindet kann. Ist „Shen“ auch noch positiv auf die OP eingestellt, begünstigt das den Heilungsverlauf.

Jing: Damit ist die Lebensessenz gemeint. Einen Teil des Jing kann über die Nahrung aufgebaut werden. Betrachtet man dies aus Sicht der Wundheilung, beeinflusst die Nahrung diese enorm. Der Säure- Basenhaushalt spielt hier eine sehr wichtige Rolle. Denn zu viel Säure im Körper wirkt sich negativ auf die Wundheilung aus.

Das Ziel einer jeden Narbenentstörung ist letztendlich, dass der Energiefluss hergestellt wird. Denn, „Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach fließender Energie“ –  laut Dr. med. Voll. Das heißt, kommt von Außen Bewegung ins Gewebe, kann die Energie dort fließen, verschiedene biochemische Prozesse werden angeregt und Schmerzen können sich lösen.

Wie sieht nun die Behandlung in etwa aus?

Im folgenden Artikel möchte ich darauf eingehen, was du machen kannst, damit du mehr Lebensqualität spürst und freudvoller in deinem Alltag handeln kannst. Ich gehe darauf ein, was das mit Werten, Zielen und Affirmationen ("Kraftsätze") zu tun hat und wie uns der innere Schweinehund oft in die Quere kommt.  Du findest auch eine Werteliste, wo du für dich mal herausfinden kannst, was deine Werte sind!

Meist meinen wir, es sind die großen Dinge, die unsere Lebensqualität beeinflussen und uns glücklicher handeln lässt. Der Sommerurlaub in ferne Länder oder andere ausgefallene Dinge.

Doch es sind die kleinen Alltagsfreuden die zu Lebensqualität und Ausgeglichenheit führen.

Meist machen wir Dinge die uns gut tun, nur so lange, bis wir uns super fühlen und danach lassen wir es wieder schleifen, bis wir merken, STOPP, irgendwas lässt uns anders fühlen. Bis wir erkannt haben, dass wir wieder in unsere alten Verhaltensmuster gekippt sind.

Stelle dir mal folgende Frage:

Welche Verhaltensmuster lassen dich nicht gut fühlen? Das können sein, gleich am Morgen das Handy zu betätigen, bis spät in die Nacht am Handy und Laptop sein, zu viel Kaffee, ungesundes Essen, wenig Bewegung...

Stelle dir nun die Frage, welche positiven Verhaltensweisen und Routinen tun dir richtig gut:

Gleich in der Früh eine Runde laufen/spazieren gehen, der warme Tee in der Früh, das Powernapping, Socialmedia auf’s Minimum reduzieren, Yoga, Tagebuch schreiben, Meditation, Sportkleidung schon so positionieren – dass du motivierter bist und fast „drüber fällst“, nach der Arbeit statt Netflix an – einfach eine Runde auf der Couch entspannen und atmen etc.

Meist setzen wir uns Routinen im Alltag, wenn wir aus einem alten und negativen Muster ausbrechen wollen. Diese Routinen unterstützen unser Gehirn, ein neues und positives Muster einzuschleifen. Routinen und Rituale sind also dann sinnvoll, wenn es in bestimmten Bereichen nicht so rund läuft. Das ist auch oft der Grund, warum wir damit wieder aufhören, wenn es uns gut geht.

Ich bin der Meinung, dass uns zu viele Routinen auch einengen können und uns Druck machen können, wenn es ausartet. Wenn wir zum Beispiel meinen, ohne diese Routine läuft unser Leben aus dem Ruder und wir brauchen sie. Wenn wir uns zum Beispiel schlecht fühlen oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unsere Routine mal verändern. Das wäre kontraproduktiv und ist nicht sinnvoll.

Also ohne Druck und aus der Leichtigkeit hier zu agieren uns sich zu fragen, welche Routinen mir gut tun, sind förderlich, wenn sie ohne Druck ausgeführt werden. Sie sollten einem Freude machen. Macht es einem keine Freude mehr, dann ist diese Routine zu hinterfragen.

Wann kippen wir aus unserer Routine, obwohl wir wissen, sie täte uns gut?

Es gibt ja den sogenannten Schweinehund, dieser Schweinehund durchquert meist unsere Pläne mit negativen Sätzen wie, "ach komm, geh heute nicht spazieren, es ist so kalt, leg dich lieber vorm Fernseher hin.... das täte dir besser..."
Er lockt uns mit falschen Versprechungen und Versuchungen. Der erste Schritt, diesen inneren Schweinehund zu durchbrechen wäre, dass du dir einfach mal bewusst machst, wann und in welcher Form er auftritt. Zu erkennen, wann ist es der Schweinehund und wann, tut mir jetzt zum Beispiel Sport wirklich nicht gut, sondern eher die Entspannung mit einem Buch, ist anfangs ein Lernprozess.

Sich zu fragen, welche Routinen mich antreiben und mich in einen Flow kommen lassen, beeinflusst die Lebensqualität als auch die Zielerreichung enorm.

