ÖFFNUNGSZEITEN: 
ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Vor einiger Zeit begann ich, inspiriert von meiner therapeutischen Arbeit, Bildmaterialien für meine Therapiekinder zu konzipieren. Anfänglich waren diese Materialien ausschließlich für den therapeutischen Kontext bestimmt, wobei ich sie den Eltern meiner Therapiekinder kostenfrei zur Verfügung stellte und in die Therapie miteinfließen ließ. Mit der Zeit wurde mir jedoch bewusst, dass es schade wäre, diese sorgfältig erstellten, arbeitsintensiven Produkte nicht einem größeren Kreis zugänglich zu machen, insbesondere weil ich sie sehr hilfreich finde.

In einigen dieser Produkte beziehe ich mich auf Quellen, die ich sorgfältig auswähle und in den Produkten angebe. Nicht alles ist eine völlige Eigenkreation; manche Ideen/Inspirationen habe ich aus bekannten Therapiekonzepten abgewandelt und für mich angepasst. Ein Produkt gab es früher z.B. käuflich zu erwerben, wie den FEX Aufgabenhelfer. Leider gibt es den nicht mehr und deswegen dachte ich mir, inspiriert von einer Kollegin/Freundin, erstelle ich selber etwas.

Für die visuelle Gestaltung bediene ich mich des Tools CANVA. Mir macht es große Freude mich dabei kreativ auszutoben.

Mein bisheriger Schwerpunkt lag auf der Entwicklung von Materialien, die nahtlos in den Alltag eines Kindes integrierbar sind. Dazu zählen Hilfsmittel für Hausaufgaben, Unterstützung bei der Strukturierung von Tagesabläufen, Anleitungen zum Anziehen und vieles mehr, in Form von didaktisch durchdachten Übungs- und Bildkarten sowie Merkhilfen.

Ich möchte dich herzlich einladen, einen Blick in meinen Shop zu werfen und mir auch gerne Rückmeldung zu geben, ob das jeweilige Produkt hilfreich für dich ist. Dein Feedback ist für mich von unschätzbarem Wert, denn es ermöglicht mir, meine Arbeit stetig zu verfeinern und anzupassen. Für Anregungen und Rückmeldungen erreichst du mich unter: [email protected].

Für etwaige Tippfehler entschuldige ich mich jetzt schon. Meinen Perfektionismus versuche ich immer mehr abzulegen und daher kann es passieren, dass sich doch hier und da ein Fehler eingeschlichen hat - da es doch quasi digitale "Handarbeit" ist.

Solltest du Ideen für neue Produktentwicklungen haben, zögere nicht, mir diese mitzuteilen.

Ich wünsche dir ein inspirierendes Erlebnis beim Durchstöbern meiner Angebote.

Hier gelangst du direkt zu meinem Shop HIER

Alles Liebe,

Christina

Hyperaktive Kinder aus der Sicht des Ayurveda

In Anlehnung an Leela Mata / Yoga Vidya / Ayurveda / Volker Mehl

Im folgenden Blogartikel schreibe ich über Hyperaktivität aus Sicht des Ayurveda. Mir ist wichtig zu erwähnen, dass bei Kinder die als sehr bewegungsfreudig gelten die Grenzen zwischen „Normalität“ und „Pathologie“ oft verschwimmen. Und durchaus vorschnell das Wort „Hyperaktivität“ gebraucht wird. Daher vorweg eine kurze Beschreibung der Symptome.

Hier ein paar Symptome:

Hyperaktivität äußert sich in einer deutlichen motorischen Unruhe, die dann auftaucht, wenn vom Kind relative Ruhe erwartet wird. Dazu zählen grobmotorische Bewegungen (Zappeln), als auch feinmotorische Bewegungen (Fummeln, klopfen).

Nichtsdestotrotz ist der folgende Artikel sicher auch für andere interessant 🙂 und die Tipps für „überdrehte“ Kinder hilfreich!

Neben dem Beruf der Ergotherapie, bin ich Yogatherapeutin und Kinderyogalehrerin. Yoga und Ayurveda sind sogenannte „Schwesternwissenschaften“ und ihre Verbindung reicht tausende Jahre zurück. Im Ayurveda wird davon ausgegangen, dass es drei grundlegende Energien in unserem Körper gibt. Bezeichnet werden diese als Bioenergien oder Konstitutionstypen. Dosha ist der ayurvedische Begriff dafür. Sie heißen „Vata“, Pitta“, „Kapha“. Wichtig zu verstehenalle drei Doshas sind in unterschiedlicher Verteilung in jedem Menschen enthalten. Keines der Doshas ist besser oder schlechter. Ist ein Dosha im Überschuss vorhanden, kann das bestimmte Auswirkungen haben. Vata-Störungen haben meist ernsthaftere Folgen als die der beiden anderen Doshas.

Ohne jetzt jede zu beschreiben, möchte ich im folgenden Artikel auf den Vata Typ eingehen. Dem Vata-Dosha werden das Prinzip der Bewegung zugeschrieben, daher der Zusammenhang Hyperaktivität von Kindern. Am Ende folgen Tipps um Vata Überschuss bei Kindern auszugleichen.

VATA

Vata dominierte Menschen haben oft eine trockene Haut, trockene Lippen, trockene Schleimhäute, neigen zu Verstopfung (Trockenheit im Dickdarm), Schwäche und Sörungen des Nervensystems.

Vata dominierten Menschen ist es schnell kalt, sie haben oft eiskalte Hände und Füße und fühlen sich im Winter gar nicht wohl.

