ÖFFNUNGSZEITEN: 
ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

In der Ergotherapie beschäftigen wir uns oft damit, wenn das Arbeitsverhalten des Kindes bei der Hausübung oder in der Schule chaotisch verläuft. Sprich, wenn das Kind keine gute Verhaltensorganisation hat. Es vergisst zum Beispiel was die Aufgabe ist, weiß nicht wie es beginnen soll, was zuerst drankommt, es startet unüberlegt sofort los, es überlegt nicht sondern fragt unmittelbar nach Hilfe wenn es nicht weiter weiß, es ist ständig abgelenkt und weiß nicht mehr wo es gerade bei der Aufgabe war.

All diese Dinge können das Kind ganz schön frustrieren. Auch das Umfeld wie die Eltern oder die Lehrer wissen oft nicht mehr weiter. Dieser Bereich der Verhaltensorganisation oder auch Handlungsplanung genannt, fällt in den Bereich der Exekutiven Funktionen. Das sind Fähigkeiten, die das Kind benötigt, um beispielsweise Handlungsschritte durchzuführen. Wo es vorher mal planen muss, bevor es loslegt und seine Impulse regulieren muss. Diesen Kindern fehlt zudem diese "innere Organisation" nenne ich das. In solchen Situationen kann es helfen, wenn das Kind einen Schritt für Schritt Plan hat, der auf alle Handlungen umgesetzt werden kann. Ein Beispiel ist der Aufgabenhelfer. Diesen habe ich schon des öfteren mit dem Kind erstellt. Er kann helfen, dass das Kind lernt, wie es strukturierter vorgehen kann. Durch die Visualisierung und das zuklappen der einzelnen Schritte, hat es Selbstkontrolle und weiß immer wo es gerade steht.

Eine Handlung hat immer einen Beginn, baut sich dann auf und hat ein klar definiertes Ende. Manche Kinder haben schon Schwierigkeiten den Beginn zu finden und zu starten, weil sie womöglich mit der Aufmerksamkeit ganz wo anders sind. Sie den Auftrag überhört haben. Also natürlich muss neben dem Handlungsthema auch ermittelt werden, ob das Kind nicht auch ein Aufmerksamkeitsproblem hat. Manche Kinder haben zu dem Schwierigkeiten, die Handlung fortzuführen und zwischendurch zu kontrollieren - quasi ihren Arbeitsprozess zu überwachen. Sie wollen am liebsten schnell-schnell fertig sein oder starten sofort los und beginnen mittendrin. Sie vergessen irgendwas Wichtiges wie zum Beispiel die Überschrift, das Datum, den Zeilenanfang. Es kann auch sein, dass sie sich verlieren und abgelenkt sind und deswegen ebenfalls die Handlung nicht korrekt durchführen können. Und am Ende steht das Beenden. Manche Kinder kontrollieren am Schluss zum Beispiel nicht mehr, räumen ratzfatz alles in die Schultasche. Vergessen aber möglicherweise gewisse Dinge wegzuräumen und alles einzusortieren.

Hier ist ein Plan zur Handlungsorganisation und wie der geistige Prozess eigentlich aussieht, der hinter einer Handlung steht. Den Plan habe ich so erstellt, wie er für mich und für Kinder möglichst logisch ist. Aber hier gibt es kein richtig und falsch. Ich habe die Schritte so gewählt, wie sie für mich gut passen. Den Kindern kann dies so visuell veranschaulicht werden:

