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ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Ich habe HIER bereits einen Artikel über die exekutiven Funktionen geschrieben und möchte nochmal darauf eingehen, weil wirklich viele Kinder, die in der Ergotherapie sind, Schwierigkeiten haben und es nicht so leicht ist das auch zu erkennen.

Was bedeutet das?

Der Begriff „Exekutive Funktionen“ ist nicht sehr geläufig, aber für das jetzige, als auch spätere Leben als Kind und schließlich als Erwachsener sehr wichtig.

Der Ausdruck exekutive Funktionen ist ein Sammelbegriff aus der Hirnforschung und Neuropsychologie. Darunter wird verstanden, dass der Mensch ausgestattet mit seinen geistigen Funktionen sein eigenes Verhalten unter Berücksichtigung der Umwelt steuern kann. Das wird benötigt, damit der Mensch sein Handeln an die Situation anpasst – sogenannte „Kognitive Kontrolle“ hat.

Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn ich in der Bank arbeite und gerade einen Kunden betreue kann ich nicht plötzlich privat telefonieren, weil mich gerade ein Freund anruft und den Kunden dann einfach stehen lassen. Wenn ich das mache, werde ich sicher nicht lange den Job behalten. Das ist jetzt ein sehr drastisches Beispiel, aber soll ausdrücken, dass der Mensch situationsangepasst handeln muss, je nach dem, was auch von der Umwelt gerade gefordert wird. Ein Mensch muss in der Lage sein, dass er nicht jedem Impuls der ihm gerade in den Sinn kommt, auf der Stelle und sofort, nur weil er jetzt will, nachgehen kann. Manchmal müssen Dinge aufgeschoben und priorisiert werden.

Exekutive Funktionen werden auch benötigt, wenn automatisches Handeln für eine Problemlösung nicht mehr ausreicht. Wenn also ein unvorhersehbares Hindernis auftritt, muss ich mein Handeln anpassen können.

Zum Beispiel will das Kind gerade Hausübung machen und merkt, dass es das benötigte Buch dafür in der Schule vergessen hat. Es muss sein Handeln also unterbrechen, neue Entscheidungen treffen und eine Lösung finden.

Dazu benötigt es Bewusstsein und Aufmerksamkeit. Das Kind muss also bemerken, dass es das Buch nicht mit hat, dass das für die Hausübung notwendig ist. Es muss sich also entsprechend organisieren können.

Es muss auch vorausschauend denken können und schon in der Schule die nötige Aufmerksamkeit besitzen, dass es sich selbst organisiert und alle dafür benötigten Materialien mithat. Daher steht über dem Ganzen als sehr zentraler Punkt, die Aufmerksamkeit.

Das heißt nicht, dass das Kind nie was vergessen darf, das tut jeder. Aber wenn das wirklich sehr oft vorkommt, auch in anderen Bereichen, dann könnte es in den exekutiven Funktionen Schwierigkeiten haben.

Die exekutiven Funktionen benötigen wir für:

Kein Kind wird mit fertigen exekutiven Funktionen geboren, denn sie reifen mit dem Älter werden. Ein drei jähriges Kind hat natürlich eine schwache Impulskontrolle oder Selbstregulation als ein 7 jähriges Kind. Ein pubertierender Jugendlicher hat meist auch noch keine fertig entwickelten exekutiven Funktionen. Grundsätzlich spricht die Forschung davon, dass die exekutiven Funktionen in den frühen 20ern fertig ausgebildet und ausgereift sind. Dazu benötigt das Kind aber Unterstützung, genauso wie es auch Liebe und Geborgenheit benötigt.

Die exekutiven Funktionen sind überall im Alltag von zentraler Bedeutung: Sie sind unverzichtbar für eine eigenständige Lebensführung und machen Selbstdisziplin, Zeitmanagement, Umsetzungskraft und Belohnungsaufschub erst möglich.

Die Forschung ergab, dass sich alle komplexeren exekutiven Funktionen auf drei unabhängige Basisprozesse reduzieren lassen:

Die Aufmerksamkeit ist dabei ein Schlüsselfaktor.