Vata dominierten Menschen fällt es leicht sich Dinge zu merken, leider vergessen sie diese auch wieder leicht. Es sind die Menschen mit dem guten Kurzzeitgedächtnis.

das ätherische Element spiegelt sich in ihrem Interesse für Esoterik wieder.

Vata dominierte Menschen bewegen sich sehr gerne. Sie sind oft ruhelos und rastlos. Sie können nur schwer stillhalten. Auch die Sprache ist schnell, oft sogar hektisch. Aus Sicht vom Ayurveda ist in sehr hyperaktiven Kindern viel bewegende Eigenschaft des Vata (Elemente Luft und Äther) außer Kontrolle und das drückt sich laut Leela Mata in überdurchschnittlich aggressiven Verhalten der Kinder aus, wenn sie zum Beispiel den Unterricht stören.

„Wir sagen, sie können nicht still sein, sie haben zu viel Energie! Aber was ist, wenn wir Ihnen helfen können, diese Energien auf konstruktive Weise zu kanalisieren, diese Energie in Kreativität zu transformieren?!“ Meint die Autorin weiters.

Weitere Eigenschaften von Vata:

Vielleicht kann man sich jetzt auch besser vorstellen, was passiert, wenn diese Eigenschaften im Überschuss sind und warum sich das in Form von Hyperaktivität bei Kindern äußern kann.

Ist Vata im Gleichgewicht, dann bewirkt es mentale und physische Ausgeglichenheit, Heiterkeit, Anpassungsfähigkeit, Verständnis, Freude, Klare Wahrnehmung und die Fähigkeit zu kommunizieren, Kreativität und gesunde Beziehungen einzugehen.

Wie können wir nun unseren Kindern helfen, diesen gesunden Zustand wieder zu erreichen?

Hier einige Punkte die laut der Autorin Leela Mata sehr wirkungsvoll sind:

Viel Freude beim Probieren, Christina

In der Ergotherapie begegnen mir immer wieder Kinder, wo die Malentwicklung bzw. Fein-, und Grafomotorik nicht altersentsprechend stattgefunden hat. Das Ganze hat nichts damit zu tun, dass das Kind kein Zeichentalent ist, oder weil das Kind ein Bub ist und einfach lieber in der Bauecke spielt und deswegen nicht gerne malt.

All diese Begründungen sind nicht wirklich von Belangen. Denn hat das Kind eine altersgerechte Entwicklung durchlaufen, erreicht es diese Meilensteine. Und diese Meilensteine gibt es in der Fein-, Grafo und Großmotorik genauso wie in der Malentwicklung.

Anhand einer Zeichnung kann viel "herausgelesen" werden. Einige der Kriterien sind zum Beispiel: Malt das Kind bunt? Oder nur in einer Farbe? Wenn es nur einfärbig malt, kann das ein Hinweis sein, dass es in der Hand/Fingergeschicklichkeit Probleme hat, weil sonst würde es von sich aus unterschiedliche Stifte nehmen. Wie sind die Größenverhältnisse? Wenn das Kind zum Beispiel sich selbst, einen Baum und ein Haus malt ist es interessant zu sehen, wie die Größenverhältnisse sind. Malt es sich selbst ganz winzig oder viel größer als das Haus? Malt es diese Formen in einem guten Abstand oder ganz eng zusammen? Wie nützt es das Blatt also aus? Sind die Flächen ausgemalt und wenn ja, wie? Hält es Linien ein? Kann es gerade und schräge Linien malen? Sind die Kreise geschlossen oder offen? Malt es beim Dach ein Dreieck oder schafft es keine Spitze und rundet es das Dach ab? Fehlen beim Mensch wichtige Dinge wie Augen, Nase, Mund, Ohren, Finger? All diese Punkte und mehr werden dann mit dem Alter abgeglichen und gibt einige Hinweise wie es um die Selbstwahrnehmung, Raumlage Wahrnehmung und die Handgeschicklichkeit steht. Und das alles hat also nichts mit irgendeinem Talent zu tun, was vererbt wird.

Beim Malen geht es also nicht um „schön“ oder ein talentiertes Zeichnen. Sondern um bestimmte Grundformen die ein Kind können sollte und um eine gute Handgeschicklichkeit.

Kann ein Kind nicht altersentsprechend malt oder es vermeidet diese Situationen, wo es ums zeichnen, basteln, malen geht, ist dies häufig ein Hinweis auf verschiedene Schwierigkeiten des Kindes, die unbedingt abgeklärt und behandelt werden sollten!

Eine gute Fein-, Grafo-, und Schreibmotorik hat auch mit anderen Dingen zu tun:

Eine gut koordinierte Körpergeschicklichkeit ist die Grundlage einer gut dosierten Fein-, Grafo- und Schreibmotorik. Somit muss bei fein- und grafomotorisch auffälligen Kindern häufig parallel an ganzkörperlichen Sinnes-, Bewegungs- und Raumerfahrungen gearbeitet werden.

In der kindlichen Entwicklung beeinflussen sich die Großmotorik (also Körpergeschicklichkeit, Koordination), die Feinmotorik und die Sinneswahrnehmung gegenseitig.

Häufig sind Störungen in der Fein- und Grafomotorik Wahrnehmungsstörungen und eben Auffälligkeiten in der Ganzkörpergeschicklichkeit (Großmotorik).

