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ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Hast du dich schon einmal gefragt, warum es manchmal so schwierig ist, dein kleines Kind oder dich selbst zu beruhigen? In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema Regulation und Co-Regulation befassen. Wir werden beleuchten, was diese Konzepte bedeuten und wie sie dich betreffen. Zudem werde ich erklären, warum auch dein eigenes Nervensystem reguliert sein muss, um für andere da sein zu können.

Hier gehts zum Drehzahlmesser

Definitionen

Selbstregulation

Selbstregulation bezeichnet deine Fähigkeit, deine eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen bewusst zu steuern, um in unterschiedlichen Situationen angemessen zu reagieren. Sie umfasst:

In Bezug auf dein Nervensystem bedeutet Selbstregulation:

Dies fördert deine emotionale Stabilität und dein körperliches Wohlbefinden.

Das Stresstoleranzfenster

Um zu verstehen, was es bedeutet, reguliert, übererregt oder untererregt zu sein, müssen wir uns mit dem Konzept des Stresstoleranzfensters befassen. Dieses Modell wird häufig verwendet, um die Erregungszustände deines Nervensystems zu erklären:

  1. Übererregung:
    • Du fühlst dich angespannt, unruhig
    • Du bist im Fight-or-Flight-Modus
    • Du bist im Funktionsmodus
    • Du bist "High-alert" (aktiviert, erregt)
    • Deine Muskeln/Kiefer sind eher angespannt
  2. Regulierung (optimaler Zustand):
    • Du fühlst dich "in der Mitte"
    • Du hast eine klare Sicht, entdeckst Lösungen
    • Du bist kreativ
    • Du fühlst dich ausgeruht und entspannt
    • Du hast eine gute Verbindung mit dir selbst und anderen
    • Du kannst deine Gefühle gut regulieren und spüren
    • Du bist im Vertrauen und fühlst dich sicher
  3. Unterregung:
    • Du fühlst dich erschöpft
    • Du bist depressiv verstimmt
    • Du hast wenig Antrieb und soziale Kontakte
    • Du ziehst dich zurück
    • Du empfindest wenig Lebensfreude, bist lustlos
    • Deine Emotionen sind eher negativ oder gleichgültig

Kindliche Regulation

Kinder können sich nicht von Geburt an selbst regulieren. Sie benötigen Co-Regulation bis zum 3. oder 4. Lebensjahr. Co-Regulation bedeutet, dass du das Kind durch Gefühlsstürme und emotionale Höhen und Tiefen begleitest.

Für eine erfolgreiche Co-Regulation ist Folgendes notwendig:

  1. Anzeichen der Unter- und Übererregung beim Kind erkennen
  2. Eine eigene gute Regulation als Voraussetzung (natürlich unter dem Aspekt, dass wir alle einfach Menschen sind :-))
  3. Gefühle des Kindes benennen können
  4. Sich mit Themen wie Sicherheit, sichere Bindung, Stressreduktion und Achtsamkeit auseinandersetzen
  5. Feingefühl und Beobachtungsgabe für deine eigenen und der kindlichen Bedürfnisse entwickeln
  6. Selbstfürsorge praktizieren und eigene Gefäße füllen
  7. Balance zwischen eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes/Familie schaffen
  8. Klarheit über eigene Grenzen besitzen

Ein Beispiel für den Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen: Dein Kind klopft laut mit Bauklötzen auf einen Topf, während du dich konzentrieren möchtest. Hier treffen zwei Bedürfnisse aufeinander: Dein Bedürfnis nach Ruhe und das Bedürfnis deines Kindes zu klopfen. Eine mögliche Lösung wäre: "Ich weiß, dir macht das Klopfen gerade sehr viel Spaß, aber mir ist es zu laut. Probiere doch das hier: Du bekommst einen Plastiklöffel zum Klopfen."

Regulation bei Erwachsenen

Viele Erwachsene haben selbst als Kind nicht gelernt, sich zu regulieren. Dies erschwert die Regulation des eigenen Kindes. Man kann es sich so vorstellen wie bei einem Brunnen. Vielleicht kennst du diese Brunnenschalen, wo das Wasser von oben in die darunter liegende Schale fließt, dann geht es über und das Wasser fließt in die nächste Schale usw. So ist es auch mit unserer Kapazität an Energie bestellt. Wir können das weitergeben, was wir selbst zur Verfügung haben. Wir können das Kind regulieren, wenn unsere Tanks gefüllt sind. Wir dürfen dafür sorgen, dass immer wieder genügend Energie nachkommt, die wir weitergeben können.

Ja,  zu einem gewissen Grad sind wir auch von anderen abhängig und wir erfahren Regulation durch:

Da du aber nicht ständig auf externe Hilfe zurückgreifen kannst, ist es wichtig, dass du lernst, dich selbst zu beruhigen und zu steuern. Das heißt, sich selbst zu regulieren ist eine Fähigkeit, dir wir als Menschen dringend benötigen, um in unsere Mitte zu kommen.

Ausnahme: Erlittene Traumen - dies ist ein eigenes Thema, welches eine gezielte Therapie benötigt.

Der Drehzahlmesser für Kinder: Eine Hilfe zur Regulation

Wie kannst du jetzt dein Kind unterstützen, falls es da Schwierigkeiten hat? Oder vielleicht sogar an ADHS leidet? Der Drehzahlmesser ist ein nützliches Instrument aus der Verhaltenstherapie, das auch in der Ergotherapie Anwendung findet. Er kann Kindern ab dem Schulalter und teilweise im letzten Kindergartenjahr helfen, ihren Erregungszustand zu verstehen und zu regulieren. Dazu gibt es passende Tricks zum Rauf- oder Runteregulieren.

Hier kannst du meinen Drehzahlmesser erwerben Drehzahlmesser. Eine genaue Beschreibung liegt bei. In diesem Blogartikel schreibe ich ebenfalls darüber: HIER

Viel Spaß beim Ausprobieren und gib mir gerne Feedback ob er hilfreich ist.

Liebe Grüße,

Christina

Wie du vielleicht weißt, habe ich neben dem Beruf der Ergotherapeutin, vor einiger Zeit eine Yogatherapie Ausbildung gemacht und unterrichte seither Yoga. Im August 2024 habe ich eine Yin Yoga Ausbildung in Griechenland gemacht.

Seither beschäftigt mich sehr das Thema Yin und Yang Energie als auch die Frage wie wir unseren Alltag ausgeglichener gestalten können.