Sich Ziele zu setzen, halten uns gesund, lassen und handeln und betätigen. Der Spruch, „Wer rastet der rostet“ ist ja allgegenwärtig bekannt.

Nicht umsonst fallen viele ältere Menschen, wenn sie in die Pension gehen, in eine Depression, weil sie sich plötzlich handlungsunfähig und ziellos fühlen.

Daher sind Ziele, die ich mir in meinem Beruf, in Beziehungen, was meine Persönlichkeit betrifft, die Freizeit, die Erholung stecke, extrem gesundheitsfördernd.

Welche Ziele ich mir setze, hängen vielfach von unseren Werten ab. Sich diese mal bewusst zu machen, was mich im Leben denn antreibt, was mir wichtig ist, wo ich tiefe Erfüllung spüre, kann hierbei helfen.

Hier findest du eine Werteliste, wo du dir im ersten Schritt die 30 wichtigsten heraussuchst. Im nächsten Schritt, reduzierst du sie auf 10 und im letzten Schritt auf deine aktuellen 5 wichtigsten Werte.

Werteliste: HIER

Werte verändern sich übrigens im Laufe der Zeit und je nach Lebensphase! Sie können also immer wieder hinterfragt werden und sich verändern. Sie ändern sich nicht jeden Tag ;-).

Auf der Basis von diesen Werten, können also Ziele abgeleitet werden. Und für dich bedeutungsvolle Routinen und Verhaltensweisen entstehen. Und je nach dem, bedeutungsvolle Betätigungen gefunden werden, die dich zu deinen Zielen führen.

Und das sind Dinge, die direkt in deinem Alltag durchgeführt werden. Diese kleinen Dinge sind es, dich dich letztendlich zufrieden fühlen lassen.

Damit du nicht so schnell vom Weg abkommst und wieder in deine alten negativen Verhaltensmuster kippst, können dir unterstützende "Kraftsätze" helfen. Auch schon für Kinder, sind solche sehr hilfreich, vor allem wenn sie Selbstzweifel haben. Ich setze in meiner täglichen Arbeit sehr häufig solche Kraftkarten ein. Zum Beispiel diese hier von Sabine Brengel finde ich einfach zauberhaft: Kraftkarten

Dem Gehirn ist es übrigens grundsätzlich egal, was du ihm sagst. Er leitet die Infos bewertungsfrei weiter. Erst im limbischen System wird es mit deinen Werten und Gefühlen abgeglichen. Wenn du ihm sagst, „Ich schaffe das nicht“ – dann leitet es das weiter und du wirst durch die selbsterfüllende Prophezeiung es wirklich nicht schaffen. Sagst du ihm, „Ich schaffe das“ leitet er es ebenfalls neutral weiter und du wirst es schaffen, wenn auch deine Gefühle in Einklang mit dieser Aussage sind.

Wie fühlst du nun auch, was du denkst und sagst?

In dem du auf vergangene Erfahrungen zurückgreifen kannst, die dich bestätigen. „Ach ja, in der Vergangenheit habe ich dieses oder jenes auch schon geschafft“...

Wenn du dich wieder dran erinnerst, lässt du automatisch auch positive Gefühle damit in Erscheinung treten und es lässt dich gut fühlen.

Ist es etwas Neues, was du schaffen möchtest, dann kannst du sehr wohl ähnliche vergangene Situationen mit dieser neuen Sache verknüpfen. Unser Gehirn ist so ausgelegt, dass durch die sogenannte Neuroplastizität immer wieder neue Verknüpfungen entstehen können.

Schaffe also Erfahrungen, wo du durch positive erlebte Gefühle deine Affirmationen stärken kannst, dass sie nicht bloß positive Aussagen sind, sondern auch wirklich bestärkende Sätze die dich an dein Ziel bringen!

Du fragst dich, was hat das Ganze auch mit Ergotherapie zu tun?

Ganz einfach, Ergotherapeuten sind Experten was den Alltag betrifft, egal ob bereits krank oder als Gesundheitsförderung. Ergotherapie beruht auf einer handlungsorientierten Wissenschaft, wo der Mensch als Ganzes erfasst wird. Nämlich seine Handlungen, die er ausführt, motiviert und bestimmt, von Körper-Geist und Seele. Hat der Mensch für ihn bedeutungsvolle Aktivitäten gefunden, hat dies eine heilende Wirkung!

Manchmal hat aber auch die Umwelt oder das Umfeld Erwartungen an uns und wir müssen Handlungen durchführen. Es müssen Dinge erledigt werden, die man sich nicht selber aussucht, sondern die einfach gemacht werden müssen. Diese bestimmen ebenfalls unsere Handlungen, denn der Mensch ist hier eingebettet. Du kennst das vielleicht, es gibt Dinge, die gemacht werden müssen, obwohl sie einem nicht so Spaß machen. Und hier können Routinen ebenfalls unterstützend wirken.