Bei einer Fortbildung wo ich einmal war, meinte der Vortragende, dass im Grunde alle Kinder, die Aufmerksamkeitsschwierigkeiten haben, gleichzeitig ein Problem mit den Exekutiven Funktionen haben.

Die exekutiven Funktionen werden unterteilt in die sogenannten „kalten exekutiven Funktionen“ und „warmen exekutiven Funktionen“

 Zu den kalten zählen:

Zu den warmen zählen:

Die exekutiven Funktionen sitzen neuronal gesehen im Frontalhirn und in diesem Bereich sitzen eben auch die Funktionen wie Sozialverhalten, Hemmung, Motivation, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, problemlösendes Denken etc.

Exekutive Funktionen und die sozial-emotionale Entwicklung

Schüler mit höherer Selbstregulationsfähigkeit verfügen nicht nur über bessere Schulleistungen, sondern sie können auch mit Stress und Frustration besser umgehen. Wenn Kinder ihr Verhalten besser hemmen können und steuern können (zum Beispiel nicht Unangebrachtes sagen, Freundschaften pflegen, sich in andere hineinversetzen) ein ausgeprägteres Sozialverhalten und damit im Zusammenhang weniger Minderwertigkeitsgefühle, Einsamkeit oder depressive Verstimmung).

Soziale Anforderungen wie einen Streit, Kontaktaufnahme oder die Fähigkeit Kompromisse zu schließen setzt voraus, dass ich mich flexibel und kompetent verhalten kann. Dabei muss ich meine Emotionen auch kontrollieren können und die Fähigkeit haben, andere Perspektiven einnehmen können (z.B. wie geht es dem Kind, wenn ich es schubse).

Was hilft Kindern, die in den exekutiven Funktionen Schwierigkeiten haben, aus ergotherapeutischer Sicht?

Wenn du Fragen hast, schreibe mir gerne an [email protected]

 

 

Unterschätzte Fähigkeiten die allerdings die Weichen stellen für das spätere Erwachsenenleben...

Im folgenden Artikel gehe ich auf den Begriff Exekutive Funktionen ein. Am Ende gebe ich ein paar Tipps, Spielempfehlungen und Literaturhinweise!

Die Exekutiven Funktionen benötigen wir, um planvoll, zielgerichtet und überlegt handeln zu können. Dadurch können wir uns situationsangepasst verhalten und unser Verhalten steuern. Der Sitz dieser Funktionen ist im Frontalhirn. Sie sind von weitreichender Bedeutung für das menschliche Sozialverhalten und für erfolgreiches Lernen.

Beispiele:

.... das alles sind Fähigkeiten die den Exekutiven Funktionen zugeschrieben werden. Je mehr der Erwachsene hilft beim Organisieren, Wegräumen von Spielsachen, ständig das Kind an die Durchführung von Aufträgen erinnern muss, je mehr er Anweisungen geben und das Kind antreiben muss, weil es sich einfach nicht anzieht oder beim Tisch bleibt, desto mühsamer verläuft der Alltag und desto weniger sind bzw. werden die Exekutiven Funktionen beim Kind trainiert. Je älter das Kind wird, desto mehr reifen auch die Exekutiven Funktionen, vorausgesetzt, es werden Möglichkeiten dazu geschaffen.

Es wird vermutet, dass die Exekutiven Funktionen in der Schule wichtiger sind als Intelligenz. Die intelligentesten Kinder/Erwachsene können Schwierigkeiten mit den Exekutiven Funktionen haben...

Die Exekutiven Funktionen umfassen einerseits Fähigkeiten, die das soziale Miteinander und  Motivation betreffen. Auch emotionale Bewertungen und verschiedene Perspektiven einnehmen zu können fällt darunter. Diese werden auch "warme" Exekutive Funktionen (EF’s) genannt. Andererseits gehören auch kognitive Flexibilität (sich an Veränderungen anpassen, adäquat reagieren), das Arbeitsgedächtnis und die Inhibition (kognitive Hemmung) dazu. All diese  Fähigkeiten werden u.a für Problemlösung benötigt. Man nennt diese auch die „kalten EF’s“.