Ergotherapie ist ein sehr vielfältiger Beruf und immer wieder eine Herausforderung für mich, die richtigen Worte zu finden um den Beruf zu beschreiben. U.a. ist die Basis unserer Berufsphilosophie das Konzept der Betätigungsbalance, aus dem wir etwaige therapeutische Interventionen ableiten.

Warum das Ganze mit Yin- Yang Energie zuammenpasst, kannst du in meinem neuen Blogartikel auf meiner Yoga Website nachlesen:

https://yogafeeling.at/2024/09/06/mehr-yin-in-der-welt/

Ich freue mich über Rückmeldungen wenn du Gedanken zu dem Artikel hast!

Alles Liebe, Christina

Aufmerksamkeit benötigen wir für unser Gedächtnis - um sich Aufträge zu merken, das Gelesene im Buch, einem Gespräch zu folgen uvm. Um sich konzentriert auf eine Sache zu fokussieren und eine Handlung zu machen - ohne sich ablenken zu lassen - dafür ist Aufmerksamkeit nötig.

Zunächst will ich dir kurz erklären, wie die Aufmerksamkeit unterteilt ist:

Man unterteilt die Aufmerksamkeit in vier Bereiche:

Es wird der Wachzustand bezeichnet, bzw. die Fähigkeit eine Reaktionsbereitschaft auf Umweltreize herzustellen. Beispiel: Ich sehe ein Reh über die Straße laufen und reagiere adäquat und rechtzeitig. Alterness bezeichnet auch die allgemeine Wachheit. Ein Mensch der z.B. im Koma war, durchläuft verschiedene Phasen wo die Wachheit zunächst noch nicht wiederhergestellt ist.

Ich fokussiere mich auf das Lesen des Artikels und lasse mich nicht vom brausenden Wind abhalten.

Ich mache zwei Dinge gleichzeitig und teile meine Aufmerksamkeit: Ich wasche ab, während ich im Radio die Nachrichten hören kann.

Ich kann mich länger auf eine Aufgabe fokussieren, bei einer reizarmen Umgebung und reagiere sicher und schnell bei Bedarf: Ich schreibe einen Aufsatz und reagiere, wenn jemand an die Tür läutet. 

Wir alle kennen Menschen (oder von uns selbst), die einem nicht aufmerksam zuhören können. Wo man merkt, dass sie mit ihren Gedanken wo anders sind. Menschen die ständig nachfragen, obwohl man ihnen die Infos schon 3 mal gesagt hat. Menschen die sich nicht auf eine Sache konzentrieren können usw.

Aufmerksamkeit benötigen wir aber dringend für unser Kurzzeit- und Langzeitarbeitsgedächtnis. Wenn wir nicht aufmerksam bei der Sache sind, können wir uns nicht merken, was der Chef in der Arbeit gesagt hat.

Meist haben wir interne Ablenker und externe Ablenker die uns zu schaffen machen. Ständig alle Reize auszublenden ist für mich der falsche Weg, da ich meinem Gehirn sehr wohl lernen kann, wie es trotz äußerer Reize sich auf eine Sache fokussieren kann bzw. sich nicht in der Ablenkung verliert. Natürlich ist das individuell abzuschätzen. Wenn ich ein Buch lese und gleichzeitig einen spannenden Radiobeitrag höre, wird sich das spießen – für jeden gesunden Menschen.

Unser Gehirn muss allerdings in der Lage sein, störende Reize auch mal auszublenden. Nur so können wir unsere Aufmerksamkeit halten, Handlungen durchführen und bei kurzer Unterbrechung ohne Schwierigkeit wieder fortsetzen. Das kann bei einem Vortrag sein, wenn wir in Ruhe zuhören, auch wenn der Sitznachbar gerade trinkt...  sehr banale Dinge, die aber völlig natürlich immer wieder passieren.

Wenn wir immer abgelenkt wären, und unsere Handlung nicht mehr aufnehmen können, weil vor unserem Fenster gerade ein Auto vorbeifährt während wir einen Artikel am Laptop schreiben, ist das für uns und unsere Handlungen sehr mühsam. Wenn wir jetzt beginnen, uns ständig zu schützen, möglichst reizarm zu handeln, verlernt unser Gehirn immer mehr, mit Reizen umzugehen.

Da wir aber durch die Neuroplastizität ein Leben lang lernen, weil unser Gehirn so ausgerichtet ist, können wir  lernen, unsere Aufmerksamkeit zu verbessern. Wenn du deine Aufmerksamkeit trainieren möchtest, weil du merkst, dir fällt es schwer, einfach ein Buch zu lesen und eine halbe Stunde wirklich dranzubleiben, dann kannst du das trainieren. Neben den internen Ablenker (wo ich noch dazukomme), spielt die sogenannte Willenskraft und die Entscheidungsfähigkeit eine große Rolle:

Meine Absicht ist zum Beispiel konzentriert ein Buch zu lesen. Ich treffe nun bewusst die Entscheidung dass ich diese Handlung mache. Wenn mir das schwer fällt, dann benötige ich anfangs mehr Selbstdisziplin. Ich benötige immer wieder diese innere Kraft, die sich einschaltet, wenn ich merke, ich möchte gerade aufstehen, was trinken, nochmal aufs Handy sehen usw. Ich muss immer wieder dagegen steuern. Und dazu benötige ich Selbstdisziplin (wird überall benötigt, wenn ich was Neues lerne).

Sich immer wieder daran zu erinnern und wieder zurückzukehren, ist bereits das Training. Ich komme mit meiner Aufmerksamkeit zurück zum Ort des Geschehens. Meist wird einem das Abschweifen erst bewusst, wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit wieder zurückkomme. Ah... ich war gerade mit meiner Aufmerksamkeit ja ganz wo anders...

Hierbei ist Meditation eine Möglichkeit, um dich darin zu üben, sodass du immer mehr Bewusstsein bekommst und es viel früher spürst, wenn du mit deinen Gedanken abschweifst! Ich bin seit Jahren ein Fan von Meditation. Nicht nur Spitzensportler oder Manager nutzen dieses Tool, auch viele andere.

Übe im Alltag:

Was hat Aufmerksamkeit mit der Körperspannung zu tun?

Sehr viel sogar. Unser Gehirn arbeitet nachweislich konzentrierter, wenn wir ihm Sauerstoff geben. Wenn wir uns bewegen und wenn wir eine gute Muskelspannung haben, ist das förderlich für unsere Aufmerksamkeit.  Zum Beispiel Kinder, die sehr schlaff und träge sind, bei der Hausübung mit Rundrücken "lungern", hat das negative Auswirkung auf die Aufmerksamkeitsleistung.