Wir alle putzen uns die Zähne, auch wenn es uns mal nicht freut, oder die Eltern möchten, dass das Kind leserlicher schreibt, oder die Umwelt verlangt, dass man sich in der Öffentlichkeit entsprechend sozial verhält. Ergotherapeuten betrachten den Mensch von seinem Umfeld und von seiner Umwelt aus. Wir beziehen dies in unsere Therapie (individuell - je nach Klient und Diagnose) mit ein!

Wir alle haben einen Alltag, denn wir können nicht 365 Tage im Jahr auf Urlaub sein, dies würde uns nicht glücklicher machen. Und auch im Urlaub entsteht mal ein Alltag. Ich sehe es als meine Herzensaufgabe, Menschen/Kinder zu unterstützen, wie sie in ihrem Alltagsleben so handeln können, dass es ihnen gut geht und sie freudvoller ihrem Leben nachgehen können!

Im folgenden Blogartikel gehe ich auf auf den Begriff der Betätigungsbalance sowie darauf, was du machen kannst, wenn du zu viel oder zu wenig handelst/tust. Es folgen ein paar Tipps aus ergotherapeutischer Sicht, welche sehr hilfreich sind, wenn du in den Extremen  des "Nichts-Tun" oder des "Zu viel Tuns" bist und eine gesunde Balance finden möchtest.

In der Ergotherapie spricht man von den Lebensbereichen wie Produktivität, Freizeit, Erholung und Selbstversorgung. Fühlt sich der Mensch ausgeglichen, was die Handlungen in diesen Bereichen betrifft, ist eine Betätigungsbalance hergestellt, welche aber sehr individuell ist.

In diesen Lebensbereichen handelt der Mensch:

Selbstversorgung

Darunter versteht man Körperpflege, das Regeln persönlicher Angelegenheiten etc.

Produktivität

Bezahlte und und bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Studieren, Schule, Kindergarten etc.

Freizeit

Hobbys und Interessen durchführen - aktiv.

Erholung

Ruhige und entspannende Interessen durchführen wie Meditation, schlafen, Powernapp, lesen, Hörbucher und Musik hören etc.

Hierbei gibt es allerdings keine starre Grenze, manche Bereiche verschwimmen ineinander. Es gibt Menschen die zum Beispiel Schwimmen als Entspannung empfinden, andere wiederum als Produktivität, wenn die Person Schwimmen als Leistungssport durchführt.

Warum handelt der Mensch?

Laut Ergotherapie handelt der Mensch um sich dabei selbst zu erfahren sowie Selbstwirksamkeit und einen Sinn im Leben zu spüren. Er geht dabei bedeutungsvollen Aktivitäten nach, die seinen Werten und seinen Interessen entsprechen und gleichzeitig handelt er auch fremdbestimmt (z.B. das Kind in der Schule führt durch, was der oder die Lehrer/in von ihm möchte, oder der arbeitenden Mensch führt Aufträge durch, die vom Chef gefordert sind). Und der Mensch führt auch Handlungen aus, die er per se nicht unbedingt immer gerne macht, die aber gemacht werden müssen, weil sie notwendig sind: Rechnungen bezahlen, Müll rausbringen, putzen etc. zählen für viele zu den nicht beliebten Handlungen 😉 .

In der Ergotherapie gehen wir davon aus, dass diese Handlungen in den verschiedensten Lebensbereichen wie oben genannt, in Balance sein müssen, damit wir uns gesund fühlen und bleiben, oder wieder gesund werden können, wenn wir Krankheit erfahren haben.

Würde der Mensch nur fremdbestimmte Handlungen durchführen und nicht das, was ihm wirklich Freude macht und für ihn wichtig ist, kann ihn das ebenso krank machen. Die Philosophie der Ergotherapie ist, dass der Mensch möglichst ausgeglichen handelt und viele Dinge tut, die bedeutungsvoll für ihn sind.

Ist jemand arbeitslos, ist keine gesunde Betätigungsbalance hergestellt. Arbeitet jemand 60 Stunden in der Woche, kann man ebenfalls von keiner gesunden Betätigungsbalance sprechen, wenn es zu Stresssymptomen kommen würde.

Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch, denn jeder Mensch ist individuell und hat ein unterschiedliches Energielevel, was seine Produktivität betrifft. Manche empfinden ihre Arbeit auch als Hobby und arbeiten sehr gerne. Wichtig ist einfach, dass jeder Mensch seine individuelle Balance findet. Es gibt auch Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit im sozialen Bereich es als nicht ausgleichend empfinden, auch in der Freizeit viele Sozialkontakte zu pflegen. Jemand, der viel vorm Computer arbeitet, es wiederum sehr energiegebend empfindet, in der Freizeit viele Sozialkontakte zu haben.

Wenn die Betätigungen nicht mehr zufriedenstellend und einseitig sind, einen auslaugen, oder etwas vermisst wird, dann kann es problematisch sein.

Die Begriffe Burnout und Boreout (z.B.: wenn jemand arbeitslos ist bzw. nichts Produktives macht oder unterfordert ist) sind hier an dieser Stelle zu erwähnen. Diese sind die beiden Extreme, wo meist keine Betätigungsbalance hergestellt ist.