Kinder, die als Kleinkind zu kurz, unkoordiniert oder gar nicht gekrabbelt sind und dadurch keine gute Kreuzkoordination entwickelt haben, haben später oft Schwierigkeiten, Schrägen und Überkreuzungen zu malen. Dies benötigt das Kind aber beim Schreiben von Buchstaben, Zahlen, malen von Häusern etc. Manchmal haben sie auch Schwierigkeiten in der Raumlagewahrnehmung und ihre Händigkeitsentwicklung ist verzögert. Eine Kreuzkoordination regt beide Hirnhälften an.

 Hier ein paar grobe Eckpunkte, ab wann ein Kind was können sollte:

 

Kopffüßler

 

Dreipunktgriff

Wenn das Kind malen und zeichnen vermeidet und wenig Interesse zeigt

Hierbei immer wieder das Kind „einladen“ und ein Angebot anbieten. Einen kleinen Malbereich herrichten, wo unterschiedliches Papier und Stifte angeboten werden. Zum Beispiel:

Was die Stifthaltung betrifft, ist der Dreipunktgriff sehr weit verbreitet, aber es wird nicht mehr so „streng“ gehandhabt. Besonders wichtig ist, dass die ersten drei Finger, wenn sie den Stift halten, beweglich sind - also dynamisch. Denn das benötigt das Kind für das Schreiben von Buchstaben. Es gibt durchaus Kinder, die im Vierpunktgriff schreiben und eine gute Fingerbeweglichkeit haben. Je größer die Schreibmenge wird, spätestens in der vierten Klasse Volksschule, haben dann die Kinder erhebliche Schwierigkeiten, wenn keine gute Fingerbeweglichkeit gegeben ist. Folglich ist die Fingerbeweglichkeit also das Kriterium was die Stifthaltung betrifft.

Die Erfahrung von Kolleginnen und mir zeigt, dass je älter ein Kind ist, also sechs Jahre und mehr, ein Umlernen von nicht sinnvollen - verkrampften Stifthaltungen in den Dreipunktgriff sehr schwierig ist. Das benötigt ein sehr konsequentes Üben und einen langen Atem.

Muss ein Kind „schön“ schreiben?

NEIN! Ein Indikator für ein graphomotorisches Training ist nicht, wenn das Kind subjektiv aus Sicht der Eltern oder Lehrkräfte nicht „schön“ schreibt. Das Wort sollte eigentlich aus dem Wortschatz gestrichen werden! Denn hierbei geht es nicht um „schön oder schirch“ sondern einzig allein um Lesbarkeit. Solange das Kind keine Schmerzen in den Fingern hat, mit der Schreibmenge in einem guten Tempo zurechtkommt und die Schrift leserlich ist, benötigt es hier keine Therapie. Auch wenn die Schrift aus Sicht von anderen zu optimieren wäre. Das ist dann eher ein Thema was die Eltern oder Lehrkräfte mit sich ausmachen und vor allem aushalten müssen 🙂 .

Buchempfehlungen:

Dieser Blogartikel stellt die Schulausgangsschrift in Frage und befasst sich damit, ob das Erlernen einer individuellen Handschrift, durch das Einführen einer Grundschrift nicht viel sinnvoller wäre.

Vor kurzem habe ich eine Fortbildung zum Thema Schreibprobleme bei Kindern besucht und es hat sich klar heraus kristallisiert, dass die meisten Schwierigkeiten beim Schreiben (wenn ein Schreibproblem besteht, ohne zusätzliche globale kognitive Schwierigkeiten oder Wahrnehmungsthematiken) dann entstehen, wenn die Kinder die verbundene Schrift erlernen müssen.

Die verbundene Schrift, wie sie österreichische Kinder lernen, ist nicht mehr zeitgemäß. Seit Jahren schon herrschen Diskussionen, ob die Ausgangsschrift nicht abgeschafft werden soll und stattdessen eine Grundschrift sinnvoller wäre. Aktuell ist mir nichts bekannt, dass diese Diskussion auch in das österreichische Schulsystem vorgedrungen ist. Geschweige denn, was reformiert wurde, was mich bei uns jetzt auch nicht so wirklich wundert...

Die Grundschrift, welche eine Mischung von Druck- und Schreibschrift ist, wo Buchstaben individuell verbunden werden, wäre viel ergonomischer. Kinder lernen hierbei im ersten Schritt eine Art Druckschrift und im zweiten Schritt, wenn diese gut sitzt, wie sie die Buchstaben verbinden können. Die Form der Verbindung ist hierbei individuell.

Zum vertiefenden Lesen

Das Kind lernt in Österreich eine Druckschrift – die für manche Kinder bereits sehr mühsam ist. Danach eine völlig neue verbundene Ausgangsschrift, um am Ende, sowieso eine individuelle Handschrift zu entwickeln– die auch Erwachsene haben.

Ziel laut Lehrplan in vielen Ländern, wie z.B. in Deutschland ist übrigens, dass das Kind eine individuelle Handschrift entwickelt. Auch in Österreich ist es laut Lehrplan festgehalten, dass das Kind in der 3.Klasse Volksschule eine individuelle Schrift einsetzen kann. Warum Kinder in unseren Volksschulen diesbezüglich nicht mehr gefördert werden, ist für mich nach der Anfangs erwähnten Fortbildung nicht mehr nachvollziehbar. Weil das wissen auch ganz viele nicht. Und dass der Lehrplan in Österreich immer noch die Ausgangsschrift vorsieht, ist für mich unlogisch. Es ist kein Vorteil für diese Schrift erkennbar. Erwachsene schreiben kaum in einer verbundenen Schrift, sondern meist in einer Mischform, wo nach maximal 2-3 Buchstaben abgesetzt wird - sogenannte "Luftsprünge" gemacht werden. Welcher Erwachsene schreibt noch genauso in der typischen Schulschrift? Ich persönlich kenne niemanden - außer vielleicht meinen Bruder, der, wie es der Zufall so will, Deutschlehrer wird 😉 .