Wer hingegen Ausdauersport, oder Kräftigung wie Yoga, etc. in seinen Alltag integriert, der tut auch was für seine Aufmerksamkeit! Beim Sitzen kannst du Körperspannung einbauen, in dem du auf der Stuhlkante sitzt,  ein Wackelkissen verwendest, oder zwischendurch auf einem Peziball... Du wirst sehen, dass du gar nicht anders kannst, als aufmerksam deiner Tätigkeit nachzugehen. Hin und wieder an einem Steharbeitsplatz mit dem Laptop arbeiten ist nicht nur ergonomisch, sondern auch für deine Aufmerksamkeit wohltuend!

Hast du schon mal eine Balanceübung gemacht und warst dabei mit den Gedanken ganz wo anders? Wahrscheinlich nicht, denn sonst kann keiner die Balance halten...

Interne Ablenker:

Gerade Menschen mit vielen Sorgen, die nicht gut schlafen, viel grübeln, überlastet sind, von der Stimmung her im unteren Bereich sind, haben häufig mit internen Ablenker zu tun. Interne Ablenker werden vorwiegend dann zum Problem, wenn sie dysfunktionale Gedanken beinhalten.

Werde dir deiner dysfunktionalen Gedanken bewusst. Schreibe alles auf, was dich belastet. Übe dich darin, diese auch zu erkennen. Weitere Möglichkeiten sind, dass du du dich im Loslassen und Friedenschließen mit diesen Gedanken übst. Wenn du ganz viele negative Gedanken bemerkst, suche dir wenn nötig entsprechende psychologische Hilfe!

Externe Ablenker:

Handy, Radio, Geräusche, Personen uvm. können zu externen Ablenker werden. Nicht immer haben wir das in unserer Kontrolle. Ob sich neben mir wer die Nase schneuzt und ich deswegen beim Vortrag den Faden verliere, liegt in unserer Verantwortung damit umzugehen.

Übe dich immer wieder, die Ruhe zu bewahren. Atme tief durch und komme zurück zur Situation!

Gibt es Situationen, wo so viel äußere Eindrücke wie Geräusche auf dich einprasseln, sind Noise Cancelling Kopfhörer eine gute Wahl. Liegt es an vielen visuellen Reizen, dann kannst du durch Umweltanpassung vieles beheben. Durch richtige Sitzposition in einer reizarmen Umgebung, wo dein Kopf nicht zum Fenster raussieht uvm.

Wachheit:

Vielleicht kennst du das, du fühlst, dass du durch zu langes Sitzen den Bezug zu deinem Körper verlierst. Du merkst das daran, weil du ständig deine Sitzposition wechselst. Es kann zu einer inneren Unruhe kommen.

Meist ist das deswegen, weil deine Formatio Reticularis im Hirnstamm unterversorgt ist. Es benötigt Meldung über deine Körperlage/position. Die Formatio Reticulairs weiß nämlich nicht mehr, wie der Lagesinn ist. Sie braucht aber das Raumlage- Wissen über deinen Körper, damit das Gehirn wach sein kann.

Hierbei können Stressbälle oder andere taktile Reize Abhilfe schaffen. Auch das Aufstehen und einatmen von frischer Luft ist für deine Formatio Reticularis super! Wenn du dich in so einer Situation zwingst, still zu sitzen, bewirkst du das Gegenteil. Das ist sehr ungesund. Wenn du spürst, du wirst unruhig, dann gib deinem Körper was er braucht! Es ist natürlich, dass wir Menschen uns bewegen wollen. Manche können halt länger still sitzen und andere nicht.

Viele individuelle Faktoren spielen für die Wachheit eine Rolle: Schlaf, optimale Nährstoffversorgung im Blut, persönliche Sorgen und das physische Wohlbefinden (habe ich wo Schmerzen). Es ist auch davon abhängig, wie interessant die Situation/Information ist, auf die ich mich konzentrieren soll.

Und ich muss dir sicher nicht sagen, aber je langweiliger und monotoner zum Beispiel die Vortragsstimme, umso schlechter ist es mit unserer Wachheit bestellt ;).

Wie du deine Aufmerksamkeitsleistung noch trainieren kannst und warum Achtsamkeit ein Schlüsselfaktor spielen kann:

Der Begriff Achtsamkeit (Mindfulness) wird aktuell ja gerade überall verwendet...  Achtsamkeit meint, dass wir mit unseren Gedanken bei einer Sache sind und eine sehr klare, präsente und starke Fokussierung einnehmen. Beispiel: Ich möchte Kaffee trinken. Zuerst entsteht der Gedanke, danach folgt der Körper und ich richte mir den Kaffee her und trinke. Meinen Gedanken sind absolut beim Kaffee und der Tätigkeit, ohne in die Zukunft zu schweifen (was mache ich nach dem Kaffee trinken) oder in der Vergangenheit zu sein.

Wenn wir nicht präsent sind, ist es schwierig, bei einer Sache zu bleiben und uns nicht ablenken zu lassen. Unser Leben läuft dann an uns vorbei. Hier findest du wirksame Achtsamkeitsübungen: Raus aus dem Kopf, rein in den Körper  

Du hast Fragen? Dann schreibe mir gerne an [email protected]

Alles Liebe, Christina

 