In der Ergotherapie ist ein wichtiger Leitspruch "Gesund durch Aktivität", wenn es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Ein depressiver Klient zum Beispiel, kann seine Antriebsschwierigkeiten und Motivationslosigkeit durch Aktivität steigern. Vielleicht kennst du das in ähnlicher Form von dir. Zunächst hattest du keine Lust auf Sport und fühltest dich müde und abgeschlagen. Als du dich dann überwinden konntest, hat es dir Spaß gemacht. Jedes Mal wenn du dann diese Erfahrung machst und es zu einer Routine machst, gewöhnt sich dein Gehirn dran und du wirst nicht mehr so viele Motivationsprobleme haben.

Was passiert, wenn jemand nichts zu tun hat?

Wenn jemand arbeitslos ist, auch beim Eintritt in die Pension beobachtbar, sind oft die kleinsten Betätigungen anstrengend und man muss sich extrem zwingen in die Gänge zu kommen. Manche berichten, dass sie sich nicht mehr als wertvolles Mitglied der Gesellschaft fühlen, weil sie nichts Aktives beitragen. Antriebslosigkeit und Trägheit nehmen oft zu.

Das heißt also, Betätigung im gesunden Maße ist heilend und gesundheitsfördernd. Auch ein Mensch in der Pension kann weiterhin produktiv sein, denn das Gefühl von Aktivität durch Produktivität ist grundsätzlich nicht an bezahlte Arbeit gekoppelt.

Was kannst du also tun, damit du in die Gänge kommst, wenn du gerade sehr viel Langeweile hast, oder vielleicht keinen Job hast? Oder du hast generell Schwierigkeiten mit dem Antrieb, weil du möglicherweise eine Depression hast oder gefährdet bist? *

*Wenn du an einer Depression leidest, suche dir professionelle Unterstützung. Wie in meinem ersten Blogartikel erwähnt, ersetzt dieser keine ärztliche, psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. 

Was kannst du tun, wenn du zu viel tust?

Wenn du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne an [email protected]

 

Wie du auf meiner Homepage festgestellt hast, sind meine Schwerpunkte als Ergotherapeutin neben Erwachsene auch Schulkinder, welche Aufmerksamkeitsprobleme, Schwierigkeiten mit dem Schreiben und der Feinmotorik sowie der Koordination haben. Ich begleite in der Therapie auch immer wieder Kinder, die eine schwache Muskelspannung haben.

Hat die Muskulatur zu wenig Spannung und wirkt das Kind eher „schlaff“, lungert bei der Hausübung mit Rundrücken und muss den Kopf viel abstützen, wirkt sich das auf die Stifthaltung aus. Ebenso auf die Aufmerksamkeit. Denn nur ein waches Gehirn, wo das Kind den Körper gut spürt, kann auch entsprechend konzentriert arbeiten.

Ergotherapie ist also sehr vielfältig und weitgefächert. Der Grundgedanke, nämlich möglichst selbstständig zu handeln, durchzieht allerdings alle Fachbereiche und Altersgruppen.

Ergotherapie geht davon aus, dass bedeutungsvolle Handlungen eine gesundheitsfördernde und therapeutische Wirkung haben, da jeder Mensch, egal ob jung oder alt, das Grundbedürfnis besitzt, handlungsfähig zu sein. Eine größtmögliche Selbständigkeit im Alltag zu erreichen, ist das Ziel in der Therapie.

Dies umfasst die Lebensbereiche Selbstversorgung, Produktivität (Arbeit, Schule, Kindergarten), Freizeit und Erholung. Im Mittelpunkt der Therapie stehen die Steigerung der Lebensqualität und die Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums.

Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen, angefangen von Säuglingen bis hin zu betagten Menschen, daher sind sie auch meist auf bestimmte Fachbereiche spezialisiert. Zu den Tätigkeitsfeldern zählen die Orthopädie/Handtherapie, Neurologie, Psychiatrie, Geriatrie, die Pädiatrie (Kinder) und der Bereich Prävention/Ergonomie.

Egal ob ein Klient oder Klientin eine Arthrose im Daumensattelgelenk hat und dadurch Schmerzen beim Greifen, Kochen, Gartenarbeiten hat oder ein Kind, das sich schwer beim Schreiben tut, sich nicht gut spürt und ungeschickt ist. Ein(e) Klient/in mit Depression, welcher aufgrund von Antriebslosigkeit keine Alltagsstruktur mehr hat, ist in seinen selbstständigen Handlungen ebenfalls beeinträchtigt wie jemand der einen Schlaganfall hatte und auf viel Hilfe im Alltag angewiesen ist. In allen Fällen ist das Handeln beeinträchtigt.

In der Ergotherapie spielen daher nicht nur die körperlichen Voraussetzungen eine Rolle, die für eine Handlung benötigt werden, sondern auch die psychischen und die sozial- emotionalen Faktoren. Auch diese beeinflussen das Handeln enorm und werden in der Befundung, Zielsetzung und Therapieigestaltung berücksichtigt.