Ich hoffe sehr,  dass die Schulschrift bald reformiert wird. Die Schweizer haben es schon 2016 vorgemacht. Dort lernen die Kinder nur eine Schrift, nämlich die sogenannte Grund bzw. Basisschrift. (Erklärung weiter unten).

Wenn ein Kind zu mir in die Ergotherapie kommt, das große Schwierigkeiten mit der verbundenen Schrift hat, wäre es für alle Beteiligten einfacher, nicht ausschließlich das Kind passend für die Schrift zu machen, sondern die Schrift an das Kind anzupassen. In Absprache mit den jeweiligen Pädagogen ist dies immer wieder möglich. Wobei ich überzeugt bin, dass es weit mehr Kinder gibt, die Schwierigkeiten mit der Verbundschrift haben, als in der Ergotherapie behandelt werden. Wenn gleich im Vorhinein eine Grundschrift eingeführt wäre, bin ich davon überzeugt, würde sich vieles zum Positiven verändern - von einer Zeitersparnis abgesehen...

Was passiert beim Schreiben?

Schreiben setzt sich aus einem Zusammenspiel von sehr feinen gesteuerten Bewegungen aus Finger, Hand und Arm zusammen. Dazu kommt noch die Kognition und die Sprache.

Beim Umsteigen von der Druckschrift auf die verbundene Schrift, vor allem wenn sich das Tempo und die Textmenge steigert, treten Schwierigkeiten auf. Manche haben auch schon zu Beginn Probleme, beim Erlernen des Schreibens.

Bei vielen Kindern ist beobachtbar, dass auch noch ganz viele Rechtschreibfehler auftreten, wenn sie Schwierigkeiten bei der Verbundschrift haben, da sie sich viel mehr auf die Motorik konzentrieren müssen, statt auf das was sie eigentlich schreiben. Wenn es dann heißt, das Kind macht so viele Fehler oder weiß nicht was es abgeschrieben hat, darf das nicht verwundern. Denn der motorische Schreibprozess bedeutet für viele Kinder einen enormen Energie und Kraftaufwand. Es sollte im Hinterkopf behalten werden, dass als Ursache von Rechtschreibfehler Zusammenhänge mit einem mangelnden automatisierten Schreibprozess bestehen können.

Motorik ist ein Bereich den man durch regelmäßiges Üben verbessern kann, wobei ich die Sinnhaftigkeit immer wieder in Frage stelle. Oft erwartet das Umfeld von der Ergotherapie, dass wir das Kind auf die Ausgangsschrift hin trainieren sollen. Gleich eine individuelle Handschrift zu erarbeiten ist in vielen Fällen der viel schlüssigere Weg.

Die Schrift soll natürlich lesbar sein, keine Frage. Die Bewertung SCHÖN sollte übrigens aus dem Vokabular gestrichen werden – denn das ist subjektiv.

Je besser die Schreibmotorik ausgebildet ist, desto besser verläuft auch die Sprachproduktion. Deswegen benötigen viele Kinder die Schwierigkeiten mit der Schreib – Feinmotorik haben, häufig auch eine logopädische Behandlung.

Was unterscheidet die Druckschrift von der verbunden Schrift und warum ist die Druckschrift in der Regel einfacher?

Die Druckschrift setzt sich aus Einzelstrichen (gerade, gebogen, schräg) zusammen, welche die Grundformen der Schrift sind. Durch die Schreibunterbrechung hat das Kind viel mehr die Möglichkeit zu überlegen, wie denn der nächste Buchstabe geschrieben wird. Auch die Hand- und Fingermuskulatur kann sich entspannen.

Bei der verbundenen Schrift ist es so, dass das Kind viel mehr planen muss, wie der nächste Buchstabe geschrieben wird und wo und wie der nächste Buchstabe angehängt wird und wie die  Form aussehen soll. Auch die Strichführung muss angepasst werden (die vorausschauende Bewegungsplanung ist z.B. auch beim Durchfahren eines Labyrinths erforderlich).

Zuerst einzelne Buchstaben zu erlernen ist von daher sehr logisch und sinnvoll. Das Erlernen der verbundenen Schrift -wo die Buchstaben wieder anders aussehen, kostet nicht nur Unterrichtszeit, sondern ist für einige Kinder ein enormes Unterfangen. Verkrampfende Finger, Rechtschreibfehler, Unlust sind nur einige der Symptome, die viele Kinder haben wenn sie nur an das Schreiben denken.

Manche Kinder vergessen auch die mühsam erlernten Buchstaben der Druckschrift, vermischen beide Schriften, weil sie die unterschiedlichen Formen gar nicht merken können, schreiben Kisch und Pauli in ihrem Buch: "Schreibstörungen bei Kindern erkennen und behandeln", Andrea Kisch, Sabine Pauli

Wie schreiben Erwachsene?

Häufig schreiben Erwachsene viele Buchstaben in der Druckschrift und machen ergonomische „Luftsprünge“ nach ca. 2-3 Buchstaben. Diese Unterbrechungen ergeben sich aus dem Schreibrhythmus. Dadurch kann sich die Hand zwischendurch entspannen. Viele Jugendliche und Erwachsene haben dadurch individuelle Lösungen gefunden. Sie schreiben ergonomisch und flüssig, über viele Seiten, lesbar und entspannt. Erwachsene entwickeln also unabhängig der gelernten verbundenen Schrift, eine individuelle Handschrift, schreiben Kisch und Pauli weiters.