Wenn es zu Wutanfällen kommt oder zu anderen Streitigkeiten, wo Emotionen im Spiel sind, steckt immer dahinter, dass in dem Moment ein Bedürfnis nicht ausgelebt werden kann. Denn hinter jeder Emotion wie Wut, Trauer, Angst etc. steckt ein Bedürfnis das verletzt wurde. Neben den körperlichen Bedürfnissen wie Essen, Trinken, Schlaf (vgl. Bedürfnispyramide nach Maslow) gibt es auch psychische Bedürfnisse (vgl. nach Klaus Grawe) wie: Bindung, Lustgewinn & Unlustvermeidung, Selbstwertschutz & Selbstwerterhöhung, Orientierung & Kontrolle.
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❤️ Bindung: jeder Mensch/Kind möchte sich sicher fühlen durch Zugehörigkeit, benötigt Liebe, Geborgenheit etc. Die ersten zwei bis drei Lebensjahre sind hier entscheidend, wie sich die Bindung vom Kind und Eltern entwickelt. Diese Bindung stellt dann die Weichen fürs spätere Leben.
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💪 Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz: Wir alle haben das Bedürfnis uns als kompetent zu erfahren wenn wir handeln. Fühlen wir uns sicher in dem wie und was wir tun, weil wir einen guten Selbstwert haben, sind wir erfolgreicher im Tun und verfolgen Ziele. Wir wissen auch, dass wir bei Misserfolge trotzdem noch wertvoll sind.
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🍒 Lustgewinn und Unlustvermeidung: Wir alle streben danach lustvolle Dinge zu tun und Unliebsames zu vermeiden. Doch im Laufe des Erwachsenwerdens müssen wir lernen, wenn wir Ziele erreichen wollen, dass wir auch mal Lustgefühle hinten an stellen müssen. Handlungen durchzuführen die für uns bedeutsam und wichtig sind, vs. fremdbestimmte Handlungen, kommen immer wieder mal in Konflikt miteinander. Eine Betätigungsbalance zu leben ist hier der Gedanke aus der Ergotherapie.
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👀 Kontrolle und Selbstbestimmung:
Wir möchten gerne Einfluss nehmen und proaktiv auf unser Leben, Handlungen und das was uns widerfährt, einwirken. Das Bedürfnis nach Kontrolle ist bei jedem unterschiedlich ausgeprägt. Struktur, Selbstbestimmtheit und Selbstwirksamkeit spielen hier eine Rolle.
Häufige Konfliktsituationen im Alltag sind:
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Wenn es zu Wutanfällen und Co. kommt, heißt es also, sich auf Spurensuche 🧐🧐zu begeben und herauszufinden, welches körperliche oder psychische Bedürfnis hier gesehen werden möchte! 🤗
Hast du schon mal von internen Ablenker gehört? Es gibt auch externe Ablenker im Außen. Aber heute möchte ich drüber schreiben, wie Gedanken so ablenken können, dass eine Handlung erschwert wird, sie durchzuführen.
In diesem Fall geht es um die Hausübung. Letztens habe ich mit einem Kind seine internen Ablenker herausgefiltert, die es hindern, die Hausübungen konzentriert durchzuführen. Es hat sich herausgestellt, dass diese dysfunktionalen Gedanken es sehr ablenken und das Kind viele solche hat.
Puh... diese Ablenke kosten dem Körper und dem Gehirn sehr viel Energie. Warum? Weil eine innere Zerissenheit entsteht. Einerseits möchte das Kind ja fertig werden mit der Hausübung und andererseits sind da diese Gedanken, die es daran hindern wollen.
Innere Zerissenheit zwischen "soll ich das tun, oder nein, lieber doch nicht", haben wir alle im Alltag immer wieder mal.
Sind diese inneren Ablenker aber so extrem, dann ist es hilfreich, was zu tun. Heute möchte ich dir eine Strategie vorstellen.

Was kannst du tun?

Ein Trick/Strategie könnte sein, diese Gedanken zuerst einmal zu "begrüßen" - denn sie wollen gehört werden. Je mehr sie weggedrückt werden, desto lauter werden sie. Gemeinsam mit dem Kind haben wir beschlossen, die Gedanken positiv fortzusetzen mit einem "und". Denn "und" hört sich viel positiver an als "aber". Es hat selber verschiedene Formulierungen bzw. Fortsetzungen der Gedanken auf Anhieb gefunden. Im Nachhinein hat mir das Kind erzählt, dass es super funktioniert hat und es etwas abgeändert hat in seinen Formulierungen.  Genau um das geht es, seinen individuellen Weg zu finden, damit umzugehen.
Probier es auch gerne bei dir selbst aus, wenn wieder mal Staubsaugen und Co. (was man halt nicht so gerne macht) dran ist 😉 . Vielleicht klappts ja auch bei dir, deine inneren Ablenker "umzulenken", sodass du motivierter an nicht so tollen Handlungen herangehst.

Im folgenden Blogartikel möchte ich darüber schreiben, was du in der Umgebung (ergotherapeutischer Ausdruck wäre hier Umfeld und Umwelt) oder bei dir selbst verändern kannst, wenn du merkst, dass es zu einer Reizüberfltung gekommen ist und einfach zu viele Reize das Kind stressen.

Aber zunächst mal möchte ich klären, was denn Reizüberflutung bedeutet:

Reizüberflutung ist in umgangssprachlichem Gebrauch eine Metapher für einen angenommenen Zustand des Körpers, in dem dieser durch die Sinne so viele Reize gleichzeitig aufnimmt, dass sie nicht mehr verarbeitet werden können und beim Betroffenen zu einer psychischen Überforderung führen. Im medizinischen Kontext ist auch oft von einem Overload die Rede.

Diese Überforderung des (menschlichen) Organismus bzw. Nervensystem durch Sinneseindrücke betrifft die Sinne (Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten) einzeln, in Kombination, für einen kurzen Zeitraum und auch langfristig.

Beispiele für mögliche Auslöser sind:

Folgen?

Reizüberflutung führt kurzfristig zu Stress, Hektik, aggressiven Reaktionen und schneller Erschöpfung. Vor allem Schizophrenie aber auch Hochsensible Persönlichkeiten (HSP) sowie von Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) Betroffene reagieren dabei besonders stark. Anhaltende Reizüberflutung kann dauerhafte Konzentrationsschwierigkeiten, Realitätsverlust oder Hyperaktivität bewirken und stellt eine mögliche Ursache für Lernschwächen dar. Moderne Lebensweisen, insbesondere die allgegenwärtige Nutzung des Internets und anderer moderner Medien, bringen nach Ansicht mancher eine chronische Reizüberflutung mit sich und führen bei vielen Menschen zu den typischen Störungsbildern. Aus Wikipedia. Hier gehts zur Quelle

Aus meiner bisherigen Erfahrung und Beobachtung können folgende Symptome bei Kinder hinter Reizüberflutung und damit verbundenem Stress stecken. Die Betonung liegt hierbei aber auf KÖNNEN. Denn es können auch viele andere Themen dahinter stecken oder damit korrelieren – daher gilt immer, individuell zu schauen und ggf. professionelle Unterstützung holen (Arzt, Psychologe, Therapeuten).

Das alles sind wie gesagt eher allgemeine Symptome und man kann nicht von einer Sache sofort auf etwas schließen. Das heißt, die Eigenbeobachtung des Kindes ist hier sehr wichtig und die individuellen Anzeichen sind sehr kostbar!

Ein Problem wird dann zu einem Problem, wenn es störend für das Kind selbst ist, die Eltern oder das Umfeld es als störend wahrnimmt.