 

 

 

Gerade als Frau haben wir oft viele Dinge im Kopf und Handlungen durchzuführen. Da ist die Rolle der Mutter, der Hausfrau, der Partnerin uvm. Wenn dann auch noch ein Job dazu kommt, ist es nicht immer leicht, allem gerecht zu werden. Ich spreche in diesem Artikel genau für Frauen, die sich durch Mehrfachbelastung oft überfordert fühlen.

Ergotherapie umfasst nicht nur die körperlichen Schwierigkeiten, z.B. aufgrund von Rückenschmerzen oder einer Handverletzung, sondern auch die Schwierigkeiten die z.B. aufgrund von Überbelastung und Stress den individuellen Alltag einschränken.

Und so kann es passieren, dass viele Frauen oft nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht. Tätig sein, hat an sich eine heilende Wirkung und ist ein menschliches Grundbedürfnis – wenn es nicht zu viel und zu einseitig wird.

Der folgende Artikel geht auf die mentale Gesundheit von Frauen ein und bietet Tipps rund um das Thema „Die Frau im Alltag“. Es werden ganz viele Fragen gestellt, da das sogenannte Selbstcoaching ein für mich sehr bedeutungsvolles Tool ist, wenn es darum geht, sich selbst zu helfen.

Die Umwelt als Einfluss auf deine Handlungen

Die Umwelt – also das häusliche Umfeld, die Wohnung/das Haus kann uns fördern oder hemmen in unseren Handlungen.

Ein Beispiel: Das Kind will mit der Mama ein Spiel spielen. Vielen Müttern fällt es dabei schwer, sich darauf zu fokussieren, weil sie noch so viele andere Dinge im Kopf haben, die es für sie zu tun gibt. Sie hat ihren Fokus überall.

Sie sieht jedes kleine Detail in ihrer Umgebung. Der Müll der noch rausgebracht werden muss, den Abwasch, die Wäsche in der Waschmaschine, das herumliegende Spielzeug im Wohnzimmer, die Einkaufsliste fürs Wochenende schwirrt im Kopf umher, persönliche Angelegenheiten wie Termine oder Telefonate die noch erledigt werden müssen etc.  Man sagt oft, dass herumliegende Dinge, die von der Frau gesehen werden, mit der Frau zu „sprechen“ beginnen, ala "Räum mich weg", "Erledige das".  😉

Hier mein erster Tipp: Wenn du zu dem neigst, mache dir eine Liste mit deinen Erledigungen. Schreibe sofort auf, was du noch erledigen musst. Eine Freundin hat mir letztens den Kalender von „Odernichtoderdoch“ empfohlen. Deren Leitspruch ist: Auf dem Papier ist raus aus dem Kopf.

Hier findest du diese unterschiedlichen Kalender, Checklisten etc. HIER

Ein weiterer Tipp:  Geht es einem selbst nicht gut, äußert sich das meistens im Außen. Es sieht dann vermehrt aus, Dinge liegen herum, Chaos in der Wohnung nimmt zu. Mit Kindern ständig eine aufgeräumte Wohnung zu haben, geht natürlich nicht immer, denn wo sich Kinder befinden, ist Leben in der Wohnung... ?. Aber, ich bin davon überzeugt, dass wir viel zu viel an Spielangebot haben, was Erwachsene als auch Kinder förmlich erschlägt.

Da könnte die Idee sein, mal auszusortieren und weniger anbieten. Fünf Bilderbücher statt zehn, aber dafür diese immer wieder austauschen. Spiele sortieren und in Boxen mit Beschriftung anbieten. Diese von Zeit zu Zeit wechseln und stattdessen weniger zur Verfügung stellen und den Rest im Keller/Dachboden verstauen. Kinder brauchen viel weniger an Spielmaterial als wir Erwachsene oft meinen...

Für viele kann Reizüberflutung hinderlich in der Handlungsdurchführung sein. Denn wenn ich von der Umgebung so abgelenkt und erschlagen bin, können Tätigkeiten erschwert sein und nicht entspannt durchgeführt werden.

Eine aufgeräumte und sortierte Umgebung kann einem dabei unterstützen, in sich selbst  „aufgeräumt“ zu sein, sodass fokussierter gehandelt werden kann.

Hinterfrage Zeitfresser

Wenn du als Frau, Mutter, Partnerin dich im Stress fühlst, frage dich: Was kostet dir viel Zeit? Machst du viele Wege doppelt? Gehst du logisch vor? Machst du lieber ein - oder zweimal einen größeren Einkauf, oder fährst du wegen jedem Teil, dass du benötigst einkaufen? Was kostet dir Energie? Was kannst du persönlich für dich einsparen? Wo kannst du reduzieren?

Mach dir deinen Medienkonsum bewusst. Wieviel Zeit verbringst du am Laptop, am Handy, surfst im Internet in irgendwelchen Foren oder sonstigen Plattformen?

Welche Handlungen machst du gerne und welche nicht?

Wir alle tätigen mehrere Handlungen in unserem Alltag. Gerade als Frau mit vielen Rollen im Alltags- und Familienleben kommt einiges zusammen.