Der Begriff Exekutive Funktionen ist ein Sammelbegriff für drei verschiedene kognitive Kontrollfunktionen.

Im Folgenden gehe ich kurz auf die einzelnen Begriffe ein:

Arbeitsgedächtnis:
Unter Arbeitsgedächtnis versteht man, dass aufgabenrelevante Informationen für die Dauer einer Aufgabe gespeichert und verändert werden. Es dient also zur Speicherung und Verarbeitung von Informationen.

Das können neue oder langfristige Informationen sein. Das Kopfrechnen ist ein konkretes Beispiel wo das Arbeitsgedächtnis benötigt wird. Es werden hierbei Zwischenschritte im Arbeitsgedächtnis kurz abgespeichert um dann ein Ergebnis zu erzielen. Beispiel: 13 + 19. Ich muss ich mir im Kopf ein Zwischenergebnis merken wie zuerst einmal auf 20 rechnen: 13 +7 = 20, dann noch + 2. Ergebnis: 22

Zielgerichtetes und planvolles Vorgehen wird von einem gut entwickelten Arbeitsgedächtnis unterstützt.

Im Arbeitsgedächtnis geht es auch darum, Informationen zu bearbeiten und mit Infos aus dem Langzeitgedächtnis zu verknüpfen.

Inhibition (Hemmung)
Darunter versteht man die Fähigkeit, Reize zu unterdrücken oder zu hemmen – die sogenannte Impulskontrolle. Beispiele: Ein Kind das im Unterricht ständig stört oder irgendwelche Laute von sich gibt, den Körper ständig in Bewegung hat, sich bei einer stillen Arbeit schnell ablenken lässt und z.B. immer wieder aus dem Fenster sieht, hat Schwierigkeiten mit der Hemmung. Oder das Kind hat unkontrollierte Wutausbrüche.

Durch eine kontrollierte Verhaltenshemmung und Aufmerksamkeitslenkung können unangemessene Impulse, die mich von einem angestrebten Ziel abhalten wollen, leichter reguliert werden.

Eine erhöhte Selbstdisziplin und ein verbessertes Sozialverhalten ist die Folge!

Kinder, die Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle haben, sei es im Spiel – dass sie nicht verlieren können und sofort wütend werden oder die sich bei der Hausübung schnell ablenken lassen, haben meist sehr starke interne Ablenker.

Diese inneren Ablenker sind problematisch, weil sie meist negative Glaubenssätze beinhalten. Sie führen dazu, dass das Kind aus der Situation "flüchtet". Die Folge ist, dass es ständig hin und her gerissen ist zwischen Lust und Unlust für eine Tätigkeit und ein "innerer Kampf" ist die Folge. Symptome sind beispielsweise: Ständiges kratzen, jucken, das Kind will von der Hausübung immer wieder aufstehen, geht viel auf die Toilette oder möchte wiederkehrend trinken oder essen Alls das sind Ausdrücke einer mangelnden kognitiven Hemmung.

Dysfunktionelle Gedanken entstehen ebenfalls – wie: ich kann das sowieso nicht, Hausübungen sind doof, die anderen Kindern gewinnen immer, ich bin blöd...

Hier ist ein guter Ansatz, dass das Kind die internen dysfunktionellen Ablenker/Gedanken erkennt. Mit dem Kind kann durchaus erarbeitet werden, welche Gedanken in ihm vorgehen und ihn von einem Ziel abbringen möchten (Hausübung machen, aufräumen, lernen etc.).

In einem weiteren Schritt kann das Wofür/Ziel besprochen werden damit das Kind den Nutzen erkennt, warum es beispielsweise wichtig ist, dass es Hausübungen macht, warum es sinnvoll ist, beim Verlieren nicht auszurasten. Es muss verinnerlichen, wofür es die Anstrengung anfangs in Kauf nimmt, um an dem Ziel zu arbeiten, dass es darin besser wird.

Kognitive Flexibilität:

Darunter wird die Fähigkeit verstanden, sich auf neue Situationen und Anforderungen einzustellen und notwendige Veränderungen vorzunehmen.