Viele Kinder die zu mir in die Ergo kommen, haben ein erhöhtes Reizlevel. Das kann sein, weil wirklich eine sensorische Problematik oder ADHS dahinter steckt oder weil es einfach schneller überreizt ist und möglicherweise mehr sensibel auf Reize reagiert.

Stress kann auch entstehen, wenn er sich von den Eltern aufs Kind überträgt oder es stimmt etwas im Alltag nicht. Es gibt beispielsweise zu viele Termine oder im Kindergarten/Schule/Hort ist es dem Kind zu viel. Oder das Kind ist überhaupt zu lange und zu viel im Kiga/Hort.

Möglicherweise gibt es auch zu wenig oder zu viel Struktur oder einfach zu viele Verpflichtungen und zu wenig Entspannungs – und Ruhephasen etc. Meist summiert es sich und es zählt am Ende das Gesamte, was das Fass zum Überlaufen bringen kann.

Ein wichtiger Punkt ist hier, das Kind genau zu beobachten. Als Elternteil ist man der Experte für die Bedürfnisse. Kennst du allerdings auch deine Bedürfnisse, was du gerade brauchst oder was gerade nicht gut läuft, wirst du das auch bei deinem Kind besser wahrnehmen können.

Was für Möglichkeiten gibt es nun um Reizüberflutung zu minimieren?

Ziel wäre letztendlich, dass du immer mehr erkennst, wie die Frühwarnzeichen aussehen. Das heißt, dass es gar nicht erst eskalieren muss – aber auch hier sei gesagt, wir sind Menschen und man kann nicht immer alles aus dem Weg räumen!

Ich rate in solchen Situationen auch gerne, eine Art Tagebuch zu führen mit Datum und genau notieren wann z.B. wieder diese oder jene Verhaltensweise aufgetreten ist, was davor passiert ist (irgendein Vorfall etc.) und wie du danach gehandelt hast.

Umgebung verändern/Reizreduzierung/Wahrnehmungsschulung

Allgemein:

Hören:
Sehen:
Fühlen:

> Wärme/Massage regt den Parasysmpathikus an, der für die Entspannung des Nervensystems zuständig ist!

Riechen:
Schmecken:

Weitere Ideen für die Alltagsgestaltung:

Wichtige Anmerkung:

Was kannst du selber tun?

Ich hoffe ich konnte einen kleinen Überblick geben! Alles Liebe, Christina

Hyperaktive Kinder aus der Sicht des Ayurveda

In Anlehnung an Leela Mata / Yoga Vidya / Ayurveda / Volker Mehl

Im folgenden Blogartikel schreibe ich über Hyperaktivität aus Sicht des Ayurveda. Mir ist wichtig zu erwähnen, dass bei Kinder die als sehr bewegungsfreudig gelten die Grenzen zwischen „Normalität“ und „Pathologie“ oft verschwimmen. Und durchaus vorschnell das Wort „Hyperaktivität“ gebraucht wird. Daher vorweg eine kurze Beschreibung der Symptome.

Hier ein paar Symptome:

Hyperaktivität äußert sich in einer deutlichen motorischen Unruhe, die dann auftaucht, wenn vom Kind relative Ruhe erwartet wird. Dazu zählen grobmotorische Bewegungen (Zappeln), als auch feinmotorische Bewegungen (Fummeln, klopfen).

Nichtsdestotrotz ist der folgende Artikel sicher auch für andere interessant 🙂 und die Tipps für „überdrehte“ Kinder hilfreich!

Neben dem Beruf der Ergotherapie, bin ich Yogatherapeutin und Kinderyogalehrerin. Yoga und Ayurveda sind sogenannte „Schwesternwissenschaften“ und ihre Verbindung reicht tausende Jahre zurück. Im Ayurveda wird davon ausgegangen, dass es drei grundlegende Energien in unserem Körper gibt. Bezeichnet werden diese als Bioenergien oder Konstitutionstypen. Dosha ist der ayurvedische Begriff dafür. Sie heißen „Vata“, Pitta“, „Kapha“. Wichtig zu verstehenalle drei Doshas sind in unterschiedlicher Verteilung in jedem Menschen enthalten. Keines der Doshas ist besser oder schlechter. Ist ein Dosha im Überschuss vorhanden, kann das bestimmte Auswirkungen haben. Vata-Störungen haben meist ernsthaftere Folgen als die der beiden anderen Doshas.

Ohne jetzt jede zu beschreiben, möchte ich im folgenden Artikel auf den Vata Typ eingehen. Dem Vata-Dosha werden das Prinzip der Bewegung zugeschrieben, daher der Zusammenhang Hyperaktivität von Kindern. Am Ende folgen Tipps um Vata Überschuss bei Kindern auszugleichen.

VATA

Vata dominierte Menschen haben oft eine trockene Haut, trockene Lippen, trockene Schleimhäute, neigen zu Verstopfung (Trockenheit im Dickdarm), Schwäche und Sörungen des Nervensystems.

Vata dominierten Menschen ist es schnell kalt, sie haben oft eiskalte Hände und Füße und fühlen sich im Winter gar nicht wohl.

Vata dominierten Menschen fällt es leicht sich Dinge zu merken, leider vergessen sie diese auch wieder leicht. Es sind die Menschen mit dem guten Kurzzeitgedächtnis.

das ätherische Element spiegelt sich in ihrem Interesse für Esoterik wieder.

Vata dominierte Menschen bewegen sich sehr gerne. Sie sind oft ruhelos und rastlos. Sie können nur schwer stillhalten. Auch die Sprache ist schnell, oft sogar hektisch. Aus Sicht vom Ayurveda ist in sehr hyperaktiven Kindern viel bewegende Eigenschaft des Vata (Elemente Luft und Äther) außer Kontrolle und das drückt sich laut Leela Mata in überdurchschnittlich aggressiven Verhalten der Kinder aus, wenn sie zum Beispiel den Unterricht stören.

„Wir sagen, sie können nicht still sein, sie haben zu viel Energie! Aber was ist, wenn wir Ihnen helfen können, diese Energien auf konstruktive Weise zu kanalisieren, diese Energie in Kreativität zu transformieren?!“ Meint die Autorin weiters.

Weitere Eigenschaften von Vata:

Vielleicht kann man sich jetzt auch besser vorstellen, was passiert, wenn diese Eigenschaften im Überschuss sind und warum sich das in Form von Hyperaktivität bei Kindern äußern kann.