Stelle dir mal die Frage, welche Handlungen sind für dich wichtig? Was machst du wirklich gerne? Was nicht? Wo kannst du vielleicht um Hilfe bitten?

Selbstfürsorgende Handlungen

Baue in deinem Tagesablauf kleine Oasen für dich ein. So Aussagen wie: Ich habe dafür keine Zeit. Wie soll das funktionieren? Das Leben als Frau und Mutter ist nun mal anstrengend und schwer, sind Glaubenssätze die einem im Weg stehen.

Frage nicht, wie das funktionieren soll, sondern: Wie kann ich es möglich machen? Welche Ideen und Lösungen fallen dir ein, damit du dir mehr Zeit für dich frei schaufeln kannst? Und wenn es nur 10 Minuten Ruhe sind...

Viele Frauen haben überdies ein schlechtes Gewissen und fühlen sich als schlechte Mutter, wenn sie sich Zeit für sich nehmen. Schlechtes Gewissen ist das Hinderlichste was es gibt. Es benötigt einen gesunden "Egoismus". Und geht es dir gut, geht es deinem Umfeld gut und du kannst mit voller Energie und Aufmerksamkeit wieder für deine Kinder da sein. Denn, so wie es dir geht, wird sich das in deinem Außen widerspiegeln.

Ein Beispiel von mir als ich noch als Pädagogin tätig war. Fühlte ich mich unrund, war ich aus meiner Mitte und agierte fahrig, desto lauter und unruhiger wurden die Kinder. Was bringt dich denn wieder in deine persönliche Mitte? Nur wenn du gut in dir zentriert bist, in deiner Kraft, kannst du wirklich für andere da sein. Musst du immer in deiner Mitte sein? Natürlich nicht... wir sind Menschen. In diesem Fall lerne zu akzeptieren und nimm es an, wenn der Tag einfach nicht so läuft wie du es willst. Es gibt bei jedem solche Tage ?‍♀️.

Alltagsstruktur schaffen

Wie kannst du deinen Alltag strukturieren? Welche positiven Verhaltensweisen und Routinen kannst du einbauen, dass sie dich fördern?

Finde für dich kleine Helfer und Strategien die dich auf Kurs bringen. Das können Checklisten, Notizzettel sein, ein Wandboard, wo du benötigte Lebensmittel drauf schreibst, fünf Minuten Zeit in der Früh für dich, währenddessen dein Partner mit den Kindern aufsteht (oder andere Lösungen- es findet sich immer was), wo du für dich Zeit zum Verschnaufen hast.

Wohlbefinden steigern

Das Wort Wohlbefinden hört man so viel und doch ist es gar nicht so leicht zu sagen, was genau damit gemeint wird. Frage dich mal selbst, was bedeutet Wohlbefinden für dich? Die monatliche Massage oder das Vollbad in der Woche? Dass du mal durchschlafen kannst? Dass du dich für zehn Minuten nachmittags auf die Couch legst? Ohne welcher Handlung kannst und willst du nicht (mehr) leben? Welche Handlungen, wenn sie wegfallen würden, wären für dich richtig schlimm?

Dieses folgende Buch kann ich übrigens sehr empfehlen, zum Thema Selbstmitgefühl. Ich bin der Meinung, wenn wir Mitgefühl für uns selbst haben, unseren eigenen Wert erkennen, fällt es uns auch viel leichter, Selbstfürsorge für uns zu betreiben und zur Normalität zu machen.  Selbstmitgefühl, Kristin Neff: HIER

Meine verschiedenen Rollen im Leben

Hier findest du eine Checkliste, wo du dir mal vor Augen führen kannst, welche Rollen du im Leben eigentlich hast. Welche hast du in der Vergangenheit ausgeführt? Welche führst du momentan aus? Welche planst du in der Zukunft wieder mehr auszuführen? Im zweiten Teil der PDF kannst du ausfüllen, wie wichtig dir die einzelnen Rollen sind und welche du wieder vermehrt ausführen möchtest.

Eines ist klar, wir haben im Leben mehr als eine Rolle. Da ist die Rolle der arbeitenden Person, der Freundin(Freund), Partner(in), Mutter/Vater, Tochter/Sohn, Pensionist(in), Oma/Opa uvm. Die meiste Lebenszufriedenheit haben wir, wenn sich unsere verschiedenen Rollen gut anfühlen, wenn wir mit dem Ist-Zustand zufrieden sind. Beispiel: Bekommt eine Frau ein Baby und geht in Karenz, treten für eine gewisse Zeit andere Rollen zwangsläufig in den Hintergrund. Sich darüber bewusst zu sein wenn ich etwas verändern will, dafür ist eine gewisse Reflexionsfähigkeit vonnöten. Genau dazu dient diese Rollencheckliste - welches ein ergotherapeutisches Assessment ist. Sich einen Überblick zu schaffen wenn ich etwas verändern möchte, weil ich momentan vielleicht unzufrieden bin.