Es müssen auch Prioritäten gesetzt werden, was zuerst zu erledigen ist und vorerst wichtiger ist.

Beispiele:

  1. Ich verpasse den Zug. Nun muss ich mich neu anpassen und im Fahrplan nach einer neuen Verbindung suchen – gegebenenfalls mich anpassen, wenn es eine andere Route ist. Hierbei nicht den Kopf zu verlieren und Möglichkeiten/Lösungen zu finden sind gefordert. Strategisches Vorgehen zählt ebenfalls zur kognitiven Flexibilität.
  2. Das Kind stellt sich in der Schule auf wechselnde Schulfächer ein und reagiert angemessen in seinem Verhalten und seinen Handlungen – z.B. durch entsprechende Organisation der Schulbücher für das anstehende Unterrichtsfach etc.

Eine Situation und Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und hin und her wechseln zwischen den Perspektiven, sind bei einer guten kognitiven Flexibilität möglich.

All diese Fähigkeiten fließen ineinander und bilden die Exekutiven Funktionen.

Wann entwickeln sich die Exekutiven Funktionen?

Bereits im ersten Lebensjahr, beginnen sie sich auszubilden. Im Kindergartenalter kommt es dann zu einer deutlichen Steigerung. Kinder beginnen Pläne zu schmieden, durch Rollenspiele lernen sie, verschiedene Perspektiven einzunehmen, sie regulieren ihre eigenen Emotionen und treffen Entscheidungen.

Gegen Ende der Grundschule/Volksschule sind einzelne Funktionen schon sehr gut ausgebildet. Das komplexhafte Zusammenspiel verfeinert sich bis ins junge Erwachsenenalter.

Je nach Genetik, spielen auch Hirnreifung, Umwelt und Erfahrung bei der Entwicklung der Exekutiven Funktionen eine Rolle. Jedes Kind ist in der Entwicklung dieser sehr individuell. Manchen Kindern fällt es leicht, sich Handlungsabfolgen zu merken, wohin andere im gleichen Alter noch Schwierigkeiten haben.

Anfangs sind sie noch nicht ausgebildet, sondern müssen im Kindes- und Jugendalter gelernt werden. Je älter das Kind wird, desto mehr reifen sie. Es wird vermutet, dass die Exekutiven Funktionen auch mit dem individuellen Charakter korrelieren! Bis ins junge Erwachsenenalter ist es einfacher, diese zu erlernen. Bis Mitte 30 sind sie vollständig entwickelt!

Ein paar Inspirationen, wie du die EF’s fördern kannst:

In der Ergotherapie werden auf das Kind abgestimmte Tricks erarbeitet (je nach Problem), wenn es im Bereich der Exekutiven Funktionen Schwierigkeiten hat. Da auch Bewegung, Achtsamkeit, Yoga, Meditation bei Kindern empfohlen wird, sind auch diese Elemente sehr förderlich.

Welche Brettspiele fördern die Exekutiven Funktionen besonders gut?

Im Grunde fördern allgemein Spiele die Exekutiven Funktionen, vor allem strategische Spiele. Generell werden beim Spiel Regelverhalten, vorausschauendes Denken, die Hemmung (warten bis ich dran bin), verlieren können (Frustrationstoleranz), Merkfähigkeit (Teil vom Arbeitsgedächtnis), strategisches Denken (kognitive Flexibilität) - je nach Spiel - mehr oder weniger trainiert. Das geistige Vorstellen von logischen Sequenzen ist allerdings ein besonderes Merkmal bei "Exekutiven Spielen".

Spiele sind nicht umsonst die "Tägliche Arbeit" des Kindes. Es stecken darin so viele Bereiche, die angesprochen werden, die es für das Alltagsleben benötigt, auch wenn das nicht immer so offensichtlich ist. Gemeinsame Spielabende könnten zum Beispiel eingeführt werden.

In Anlehnung an: Förderung exekutiver Funktionen:  HIER

Förderung exekutiver Funktionen durch Raumgestaltung: HIER

Ich freue mich, wenn ich einen kleinen Einblick geben konnte. Bei weiteren Fragen schreibe mir gerne an [email protected]!