Ist Vata im Gleichgewicht, dann bewirkt es mentale und physische Ausgeglichenheit, Heiterkeit, Anpassungsfähigkeit, Verständnis, Freude, Klare Wahrnehmung und die Fähigkeit zu kommunizieren, Kreativität und gesunde Beziehungen einzugehen.

Wie können wir nun unseren Kindern helfen, diesen gesunden Zustand wieder zu erreichen?

Hier einige Punkte die laut der Autorin Leela Mata sehr wirkungsvoll sind:

Viel Freude beim Probieren, Christina

Im folgenden Artikel möchte ich darauf eingehen, was du machen kannst, damit du mehr Lebensqualität spürst und freudvoller in deinem Alltag handeln kannst. Ich gehe darauf ein, was das mit Werten, Zielen und Affirmationen ("Kraftsätze") zu tun hat und wie uns der innere Schweinehund oft in die Quere kommt.  Du findest auch eine Werteliste, wo du für dich mal herausfinden kannst, was deine Werte sind!

Meist meinen wir, es sind die großen Dinge, die unsere Lebensqualität beeinflussen und uns glücklicher handeln lässt. Der Sommerurlaub in ferne Länder oder andere ausgefallene Dinge.

Doch es sind die kleinen Alltagsfreuden die zu Lebensqualität und Ausgeglichenheit führen.

Meist machen wir Dinge die uns gut tun, nur so lange, bis wir uns super fühlen und danach lassen wir es wieder schleifen, bis wir merken, STOPP, irgendwas lässt uns anders fühlen. Bis wir erkannt haben, dass wir wieder in unsere alten Verhaltensmuster gekippt sind.

Stelle dir mal folgende Frage:

Welche Verhaltensmuster lassen dich nicht gut fühlen? Das können sein, gleich am Morgen das Handy zu betätigen, bis spät in die Nacht am Handy und Laptop sein, zu viel Kaffee, ungesundes Essen, wenig Bewegung...

Stelle dir nun die Frage, welche positiven Verhaltensweisen und Routinen tun dir richtig gut:

Gleich in der Früh eine Runde laufen/spazieren gehen, der warme Tee in der Früh, das Powernapping, Socialmedia auf’s Minimum reduzieren, Yoga, Tagebuch schreiben, Meditation, Sportkleidung schon so positionieren – dass du motivierter bist und fast „drüber fällst“, nach der Arbeit statt Netflix an – einfach eine Runde auf der Couch entspannen und atmen etc.

Meist setzen wir uns Routinen im Alltag, wenn wir aus einem alten und negativen Muster ausbrechen wollen. Diese Routinen unterstützen unser Gehirn, ein neues und positives Muster einzuschleifen. Routinen und Rituale sind also dann sinnvoll, wenn es in bestimmten Bereichen nicht so rund läuft. Das ist auch oft der Grund, warum wir damit wieder aufhören, wenn es uns gut geht.

Ich bin der Meinung, dass uns zu viele Routinen auch einengen können und uns Druck machen können, wenn es ausartet. Wenn wir zum Beispiel meinen, ohne diese Routine läuft unser Leben aus dem Ruder und wir brauchen sie. Wenn wir uns zum Beispiel schlecht fühlen oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unsere Routine mal verändern. Das wäre kontraproduktiv und ist nicht sinnvoll.

Also ohne Druck und aus der Leichtigkeit hier zu agieren uns sich zu fragen, welche Routinen mir gut tun, sind förderlich, wenn sie ohne Druck ausgeführt werden. Sie sollten einem Freude machen. Macht es einem keine Freude mehr, dann ist diese Routine zu hinterfragen.

Wann kippen wir aus unserer Routine, obwohl wir wissen, sie täte uns gut?

Es gibt ja den sogenannten Schweinehund, dieser Schweinehund durchquert meist unsere Pläne mit negativen Sätzen wie, "ach komm, geh heute nicht spazieren, es ist so kalt, leg dich lieber vorm Fernseher hin.... das täte dir besser..."
Er lockt uns mit falschen Versprechungen und Versuchungen. Der erste Schritt, diesen inneren Schweinehund zu durchbrechen wäre, dass du dir einfach mal bewusst machst, wann und in welcher Form er auftritt. Zu erkennen, wann ist es der Schweinehund und wann, tut mir jetzt zum Beispiel Sport wirklich nicht gut, sondern eher die Entspannung mit einem Buch, ist anfangs ein Lernprozess.

Sich zu fragen, welche Routinen mich antreiben und mich in einen Flow kommen lassen, beeinflusst die Lebensqualität als auch die Zielerreichung enorm.

Sich Ziele zu setzen, halten uns gesund, lassen und handeln und betätigen. Der Spruch, „Wer rastet der rostet“ ist ja allgegenwärtig bekannt.

Nicht umsonst fallen viele ältere Menschen, wenn sie in die Pension gehen, in eine Depression, weil sie sich plötzlich handlungsunfähig und ziellos fühlen.

Daher sind Ziele, die ich mir in meinem Beruf, in Beziehungen, was meine Persönlichkeit betrifft, die Freizeit, die Erholung stecke, extrem gesundheitsfördernd.

Welche Ziele ich mir setze, hängen vielfach von unseren Werten ab. Sich diese mal bewusst zu machen, was mich im Leben denn antreibt, was mir wichtig ist, wo ich tiefe Erfüllung spüre, kann hierbei helfen.

Hier findest du eine Werteliste, wo du dir im ersten Schritt die 30 wichtigsten heraussuchst. Im nächsten Schritt, reduzierst du sie auf 10 und im letzten Schritt auf deine aktuellen 5 wichtigsten Werte.

Werteliste: HIER

Werte verändern sich übrigens im Laufe der Zeit und je nach Lebensphase! Sie können also immer wieder hinterfragt werden und sich verändern. Sie ändern sich nicht jeden Tag ;-).

Auf der Basis von diesen Werten, können also Ziele abgeleitet werden. Und für dich bedeutungsvolle Routinen und Verhaltensweisen entstehen. Und je nach dem, bedeutungsvolle Betätigungen gefunden werden, die dich zu deinen Zielen führen.

Und das sind Dinge, die direkt in deinem Alltag durchgeführt werden. Diese kleinen Dinge sind es, dich dich letztendlich zufrieden fühlen lassen.