Für mich ist es utopisch und unökonomisch, dass Schulkinder also eine einheitliche Schulausgangsschrift lernen müssen, wenn sie später in ihrem Leben sowieso individuell schreiben.

„Die Trennung von dem Erlernen einer Druckschrift und der späteren Einführung einer verbundenen Schrift stammt noch aus der Zeit, als lesen und schreiben als nicht direkt zusammengehörig angesehen und deshalb unabhängig voneinander unterrichtet wurde.“

Aus: „Schreibstörungen bei Kindern erkennen und behandeln“,  S.110.

Schreiben und lesen ist mittlerweile als Einheit zu betrachten. Mir gefällt der Gedanke, Kinder viel mehr darin zu unterstützen, dass sie in der Schule lernen, wie sie die einzelnen Buchstaben anbinden können und selber aktiv Lösungen dafür finden.

So wie die Grundschrift in Deutschland: https://grundschulverband.de/ oder eben die Basisschrift wie sie die Schweizer eingeführt haben.

Was ist jetzt eigentlich die Basisschrift – die die Schweizer haben?

„Die Buchstabenformen der «Deutschschweizer Basisschrift» sind schlanker und zügiger zu schreiben als die frühere Druckschrift. Sie werden in der 1. Klasse unverbunden gelernt und allmählich teilweise verbunden. Verbindungen werden von den Schülerinnen und Schülern individuell dort gesetzt, wo sie die Geläufigkeit der Schrift unterstützen und die Leserlichkeit nicht einschränken. Damit sollen ungünstige Bewegungsabläufe mit vielen Richtungsänderungen, die bei den Kindern zu Verspannungen führen, vermieden werden. Die Lehrperson gestaltet den nach wie vor notwendigen Trainingsprozess, damit die Schriftabläufe möglichst früh automatisiert sind - denn Forschungsbefunde zeigen, dass eine automatisierte Schrift eine von mehreren Grundfertigkeiten ist, damit die Planung, Umsetzung und Überarbeitung von Texten gut gelingt. Weiter unterstützt die Lehrperson den individuellen Entwicklungsprozess, damit die Kinder ihre persönliche, leserliche und geläufige Handschrift finden und mit Freude pflegen.“

Aus https://www.basisschrift.ch/allgemeine-hinweise

Für mich klingt das Schweizer Vorgehen oder die des Grundschulverbandes in Deutschland (denn manche deutsche Bundesländer machen das bereits) nicht nur ergonomischer, sondern logischer und vor allem den neuesten Forschungen entsprechend.

Womöglich wird es in Österreich (wieder mal 😉 ) länger dauern bis ein Umdenken stattfindet. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Ausgangsschrift ebenso in die Richtung einer Grund-Basisschrift entwickeln wird.

 

 

 

 

 

Im folgenden Artikel gehe ich darauf ein, was Aufmerksamkeit ist, was es mit der Diagnosestellung auf sich hat und was der Unterschied zwischen ADS und ADHS ist. Wie Untererregung und Übererregung sich äußert und was die durchschnittliche Konzentrationsdauer ist wird ebenfalls beschrieben. Am Ende führe ich zwei gute Ratgeber für Eltern, Pädagogen und Therapeuten auf.

Es stimmt, es gibt viele Falschdiagnosen. Nichtsdestotrotz ist diese Erkrankung keine Modeerscheinung, wie so oft gemeint ist, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, wo mit Sicherheit auch die heutige Zeit ihren Beitrag dazu leistet. Es wird vermutet, dass unsere Schnelllebigkeit, Reizüberflutung, Leistungsdruck, ein veraltetes Schulsystem, ADHS sehr wohl begünstigt. Sie „wächst“ sich auch nicht aus. Sie besteht auch im Erwachsenenalter fort, wo sich allerdings die Symptome ändern. In Form von innerer Unruhe, andauernder Reizbarkeit, Desorganisiertheit, Ungeduld, Impulsivität und vielem mehr sich äußern kann.

Die Symptome bei ADHS sind den 3 Bereichen der Aufmerksamkeit, der Hyperaktivität und der Impulsivität zugeordnet. Man unterscheidet ADS ohne Hyperaktivität und ADHS mit Hyperaktivität.

Was ist Aufmerksamkeit? 

Man unterteilt die Aufmerksamkeit in 4 Bereichen:

Es wird der Wachzustand bezeichnet, bzw. die Fähigkeit eine Reaktionsbereitschaft auf Umweltreize herzustellen. Beispiel: Ich sehe ein Reh über die Straße laufen und reagiere adäquat und rechtzeitig. Alterness bezeichnet auch die allgemeine Wachheit.

Ich fokussiere mich auf die Hausübung und lasse mich nicht ablenken, auch nicht, wenn das Handy läutet.

Ich mache zwei Dinge gleichzeitig und teile meine Aufmerksamkeit: Ich wasche ab, während ich im Radio die Nachrichten hören kann.

Ich kann mich länger auf eine Aufgabe fokussieren, bei einer reizarmen Umgebung und reagiere sicher und schnell bei Bedarf: Ich schreibe einen Aufsatz und reagiere, wenn jemand an die Tür läutet.

Diagnose:

Damit eine Diagnose gestellt werden kann, müssen die Symptome in der Schule, Zuhause und in der Freizeit auftreten und das schon vor dem 7. Lebensjahr und länger als 6 Monate andauern. Von einer Störung spricht man erst dann, wenn das Kind in seinen Alltagsfunktionen deutlich beeinträchtigt ist und der Leidensdruck sehr groß ist.