 

[vc_row][vc_column][vc_column_text el_class=""]Bei vielen Kindern ist das Erledigen von Hausaufgaben seitjeher eine Qual. Ständig gibt es Diskussionen, Streitereien, Machtkämpfe... Schließlich werden es mehrere Stunden bis die Hausübung erledigt ist und das Kind und die Eltern schließlich am Ende ihrer Nerven sind...

Aus ergotherapeutischer Sicht kann hinter dem Ganzen stecken, dass das Kind inhaltliche Schwierigkeiten hat, es also Lernschwierigkeiten hat im Bereich Lesen, Rechnen, Schreiben.

Oder es können Schwierigkeiten der exekutiven Funktionen die Verursacher sein. Natürlich kann es auch ein Mix aus beiden sein. Bevor ich genauer auf die HÜ Situation eingehe, erkläre ich kurz, was die Exekutiven Funktionen sind:

Unter den Exekutiven Funktionen (EF) versteht man höhere kognitive Kontrollprozesse und werden dann benötigt, wenn automatisierte Reaktionen zur Aufgabenausführungen nicht mehr ausreichen. Einfaches Beispiel aus dem Alltag: Ich verpasse den letzten Bus und muss den Zug nehmen. Nun muss mich neu anpassen und überlegen und entsprechend handeln. Ich muss mir einen neuen Plan machen und diesen dann umsetzen. Dazu benötige ich kognitive Flexibilität, welcher ein Teilbereich des EF's ist.

Vor allem in Bezug auf Schule wird den EF’s eine gewichtige Rolle zugewiesen, da exekutive Funktionen eine größere Bedeutung für den Schulerfolg zu haben scheinen als die kognitive Intelligenz. Man benötigt exekutive Funktionen um ein definiertes und geplantes Ziel zu erreichen und dabei hindernde Verhaltensweisen zu unterdrücken. Viele Kinder haben diesbezüglich Schwierigkeiten. In der Ergotherapie ist dies sehr häufig Thema.

In Bezug auf die Hausübungssituation kann sich das Folgendermaßen äußern: (Es muss nicht alles zutreffen)

Über dem Ganzen steht eine mangelnde Aufmerksamkeit. AD(H)S kann dahinter stecken, muss aber nicht zwingend sein. Allerdings haben Kinder, die ein diagnostiziertes ADHS haben immer Schwierigkeiten mit den Exekutiven Funktionen, weil es miteinander gekoppelt ist.

Entweder ist das Kind sehr schnell ablenkbar oder ein Träumer und verliert sich selbst.

Wenn dir das bei deinem Kind auffällt empfehle ich dir, das Ganze abzuklären und entsprechende Hilfe zu suchen. Ergotherapeuten arbeiten dann gemeinsam an den oben genannten Problematiken. Wenn das Kind reine Lernschwierigkeiten hat, kann sich die Situation ebenfalls erheblich verbessern.

Strategische Spiele eignen sich besonders gut, um spielerisch die exekutiven Funktionen zu verbessern. Dazu zählt Rush Hour, Verrücktes Labyrinth, alle Fex Spiele (zum Beispiel die Schusselhexe von HABA),[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Vielfach hört man von Lehrer oder Pädagogen in Kindergärten, das Kind benötigt Ergotherapie, denn es kann nicht ruhig sitzen und zappelt so viel herum, es hört nicht zu und ist auffällig im Verhalten.

Zunächst mal zum Zappeln:

Zappeln ist grundsätzlich gesehen nichts schlechtes, denn die Formatio Reticularis im Gehirn (Neuronennetzwerk im Hirnstamm) bekommt durch das Zappeln Rückmeldung vom Körper und das Gehirn weiß somit wieder, wo es sich im Raum befindet. Die Kinder die vermehrt zappeln, holen sich vestibuläre Reize, damit sie wissen, wo ihr Körper sich gerade befindet. Gerade wenn sie untererregt sind, fangen sie vermehrt an zu zappeln. Zappeln ist also nichts unnatürliches und grundsätzlich eine logische Reaktion. Wenn es allerdings ausartet und es das Kind  überhaupt nicht schafft, mal nicht zu zappeln, dann ist das oft ein Grund in die Ergotherapie zu kommen und mit dem Kind daran zu arbeiten, was es braucht, damit es dies besser steuern kann.