Damit du nicht so schnell vom Weg abkommst und wieder in deine alten negativen Verhaltensmuster kippst, können dir unterstützende "Kraftsätze" helfen. Auch schon für Kinder, sind solche sehr hilfreich, vor allem wenn sie Selbstzweifel haben. Ich setze in meiner täglichen Arbeit sehr häufig solche Kraftkarten ein. Zum Beispiel diese hier von Sabine Brengel finde ich einfach zauberhaft: Kraftkarten

Dem Gehirn ist es übrigens grundsätzlich egal, was du ihm sagst. Er leitet die Infos bewertungsfrei weiter. Erst im limbischen System wird es mit deinen Werten und Gefühlen abgeglichen. Wenn du ihm sagst, „Ich schaffe das nicht“ – dann leitet es das weiter und du wirst durch die selbsterfüllende Prophezeiung es wirklich nicht schaffen. Sagst du ihm, „Ich schaffe das“ leitet er es ebenfalls neutral weiter und du wirst es schaffen, wenn auch deine Gefühle in Einklang mit dieser Aussage sind.

Wie fühlst du nun auch, was du denkst und sagst?

In dem du auf vergangene Erfahrungen zurückgreifen kannst, die dich bestätigen. „Ach ja, in der Vergangenheit habe ich dieses oder jenes auch schon geschafft“...

Wenn du dich wieder dran erinnerst, lässt du automatisch auch positive Gefühle damit in Erscheinung treten und es lässt dich gut fühlen.

Ist es etwas Neues, was du schaffen möchtest, dann kannst du sehr wohl ähnliche vergangene Situationen mit dieser neuen Sache verknüpfen. Unser Gehirn ist so ausgelegt, dass durch die sogenannte Neuroplastizität immer wieder neue Verknüpfungen entstehen können.

Schaffe also Erfahrungen, wo du durch positive erlebte Gefühle deine Affirmationen stärken kannst, dass sie nicht bloß positive Aussagen sind, sondern auch wirklich bestärkende Sätze die dich an dein Ziel bringen!

Du fragst dich, was hat das Ganze auch mit Ergotherapie zu tun?

Ganz einfach, Ergotherapeuten sind Experten was den Alltag betrifft, egal ob bereits krank oder als Gesundheitsförderung. Ergotherapie beruht auf einer handlungsorientierten Wissenschaft, wo der Mensch als Ganzes erfasst wird. Nämlich seine Handlungen, die er ausführt, motiviert und bestimmt, von Körper-Geist und Seele. Hat der Mensch für ihn bedeutungsvolle Aktivitäten gefunden, hat dies eine heilende Wirkung!

Manchmal hat aber auch die Umwelt oder das Umfeld Erwartungen an uns und wir müssen Handlungen durchführen. Es müssen Dinge erledigt werden, die man sich nicht selber aussucht, sondern die einfach gemacht werden müssen. Diese bestimmen ebenfalls unsere Handlungen, denn der Mensch ist hier eingebettet. Du kennst das vielleicht, es gibt Dinge, die gemacht werden müssen, obwohl sie einem nicht so Spaß machen. Und hier können Routinen ebenfalls unterstützend wirken.

Wir alle putzen uns die Zähne, auch wenn es uns mal nicht freut, oder die Eltern möchten, dass das Kind leserlicher schreibt, oder die Umwelt verlangt, dass man sich in der Öffentlichkeit entsprechend sozial verhält. Ergotherapeuten betrachten den Mensch von seinem Umfeld und von seiner Umwelt aus. Wir beziehen dies in unsere Therapie (individuell - je nach Klient und Diagnose) mit ein!

Wir alle haben einen Alltag, denn wir können nicht 365 Tage im Jahr auf Urlaub sein, dies würde uns nicht glücklicher machen. Und auch im Urlaub entsteht mal ein Alltag. Ich sehe es als meine Herzensaufgabe, Menschen/Kinder zu unterstützen, wie sie in ihrem Alltagsleben so handeln können, dass es ihnen gut geht und sie freudvoller ihrem Leben nachgehen können!

Im folgenden Blogartikel gehe ich auf auf den Begriff der Betätigungsbalance sowie darauf, was du machen kannst, wenn du zu viel oder zu wenig handelst/tust. Es folgen ein paar Tipps aus ergotherapeutischer Sicht, welche sehr hilfreich sind, wenn du in den Extremen  des "Nichts-Tun" oder des "Zu viel Tuns" bist und eine gesunde Balance finden möchtest.

In der Ergotherapie spricht man von den Lebensbereichen wie Produktivität, Freizeit, Erholung und Selbstversorgung. Fühlt sich der Mensch ausgeglichen, was die Handlungen in diesen Bereichen betrifft, ist eine Betätigungsbalance hergestellt, welche aber sehr individuell ist.

In diesen Lebensbereichen handelt der Mensch:

Selbstversorgung

Darunter versteht man Körperpflege, das Regeln persönlicher Angelegenheiten etc.

Produktivität

Bezahlte und und bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Studieren, Schule, Kindergarten etc.

Freizeit

Hobbys und Interessen durchführen - aktiv.

Erholung

Ruhige und entspannende Interessen durchführen wie Meditation, schlafen, Powernapp, lesen, Hörbucher und Musik hören etc.

Hierbei gibt es allerdings keine starre Grenze, manche Bereiche verschwimmen ineinander. Es gibt Menschen die zum Beispiel Schwimmen als Entspannung empfinden, andere wiederum als Produktivität, wenn die Person Schwimmen als Leistungssport durchführt.

Warum handelt der Mensch?

Laut Ergotherapie handelt der Mensch um sich dabei selbst zu erfahren sowie Selbstwirksamkeit und einen Sinn im Leben zu spüren. Er geht dabei bedeutungsvollen Aktivitäten nach, die seinen Werten und seinen Interessen entsprechen und gleichzeitig handelt er auch fremdbestimmt (z.B. das Kind in der Schule führt durch, was der oder die Lehrer/in von ihm möchte, oder der arbeitenden Mensch führt Aufträge durch, die vom Chef gefordert sind). Und der Mensch führt auch Handlungen aus, die er per se nicht unbedingt immer gerne macht, die aber gemacht werden müssen, weil sie notwendig sind: Rechnungen bezahlen, Müll rausbringen, putzen etc. zählen für viele zu den nicht beliebten Handlungen 😉 .

In der Ergotherapie gehen wir davon aus, dass diese Handlungen in den verschiedensten Lebensbereichen wie oben genannt, in Balance sein müssen, damit wir uns gesund fühlen und bleiben, oder wieder gesund werden können, wenn wir Krankheit erfahren haben.

Würde der Mensch nur fremdbestimmte Handlungen durchführen und nicht das, was ihm wirklich Freude macht und für ihn wichtig ist, kann ihn das ebenso krank machen. Die Philosophie der Ergotherapie ist, dass der Mensch möglichst ausgeglichen handelt und viele Dinge tut, die bedeutungsvoll für ihn sind.