Es lässt sich jetzt drüber diskutieren, ob eine Diagnose Vorteile bietet oder nicht und ob das eine gute Idee ist.... Die Vorteile sind, wenn ich weiß, was es ist, drüber informiert bin, es klar feststeht, können entsprechende Hilfestellungen gegeben werden.

Der Nachteil kann sein, dass ich das Kind dann nur über die Diagnose definiere und mich nur auf das Negative fokussiere. Meine Meinung ist, dass man es selber in der Hand hat, wie ich damit umgehe. Und ob ich als Elternteil das Kind stigmatisiere und eine „Opferhaltung“ einnehme. Oder ob ich das Ganze Positiv sehe und es nach der Diagnosestellung quasi „angehe“ und Hilfe einleite. So oder so, die Augen können nicht verschlossen werden, wenn man was verändern will, dass sich die Situation entspannt und Verbesserung eintritt, muss entsprechend was getan werden dafür.

Grundsätzlich unterscheidet man bei Kindern mit Aufmerksamkeitsproblematiken:

Ein Untererregtes Kind ala "Traumsuse" und "Hans Guck in die Luft"

Übererregtes Kind "Zappelphilipp"

Viele Kinder, die keine Diagnose haben, sondern lediglich Symptome haben, profitieren bei entsprechender Hilfestellung auch enorm. Wenn das Kind Schulprobleme hat, es Zuhause Probleme gibt, dann kann Ergotherapie ebenso einen positiven Beitrag leisten.

Konzentrationsdauer

Als ich gelesen habe, wie die durchschnittliche Konzentrationsdauer generell bei Kindern am Stück ist, also ohne Pause, habe ich mir die Frage gestellt, ob wir von Kindern nicht viel zu viel verlangen. Wenn ich höre, dass ein Erstklässler 2-3 Stunden bei der Hausübung braucht, weil er die oben genannten Symptome aufweist, obwohl 30 Minuten normal sein sollten, wundert es mich nicht, dass Eltern und das Kind einfach nur fertig sind und das Kind eine Aversion gegen Hausübung und eventuell gegen Schule entwickelt. 30 Minuten HÜ Zeit ist eine Durchschnittszeit für Erst- und Zweitklässler, wobei natürlich individuelle Unterschiede je nach Kind bestehen!

Als ich noch im Hort arbeitete, war für viele Kinder die Hausübungssituation eine Qual (und für die Pädagogen ;)). Ihnen fehlt die Motivation, der Plan wie strukturiert vorgegangen werden kann, sie waren überfordert von der Menge her und manche waren körperlich oft gar nicht in der Lage eine adäquate Körperspannung zu halten. Diese ist aber notwendig für motorische als auch für kognitive Handlungen.

Zurück zur durchschnittlichen Konzentrationsdauer:

Wenn sich ein Kind brennend für ein Thema interessiert, und Zeit und Raum vergisst, ist jedes Kind, egal ob AD(H)S oder nicht, zu Höchstleistung fähig!!! Daher sollten die Kinder schon von kleinauf dahingehend unterstützt werden, dass sie ihre Interessen und Hobbys ausleben und ihren Träumen folgen. Und dass sie lernen, dass sie immer Lösungen für Probleme finden können und wie sie Ziele erreichen können.

Und meine persönliche Meinung ist noch, dass wenn ein Kind von Kleinauf die Werte und Vorteile von Mediation, Achtsamkeit, (Kinder)yoga erlebt, sich das enorm positiv auswirken könnte. Gerade in Zeiten von extremer Schnelllebigkeit und Reizüberflutung ist mentale Stärke und das Kontrollieren und bewusste Wahrnehmen von eigenen Gedanken so wichtig.

Auch Kinder, gerade mit ADHS, haben so viele wechselnde Gedanken und ein Emotions-Auf- und Ab. Dadurch fühlen sie sich dem ausgeliefert, weil sie so hin und hergerissen sind. Man kann sich vorstellen, dass ein Teufelchen und ein Engelchen im Nacken sitzt. Das Teufelchen sagt zum Beispiel "Scheiß Hausübung, ich will nicht, das ist blöd" und das Engelchen sagt, "ach komm, es ist gar nicht so viel".... Die Gedanken vom Kind wechseln ständig hin und her, was so viel Energie in Anspruch nimmt, dass es körperlich schon fertig ist, bevor es mit der Hausübung überhaupt beginnt. Achtsamkeit und Co. kann hier eine gute Abhilfe schaffen. Das und mehr wird in der Ergotherapie ebenfalls geübt.

 

[vc_row][vc_column][vc_column_text el_class=""]Bei vielen Kindern ist das Erledigen von Hausaufgaben seitjeher eine Qual. Ständig gibt es Diskussionen, Streitereien, Machtkämpfe... Schließlich werden es mehrere Stunden bis die Hausübung erledigt ist und das Kind und die Eltern schließlich am Ende ihrer Nerven sind...

Aus ergotherapeutischer Sicht kann hinter dem Ganzen stecken, dass das Kind inhaltliche Schwierigkeiten hat, es also Lernschwierigkeiten hat im Bereich Lesen, Rechnen, Schreiben.