Hier gehts zur kostenlosen Rollencheckliste

Perfektionismus loslassen

Wenn wir unseren überhöhten Anspruch runterschrauben, unseren Perfektionismus endlich mal loslassen, eine perfekte Mutter, Hausfrau, Partnerin zu sein, oder einen perfekten Alltag zu leben, fällt eine enorme Last ab.

Wo handelst du perfektionistisch und warum? Ist das förderlich oder hinderlich? Wo vergleichst du dich mit anderen Müttern und Frauen? Was kostet dir Energie? Ist es vielleicht Instagram mit den augenscheinlich „perfekten“ Frauen, die so wirken, als ob sie Familie und beruflichen Erfolg immer mit Leichtigkeit vereinbaren? Wo machst du dir selber Druck, der Energie kostet?

Mach dir bewusst, dass du es in der Hand hast, welche Handlungen dir dienlich sind und welche nicht und was es jetzt gerade braucht, damit du in deine Kraft kommst.

Du hast Fragen? Dann schreibe mir gerne an [email protected]

Alles Liebe, Christina

 

[vc_row][vc_column][vc_column_text el_class=""]Das Ziel meines Blogartikels ist, dass ich dein Bewusstsein über deinen eigenen Körper "schärfe" und einen Einblick in das Karpaltunnelsyndrom gebe, sowie auf die Behandlung in der Ergotherapie eingehe.

Ich beziehe mich in dem Artikel vorwiegend auf die AWMF Leitlinie (das sind wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Handlungsempfehlungen von Ärzten und anderen Gesundheitsberufen entwickelt). Nichtsdestotrotz, solltest du keine Eigendiagnose stellen, sondern bei Unsicherheiten einen Arzt aufsuchen!

Ich gebe am Ende des Artikels auch einen Einblick in die Ergotherapie, was Inhalte bei einer konservativen oder postoperativen Behandlung sein können. 

Immer wieder erlebe ich in der Therapie Klienten, die postoperativ nach einer Karpaltunnel OP trotzdem noch Beschwerden haben, wie kribbeln in den Fingern, Schmerzen, etc.

Warum ist das so, obwohl doch augenscheinlich nach einem operativen Eingriff die Beschwerden weg sein müssten?

Oftmals ist es so, dass zu „vorschnell“ operiert wird und die Engstelle nicht im Karpaltunnel liegt, sondern im Bereich der Halswirbelsäule liegt, oder Verspannungen im Bereich des Brustmuskels oder der Scaleni Muskeln den Nervus Medianus bedrängen (meine Erfahrung bisher). Der Nerv hat den Ursprung aus dem Plexus Brachialis C6-Th1.

Oder aber es liegen andere Erkrankungen vor wie eine (Zervikale Radikulopathie C6 und C7 und Polyneuropathie). Eine Rhizarthrose kann ebenso eine Thenaratrophie (Muskulatur am Daumenballen nimmt ab - wie beim KTS häufig), verursachen. Auch eine Abduktionsparese  (Daumen kann seitlich nicht weg gestreckt werden) zählen zu denselben Symptomen wie bei einem KTS.

Ach ein Pronator Teres Syndrom kann ähnliche Symptome wie ein KTS verursachen. Bei einem Pronator Teres Syndrom ist es allerdings so, dass Missempfindungen zuerst am Daumenballen beginnen und nicht an den Fingern wie beim KTS.  Der nächste Unterschied ist, es kommt zu Schmerzen wenn die Hand aktiv eingesetzt wird, je mehr also getan wird, desto zunehmender. Menschen mit KTS berichten eher über Ungeschicklichkeit der Hand, wobei bei einem Pronator Teres Syndrom berichtet wird, es fühlt sich nach einer Schwere des Armes an. Auf eine gute Diagnose ist also wirklich zu achten.

Also: Ähnliche Erkrankungen wie: Rhizarthrose, Pronator Teres Syndrom, Zervikale Radikulopathie C6 und C7 und Polyneuropathie machen teils ähnliche Symptome wie ein Karpaltunnelsyndrom.

Eine Abklärung bei Neurologen oder Orthopäden ist notwendig. Diese stellen eine gute Diagnose mittels gezielten Tests wie u.a. der Hoffmann Tinel Test. HIER

Womöglich gibt es auch andere Ursachen! Bildgebende Verfahren sind: Sonografie oder MRT.

Es ist also ein Trugschluss zu glauben, dass es immer der Karpaltunnel (wo der Nervus Medianus durchführt) im Handgelenk ist, der die Ursache für die Symptome ist.

Was passiert eigentlich genau bei einem KTS?

Es kommt zu einer Volumenzunahme im Karpaltunnel, wo dadurch der periphere Nerv (N. Medianus) bedrängt wird.

Dieses Volumen kann entstehen durch:

Was tun bei typischen KTS Beschwerden?

Wenn du also Beschwerden von typischen Nervenschmerzen hast wie kribbeln, die Finger (Daumen, Zeige- und Mittelfinger, Hälfte Ringfinger) schlafen ein und/oder nächtliche Schmerzen in den Fingern hast, die Daumenmuskulatur in späterer Folge abnimmt, eventuell einen schnellenden Finger hast und das schon über Monate andauert, oder immer wiederkommt, dann suche am besten einen Facharzt wie einen Neurologen auf. Dieser misst deine Nervenleitgeschwindigkeit, macht Provokationstests und testet die Druckempfindlichkeit. In den Leitlinien der AWMF  wird außerdem empfohlen, eine hochauflösende Sonografie (Ultraschall) zu machen.