Meiner Meinung nach, sollten wir uns aber davon verabschieden, dass Kinder ruhig am Sessel sitzen sollen. Ich verstehe Lehrer, wenn es ruhig ist und die Kinder arbeiten ist das super. Ich war selbst Pädagogin im Kindergarten und Hort und weiß wie es ist, wenn 20 Kinder im Raum sind und von Stille keine Spur ist.

Jedoch müsste sich die physische Umwelt wie es zum Beispiel im Unterricht gefordert ist, sich endlich dem natürlichen Bewegungsdrang anpassen.
Denn es liegt in der Natur des Menschen, dass wir Bewegung und dann wieder Ruhe benötigen, wo konzentriertes Arbeiten möglich ist. Und auch was das Sitzen betrifft, ist der Wechsel vom Aufrechten Sitz (für 15 Minuten) und dann wieder ein dynamisches Sitzen (wo man sich etwas hin und her bewegt) optimal für die Gesundheit.

Wenn einfach zwei Sportunterrichtsstunden mehr eingebaut werden in den Stundenplan, sprechen wir nicht von bewegtem Unterricht.

Bewegter Unterricht, wie du auch in den Youtube Video sehen kannst (Link am Ende des Artikels) wäre, dass Phasen von Bewegung und dann wieder Phasen von Stille und Konzentriertes Arbeiten eingebaut wird. Und das im Wechselspiel:

Möglichkeiten für unruhige Kinder:

Kinder, die besonders mit der Aufmerksamkeit/Verhalten Schwierigkeiten haben, vielleicht sogar AD(H)S haben, sollten unbedingt frontal zum Unterrichtsgeschehen sitzen, möglichst reizarm, eventuell Fenster/Türen im Rücken des Kindes.

Ich gehe davon aus, das Lehrer, Lehrer werden, weil sie Kinder lieben und gerne mit ihnen Zeit verbringen. Daher sollte das auch so oft wie möglich gezeigt werden in der Mimik und mit Worten. Face to Face ist besonders für Kinder wichtig, die im Verhalten auffällig sind und unaufmerksam sind. Genau die brauchen das Gefühl, dass sie vom Lehrer gemocht werden. Solche Kinder verunsichert es enorm, wenn ein Lehrer keine Mimik zeigt. So oft wie möglich Wertschätzung zeigen/Ich mag dich, ist für diese Kinder sehr hilfreich.

Typische "Fehler" die vermieden werden sollten

Keine ironischen oder sarkastischen Antworten geben, diese Kinder verstehen sowas nicht.

Wenn ein Kind Auffälligkeiten im Verhalten hat, könnte man jetzt mit dem Finger auf die Familie zeigen: "Eh klar... bei dem Elternhaus ist es ja kein Wunder." Man könnte jetzt die ganze Energie damit verschwenden, auf die Eltern sauer zu sein und sich aufzuregen... wo man aber nichts verändern kann und das auch nicht zur Aufgabe eines Lehrers gehört. Da verschwendet man nur unnötige Energie und macht eine Sache zu unserem Problem, obwohl es nicht unser Problem ist.

Immer wieder erlebe ich, wo Pädagogen sich in der Elternarbeit ausbrennen, weil sie sich so sehr wünschen, dass Eltern sich verändern. Leider kann man aber keinen anderen verändern, wenn der nicht von sich aus bereit dazu ist.

In der Ergotherapie allerdings, ist es so, dass der Hauptklient das Kind ist und die Nebenklienten die Eltern sind, wo also im Elterntraining sehr wohl darauf eingegangen wird, dass sie aktiv mitarbeiten müssen, wenn sie wollen, dass sich etwas verbessert.