Ist jemand arbeitslos, ist keine gesunde Betätigungsbalance hergestellt. Arbeitet jemand 60 Stunden in der Woche, kann man ebenfalls von keiner gesunden Betätigungsbalance sprechen, wenn es zu Stresssymptomen kommen würde.

Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch, denn jeder Mensch ist individuell und hat ein unterschiedliches Energielevel, was seine Produktivität betrifft. Manche empfinden ihre Arbeit auch als Hobby und arbeiten sehr gerne. Wichtig ist einfach, dass jeder Mensch seine individuelle Balance findet. Es gibt auch Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit im sozialen Bereich es als nicht ausgleichend empfinden, auch in der Freizeit viele Sozialkontakte zu pflegen. Jemand, der viel vorm Computer arbeitet, es wiederum sehr energiegebend empfindet, in der Freizeit viele Sozialkontakte zu haben.

Wenn die Betätigungen nicht mehr zufriedenstellend und einseitig sind, einen auslaugen, oder etwas vermisst wird, dann kann es problematisch sein.

Die Begriffe Burnout und Boreout (z.B.: wenn jemand arbeitslos ist bzw. nichts Produktives macht oder unterfordert ist) sind hier an dieser Stelle zu erwähnen. Diese sind die beiden Extreme, wo meist keine Betätigungsbalance hergestellt ist.

In der Ergotherapie ist ein wichtiger Leitspruch "Gesund durch Aktivität", wenn es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Ein depressiver Klient zum Beispiel, kann seine Antriebsschwierigkeiten und Motivationslosigkeit durch Aktivität steigern. Vielleicht kennst du das in ähnlicher Form von dir. Zunächst hattest du keine Lust auf Sport und fühltest dich müde und abgeschlagen. Als du dich dann überwinden konntest, hat es dir Spaß gemacht. Jedes Mal wenn du dann diese Erfahrung machst und es zu einer Routine machst, gewöhnt sich dein Gehirn dran und du wirst nicht mehr so viele Motivationsprobleme haben.

Was passiert, wenn jemand nichts zu tun hat?

Wenn jemand arbeitslos ist, auch beim Eintritt in die Pension beobachtbar, sind oft die kleinsten Betätigungen anstrengend und man muss sich extrem zwingen in die Gänge zu kommen. Manche berichten, dass sie sich nicht mehr als wertvolles Mitglied der Gesellschaft fühlen, weil sie nichts Aktives beitragen. Antriebslosigkeit und Trägheit nehmen oft zu.

Das heißt also, Betätigung im gesunden Maße ist heilend und gesundheitsfördernd. Auch ein Mensch in der Pension kann weiterhin produktiv sein, denn das Gefühl von Aktivität durch Produktivität ist grundsätzlich nicht an bezahlte Arbeit gekoppelt.

Was kannst du also tun, damit du in die Gänge kommst, wenn du gerade sehr viel Langeweile hast, oder vielleicht keinen Job hast? Oder du hast generell Schwierigkeiten mit dem Antrieb, weil du möglicherweise eine Depression hast oder gefährdet bist? *

*Wenn du an einer Depression leidest, suche dir professionelle Unterstützung. Wie in meinem ersten Blogartikel erwähnt, ersetzt dieser keine ärztliche, psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. 

Was kannst du tun, wenn du zu viel tust?

Wenn du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne an [email protected]

 

Wie du auf meiner Homepage festgestellt hast, sind meine Schwerpunkte als Ergotherapeutin neben Erwachsene auch Schulkinder, welche Aufmerksamkeitsprobleme, Schwierigkeiten mit dem Schreiben und der Feinmotorik sowie der Koordination haben. Ich begleite in der Therapie auch immer wieder Kinder, die eine schwache Muskelspannung haben.

Hat die Muskulatur zu wenig Spannung und wirkt das Kind eher „schlaff“, lungert bei der Hausübung mit Rundrücken und muss den Kopf viel abstützen, wirkt sich das auf die Stifthaltung aus. Ebenso auf die Aufmerksamkeit. Denn nur ein waches Gehirn, wo das Kind den Körper gut spürt, kann auch entsprechend konzentriert arbeiten.

Ergotherapie ist also sehr vielfältig und weitgefächert. Der Grundgedanke, nämlich möglichst selbstständig zu handeln, durchzieht allerdings alle Fachbereiche und Altersgruppen.

Ergotherapie geht davon aus, dass bedeutungsvolle Handlungen eine gesundheitsfördernde und therapeutische Wirkung haben, da jeder Mensch, egal ob jung oder alt, das Grundbedürfnis besitzt, handlungsfähig zu sein. Eine größtmögliche Selbständigkeit im Alltag zu erreichen, ist das Ziel in der Therapie.

Dies umfasst die Lebensbereiche Selbstversorgung, Produktivität (Arbeit, Schule, Kindergarten), Freizeit und Erholung. Im Mittelpunkt der Therapie stehen die Steigerung der Lebensqualität und die Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums.

Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen, angefangen von Säuglingen bis hin zu betagten Menschen, daher sind sie auch meist auf bestimmte Fachbereiche spezialisiert. Zu den Tätigkeitsfeldern zählen die Orthopädie/Handtherapie, Neurologie, Psychiatrie, Geriatrie, die Pädiatrie (Kinder) und der Bereich Prävention/Ergonomie.

Egal ob ein Klient oder Klientin eine Arthrose im Daumensattelgelenk hat und dadurch Schmerzen beim Greifen, Kochen, Gartenarbeiten hat oder ein Kind, das sich schwer beim Schreiben tut, sich nicht gut spürt und ungeschickt ist. Ein(e) Klient/in mit Depression, welcher aufgrund von Antriebslosigkeit keine Alltagsstruktur mehr hat, ist in seinen selbstständigen Handlungen ebenfalls beeinträchtigt wie jemand der einen Schlaganfall hatte und auf viel Hilfe im Alltag angewiesen ist. In allen Fällen ist das Handeln beeinträchtigt.

In der Ergotherapie spielen daher nicht nur die körperlichen Voraussetzungen eine Rolle, die für eine Handlung benötigt werden, sondern auch die psychischen und die sozial- emotionalen Faktoren. Auch diese beeinflussen das Handeln enorm und werden in der Befundung, Zielsetzung und Therapieigestaltung berücksichtigt.

 

 

 

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
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