Oder es können Schwierigkeiten der exekutiven Funktionen die Verursacher sein. Natürlich kann es auch ein Mix aus beiden sein. Bevor ich genauer auf die HÜ Situation eingehe, erkläre ich kurz, was die Exekutiven Funktionen sind:

Unter den Exekutiven Funktionen (EF) versteht man höhere kognitive Kontrollprozesse und werden dann benötigt, wenn automatisierte Reaktionen zur Aufgabenausführungen nicht mehr ausreichen. Einfaches Beispiel aus dem Alltag: Ich verpasse den letzten Bus und muss den Zug nehmen. Nun muss mich neu anpassen und überlegen und entsprechend handeln. Ich muss mir einen neuen Plan machen und diesen dann umsetzen. Dazu benötige ich kognitive Flexibilität, welcher ein Teilbereich des EF's ist.

Vor allem in Bezug auf Schule wird den EF’s eine gewichtige Rolle zugewiesen, da exekutive Funktionen eine größere Bedeutung für den Schulerfolg zu haben scheinen als die kognitive Intelligenz. Man benötigt exekutive Funktionen um ein definiertes und geplantes Ziel zu erreichen und dabei hindernde Verhaltensweisen zu unterdrücken. Viele Kinder haben diesbezüglich Schwierigkeiten. In der Ergotherapie ist dies sehr häufig Thema.

In Bezug auf die Hausübungssituation kann sich das Folgendermaßen äußern: (Es muss nicht alles zutreffen)

Über dem Ganzen steht eine mangelnde Aufmerksamkeit. AD(H)S kann dahinter stecken, muss aber nicht zwingend sein. Allerdings haben Kinder, die ein diagnostiziertes ADHS haben immer Schwierigkeiten mit den Exekutiven Funktionen, weil es miteinander gekoppelt ist.

Entweder ist das Kind sehr schnell ablenkbar oder ein Träumer und verliert sich selbst.

Wenn dir das bei deinem Kind auffällt empfehle ich dir, das Ganze abzuklären und entsprechende Hilfe zu suchen. Ergotherapeuten arbeiten dann gemeinsam an den oben genannten Problematiken. Wenn das Kind reine Lernschwierigkeiten hat, kann sich die Situation ebenfalls erheblich verbessern.

Strategische Spiele eignen sich besonders gut, um spielerisch die exekutiven Funktionen zu verbessern. Dazu zählt Rush Hour, Verrücktes Labyrinth, alle Fex Spiele (zum Beispiel die Schusselhexe von HABA),[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Vielfach hört man von Lehrer oder Pädagogen in Kindergärten, das Kind benötigt Ergotherapie, denn es kann nicht ruhig sitzen und zappelt so viel herum, es hört nicht zu und ist auffällig im Verhalten.

Zunächst mal zum Zappeln:

Zappeln ist grundsätzlich gesehen nichts schlechtes, denn die Formatio Reticularis im Gehirn (Neuronennetzwerk im Hirnstamm) bekommt durch das Zappeln Rückmeldung vom Körper und das Gehirn weiß somit wieder, wo es sich im Raum befindet. Die Kinder die vermehrt zappeln, holen sich vestibuläre Reize, damit sie wissen, wo ihr Körper sich gerade befindet. Gerade wenn sie untererregt sind, fangen sie vermehrt an zu zappeln. Zappeln ist also nichts unnatürliches und grundsätzlich eine logische Reaktion. Wenn es allerdings ausartet und es das Kind  überhaupt nicht schafft, mal nicht zu zappeln, dann ist das oft ein Grund in die Ergotherapie zu kommen und mit dem Kind daran zu arbeiten, was es braucht, damit es dies besser steuern kann.

Meiner Meinung nach, sollten wir uns aber davon verabschieden, dass Kinder ruhig am Sessel sitzen sollen. Ich verstehe Lehrer, wenn es ruhig ist und die Kinder arbeiten ist das super. Ich war selbst Pädagogin im Kindergarten und Hort und weiß wie es ist, wenn 20 Kinder im Raum sind und von Stille keine Spur ist.

Jedoch müsste sich die physische Umwelt wie es zum Beispiel im Unterricht gefordert ist, sich endlich dem natürlichen Bewegungsdrang anpassen.
Denn es liegt in der Natur des Menschen, dass wir Bewegung und dann wieder Ruhe benötigen, wo konzentriertes Arbeiten möglich ist. Und auch was das Sitzen betrifft, ist der Wechsel vom Aufrechten Sitz (für 15 Minuten) und dann wieder ein dynamisches Sitzen (wo man sich etwas hin und her bewegt) optimal für die Gesundheit.

Wenn einfach zwei Sportunterrichtsstunden mehr eingebaut werden in den Stundenplan, sprechen wir nicht von bewegtem Unterricht.

Bewegter Unterricht, wie du auch in den Youtube Video sehen kannst (Link am Ende des Artikels) wäre, dass Phasen von Bewegung und dann wieder Phasen von Stille und Konzentriertes Arbeiten eingebaut wird. Und das im Wechselspiel:

Möglichkeiten für unruhige Kinder:

Kinder, die besonders mit der Aufmerksamkeit/Verhalten Schwierigkeiten haben, vielleicht sogar AD(H)S haben, sollten unbedingt frontal zum Unterrichtsgeschehen sitzen, möglichst reizarm, eventuell Fenster/Türen im Rücken des Kindes.

Ich gehe davon aus, das Lehrer, Lehrer werden, weil sie Kinder lieben und gerne mit ihnen Zeit verbringen. Daher sollte das auch so oft wie möglich gezeigt werden in der Mimik und mit Worten. Face to Face ist besonders für Kinder wichtig, die im Verhalten auffällig sind und unaufmerksam sind. Genau die brauchen das Gefühl, dass sie vom Lehrer gemocht werden. Solche Kinder verunsichert es enorm, wenn ein Lehrer keine Mimik zeigt. So oft wie möglich Wertschätzung zeigen/Ich mag dich, ist für diese Kinder sehr hilfreich.