Man könnte jetzt auch verzweifelt nach einer Diagnose suchen wie AD(H)S und der Störung der Schuld geben. Natürlich ist es äußerst sinnvoll, sich Wissen anzueignen. Aber das wird die Situation im Klassenzimmer per se nicht verändern.

Du hast es in der Hand und kannst aktiv etwas verändern

Was wir allerdings verändern können, ist uns selbst. Wir können einen bewegten Unterricht schaffen, wir können unser Bild vom Kind hinterfragen, wir können Fortbildungen zu verhaltensauffälligen Kindern absolvieren und wir können auf uns selber achten, dass es uns gut geht. Wir können beginnen, das Kind zu loben, wenn es etwas toll macht, was ihm sonst vielleicht schwer fällt, statt immer nur auf das Negative achten. Wir können echtes Interesse für das Kind zeigen. Wir können einfach mal loslassen, dass wir immer die Kontrolle haben müssen und es still sein muss. Wir können Aufträge klarer formulieren und Aufforderungen wirksamer stellen, nämlich kurz und klar. Wir können bei einem Problemverhalten sofort sachlich (ohne emotional zu werden) und konsequent reagieren.

Wir können uns mit Kollegen austauschen, wenn jemand Erfahrungen mit solchen Kindern hat. Wir können Selbstfürsorge in unser Leben kultivieren und gut für uns sorgen. Wir können eine angenehme Atmosphäre im Unterricht schaffen, dass für uns und alle Beteiligten gut ist, in Form von Blumen, Kerzen, was Persönliches auf unseren Schreibtisch stellen etc.

Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ruhig und entspannt bin, sich das auf die Kinder überträgt. Wenn ich hektisch war, vieles im Kopf hatte, unrund war, dann haben das die Kinder sofort gespürt und es war laut und ich musste viel schimpfen etc.

Wenn ich aber wirklich losgelassen habe, auch meine Kontrolle (wie es zu sein hat) und entspannt war, dann ging es mir so viel leichter von der Hand.

Und das Wichtigste zum Schluss, Humor, Gelassenheit und keine Perfektion von sich und anderen erwarten.

Im folgenden gebe ich noch ein paar hilfreiche Tipps:

(in Anlehnung an das Wunstorfer Konzept)

Tipps für den Unterrichtsbeginn:

Wichtig ist, das Kind muss Blickkontakt halten und still sein. Das Kind stellt einen Fuß auf die Sesselfläche, der andere steht am Boden. Währenddessen wird eine Triangel oder eine Klangschale vom Lehrer angeschlagen. Das Kind steht solange still, bis der Ton verklungen sind. Diese Übung ist super, dass die Kinder fokussiert sind und dir gut zuhören können.

Es stellt sich einfach die Frage, was ich mir als Lehrer an Energie einspare, wenn ich statt schimpfen diese kleinen Auszeiten in der Stunde einbaue. Es können alle Beteiligten nur gewinnen. Natürlich sollte das gut eingeführt werden, sodass die Kinder das nicht wahllos ausnützen. Lehrer, die das bereits umsetzen, berichten wie effektiv das ist und sich das bewährt hat.

Wenn ein Kind nicht aufpasst und sich mit dem konzentrieren schwer tut und zappelt, kann vermieden werden zu sagen, konzentrier dich besser, pass endlich auf... Stattdessen lieber genau sagen, was das Kind tun soll: Hör zu, schau hin... Mit den oben genannten Signalkarten, wo entsprechende Symbole abgebildet sind, ist dies ein noch höhere Aufforderungscharakter für das Kind, damit es sich daran hält.

Wenn dir als Lehrer in der Klasse Kinder besonders auffallen, die Probleme haben mit der:

dann würde ich empfehlen, mit den Eltern zu sprechen und auf Ergotherapie hinweisen, wo entsprechend an diesen Problematiken in der Therapie gearbeitet wird.

Youtube Video: Beispiel eines bewegten Unterrichts:

https://www.youtube.com/watch?v=GIbdY9IWqmA

Ich hoffe ich konnte dir ein paar gute Inspirationen geben! Alles Liebe, Christina

 

 

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
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Wichtiger Hinweis


Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

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