In einem Spätstadium von einem KTS wird berichtet, ist eine OP nicht unumgänglich. Daher ist meine Empfehlung, nicht lange zuzuwarten, sobald Reizsymptome auftreten, sondern eine Ergotherapeutin aufzusuchen, wo eine Nachtlagerungsschiene angefertigt wird, über Ergonomie beraten wird, Tapes, Dehnungsübungen für den N. Medianus uvm. eingesetzt werden, damit Verbesserung eintritt.

Wenn nichts auffällig ist, dann liegt die Engstelle mit großer Sicherheit NICHT im Karpaltunnel, sondern wo anders. Weitere Differenzialdiagnosen sollten von Fachärzten gestellt werden wie oben bereits erwähnt!!

Konservative Behandlungsmaßnahmen in der Ergotherapie

In den Leitlinien der AWMF wird  im Frühstadium konservativ empfohlen, wenn Reizsymptome vorliegen, eine Nachtlagerungsschiene zu verwenden. Dies fertigen Ergotherapeuten an. So eine Schiene ist wichtig, damit sich das Handgelenk während der Nacht wo wir uns viel bewegen, nicht abknicken kann, sodass sich die Symptome wie kribbeln verstärken. Um das zu verhindern, dient so eine Schiene.

Was die Ergonomie betrifft, sollte in der Therapie abgeklärt werden, ob deine HWS ergonomisch gesehen während dem Schlafen physiologisch „liegt“ und eh nicht abknickt. Nackenkissen können schon viel lindern, sowie eine gute Matratze wo die Wirbelsäule physiologisch ist. Die Matratze sollte im LWS Bereich die nötige Stütze geben und im Schulterbereich entsprechend nachgeben, so dass auch im HWS Bereich kein Knick ist. Ob deine Matratze gut ist, merkst du A, wenn du in der Früh aufwachst und schmerzfrei bist (generell ohne Nacken - und Rückenschmerzen) und B, wenn deine Wirbelsäule, wenn du seitlich liegst, komplett waagrecht ist.

Arbeitstechnisch sollte abgeklärt werden, wo die Hand überbelastet ist und wo etwas „eingespart“ werden kann, damit es zur Entlastung der betroffenen Hand kommt. Gelenkschutz ist ebenfalls Thema. Es kann sein, das gewisse Tätigkeiten wie zum Beispiel in der Arbeit entweder zu einseitig und wiederholt gemacht werden (Kassiererinnen an der Kasse haben oft diese Beschwerden, Menschen die viel mit der Maus am PC arbeiten) oder nicht ergonomisch durchführen. Dadurch wird ein KTS begünstigt und die Beschwerden werden mehr.

Übungen für das Nervengleiten, sowie Aufdehnen von möglichen verengten Brustmuskeln, Scaleni Muskeln im Halsbereich etc. sind ebenfalls Bestandteil meiner ergotherapeutischen Maßnahmen. Tapeanlagen können ebenso gut helfen.

Postoperativ nach einer KTS OP in der Ergotherapie

Postoperativ geht es oftmals ums Narben entstören und dass der Klient wieder zu einem normalen Bewegungsausmaß im Handgelenk kommt. Denn oftmals kann die betroffene Hand nach der OP nicht mehr so weit bewegt werden. Die Handkraft ist manchmal auch herabgesetzt. Dies wird in der Ergotherapie geübt. Weiters wird das eigene ergonomische Verhalten besprochen - ob etwaige Belastungen zum Beispiel reduziert werden können, damit eine erneutes Auftreten der Symptome verhindert werden kann.

Frühe funktionelle Behandlung mit selbständigen Bewegungsübungen der Finger bereits am ersten postoperativen Tag ist laut der Leitlinie dringend zu empfehlen, denn das beugt Handödem und Fingersteife vor!

Die Prognose ist bei rechtzeitiger und korrekter Indikation und Durchführung einer operativen Karpaltunnel OP ist gut, echte Rezidive kommen nur sehr selten vor, am ehesten bei rheumatischer Synovialitis, starker Vernarbung und Dialysepatienten.

In Anlehnung an - AWMF Leitlinie: HIER

Hoffmann Tinel Zeichen: HIER

Hier ein interessanter Artikel zu einer innovativen OP bei Karpaltunnelsyndrom:

 https://www.tirol-kliniken.at/page.cfm?vpath=ueber-uns/aktuelles&genericpageid=8067

Wenn du Fragen bezüglich meiner ergotherapeutischen Behandlung hast, dann schreibe mir gerne an [email protected]

Alles Liebe, Christina

ANMERKUNG: Ärzte sind hier die Ansprechpartner schlechthin, was die Symptome und Diagnosestellung betrifft!

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Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
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Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

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