Typische "Fehler" die vermieden werden sollten

Keine ironischen oder sarkastischen Antworten geben, diese Kinder verstehen sowas nicht.

Wenn ein Kind Auffälligkeiten im Verhalten hat, könnte man jetzt mit dem Finger auf die Familie zeigen: "Eh klar... bei dem Elternhaus ist es ja kein Wunder." Man könnte jetzt die ganze Energie damit verschwenden, auf die Eltern sauer zu sein und sich aufzuregen... wo man aber nichts verändern kann und das auch nicht zur Aufgabe eines Lehrers gehört. Da verschwendet man nur unnötige Energie und macht eine Sache zu unserem Problem, obwohl es nicht unser Problem ist.

Immer wieder erlebe ich, wo Pädagogen sich in der Elternarbeit ausbrennen, weil sie sich so sehr wünschen, dass Eltern sich verändern. Leider kann man aber keinen anderen verändern, wenn der nicht von sich aus bereit dazu ist.

In der Ergotherapie allerdings, ist es so, dass der Hauptklient das Kind ist und die Nebenklienten die Eltern sind, wo also im Elterntraining sehr wohl darauf eingegangen wird, dass sie aktiv mitarbeiten müssen, wenn sie wollen, dass sich etwas verbessert.

Man könnte jetzt auch verzweifelt nach einer Diagnose suchen wie AD(H)S und der Störung der Schuld geben. Natürlich ist es äußerst sinnvoll, sich Wissen anzueignen. Aber das wird die Situation im Klassenzimmer per se nicht verändern.

Du hast es in der Hand und kannst aktiv etwas verändern

Was wir allerdings verändern können, ist uns selbst. Wir können einen bewegten Unterricht schaffen, wir können unser Bild vom Kind hinterfragen, wir können Fortbildungen zu verhaltensauffälligen Kindern absolvieren und wir können auf uns selber achten, dass es uns gut geht. Wir können beginnen, das Kind zu loben, wenn es etwas toll macht, was ihm sonst vielleicht schwer fällt, statt immer nur auf das Negative achten. Wir können echtes Interesse für das Kind zeigen. Wir können einfach mal loslassen, dass wir immer die Kontrolle haben müssen und es still sein muss. Wir können Aufträge klarer formulieren und Aufforderungen wirksamer stellen, nämlich kurz und klar. Wir können bei einem Problemverhalten sofort sachlich (ohne emotional zu werden) und konsequent reagieren.

Wir können uns mit Kollegen austauschen, wenn jemand Erfahrungen mit solchen Kindern hat. Wir können Selbstfürsorge in unser Leben kultivieren und gut für uns sorgen. Wir können eine angenehme Atmosphäre im Unterricht schaffen, dass für uns und alle Beteiligten gut ist, in Form von Blumen, Kerzen, was Persönliches auf unseren Schreibtisch stellen etc.

Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ruhig und entspannt bin, sich das auf die Kinder überträgt. Wenn ich hektisch war, vieles im Kopf hatte, unrund war, dann haben das die Kinder sofort gespürt und es war laut und ich musste viel schimpfen etc.

Wenn ich aber wirklich losgelassen habe, auch meine Kontrolle (wie es zu sein hat) und entspannt war, dann ging es mir so viel leichter von der Hand.

Und das Wichtigste zum Schluss, Humor, Gelassenheit und keine Perfektion von sich und anderen erwarten.

Im folgenden gebe ich noch ein paar hilfreiche Tipps:

(in Anlehnung an das Wunstorfer Konzept)

Tipps für den Unterrichtsbeginn:

Wichtig ist, das Kind muss Blickkontakt halten und still sein. Das Kind stellt einen Fuß auf die Sesselfläche, der andere steht am Boden. Währenddessen wird eine Triangel oder eine Klangschale vom Lehrer angeschlagen. Das Kind steht solange still, bis der Ton verklungen sind. Diese Übung ist super, dass die Kinder fokussiert sind und dir gut zuhören können.

Es stellt sich einfach die Frage, was ich mir als Lehrer an Energie einspare, wenn ich statt schimpfen diese kleinen Auszeiten in der Stunde einbaue. Es können alle Beteiligten nur gewinnen. Natürlich sollte das gut eingeführt werden, sodass die Kinder das nicht wahllos ausnützen. Lehrer, die das bereits umsetzen, berichten wie effektiv das ist und sich das bewährt hat.

Wenn ein Kind nicht aufpasst und sich mit dem konzentrieren schwer tut und zappelt, kann vermieden werden zu sagen, konzentrier dich besser, pass endlich auf... Stattdessen lieber genau sagen, was das Kind tun soll: Hör zu, schau hin... Mit den oben genannten Signalkarten, wo entsprechende Symbole abgebildet sind, ist dies ein noch höhere Aufforderungscharakter für das Kind, damit es sich daran hält.

Wenn dir als Lehrer in der Klasse Kinder besonders auffallen, die Probleme haben mit der:

dann würde ich empfehlen, mit den Eltern zu sprechen und auf Ergotherapie hinweisen, wo entsprechend an diesen Problematiken in der Therapie gearbeitet wird.

Youtube Video: Beispiel eines bewegten Unterrichts:

https://www.youtube.com/watch?v=GIbdY9IWqmA

Ich hoffe ich konnte dir ein paar gute Inspirationen geben! Alles Liebe, Christina

 

 

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
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Wichtiger Hinweis


Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

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