Natürlich kommt zu dem Ganzen neben der Aufmerksamkeit auch noch mögliche Unlust für bestimmte Aufgaben dazu. Wir alle handeln nicht gerne, wenn es uns erstens nicht wichtig erscheint oder uns nicht so interessiert. Aber aus meiner Sicht wird die Unlust noch mehr verstärkt, wenn das Kind im Arbeitsverhalten Schwierigkeiten hat. Es weiß ja ganz genau, dass es sich da schwer tut und wenn ständig genörgelt wird, weil das Heft wieder so ramponiert aussieht, irgendwelche Zetteln halbfertig drin kleben und Ähnliches. Es strengt das Kind ja auch an, wenn es chaotisch ist. Und manchmal fehlt auch genau diese Anstrengungsbereitschaft, weil vielleicht vieles in der Vergangenheit dem Kind abgenommen wurde (muss natürlich nicht sein, kann aber 😉 . Wenn Eltern wollen, dass sie selbstständiger werden, ist es dringend empfohlen, diese Kinder hierbei zu unterstützen, ihnen nicht alles abzunehmen und alles vorzukauen, dass sie z.B. selber ihre Fehler bei der HÜ erkennen. Verantwortlichkeiten im Alltag zu übernehmen für ein Tier, Pflanzen oder im Haushalt sind ebenfalls Dinge, wo das Kind diese Fähigkeiten üben kann.

Dieser Aufgabenhelfer/Arbeitsschrittkarten/Pläne können in Bezug auf das Arbeitsverhalten Abhilfe schaffen, weil es das Kind in der Selbstständigkeit fördert und es selber mitdenken muss. In der Ergotherapie gestalten die Kinder oft ihren individuellen Hausaufgabenplan, wo sie selber die Schritte zeichnen dürfen, so wie es für sie gut passt. Diesen Plan legen sie sich dann zur Hausübung, oder hängen ihn sichtbar auf, sodass sie immer einen Blick darauf haben.

Vor einiger Zeit habe ich fertige Aufgabenhelfer so gestaltet, dass ich diese über Therapiemarktplatz verkaufe. Wenn du daran Interesse hast, schau gerne hier vorbei: Aufgabenhelfer 1 und hier: Aufgabenhelfer 2

Auch wenn nicht gesagt werden kann, dass sie Wunder wirken, weil letztendlich braucht es auch den Willen des Kindes dazu. Ich wünsche viel Freude mit dem Ausprobieren! Bei weiteren Fragen, gerne eine Mail an [email protected]

Liebe Grüße

Christina

Im folgenden Blogartikel gehe ich auf auf den Begriff der Betätigungsbalance sowie darauf, was du machen kannst, wenn du zu viel oder zu wenig handelst/tust. Es folgen ein paar Tipps aus ergotherapeutischer Sicht, welche sehr hilfreich sind, wenn du in den Extremen  des "Nichts-Tun" oder des "Zu viel Tuns" bist und eine gesunde Balance finden möchtest.

In der Ergotherapie spricht man von den Lebensbereichen wie Produktivität, Freizeit, Erholung und Selbstversorgung. Fühlt sich der Mensch ausgeglichen, was die Handlungen in diesen Bereichen betrifft, ist eine Betätigungsbalance hergestellt, welche aber sehr individuell ist.

In diesen Lebensbereichen handelt der Mensch:

Selbstversorgung

Darunter versteht man Körperpflege, das Regeln persönlicher Angelegenheiten etc.

Produktivität

Bezahlte und und bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Studieren, Schule, Kindergarten etc.

Freizeit

Hobbys und Interessen durchführen - aktiv.

Erholung

Ruhige und entspannende Interessen durchführen wie Meditation, schlafen, Powernapp, lesen, Hörbucher und Musik hören etc.

Hierbei gibt es allerdings keine starre Grenze, manche Bereiche verschwimmen ineinander. Es gibt Menschen die zum Beispiel Schwimmen als Entspannung empfinden, andere wiederum als Produktivität, wenn die Person Schwimmen als Leistungssport durchführt.

Warum handelt der Mensch?

Laut Ergotherapie handelt der Mensch um sich dabei selbst zu erfahren sowie Selbstwirksamkeit und einen Sinn im Leben zu spüren. Er geht dabei bedeutungsvollen Aktivitäten nach, die seinen Werten und seinen Interessen entsprechen und gleichzeitig handelt er auch fremdbestimmt (z.B. das Kind in der Schule führt durch, was der oder die Lehrer/in von ihm möchte, oder der arbeitenden Mensch führt Aufträge durch, die vom Chef gefordert sind). Und der Mensch führt auch Handlungen aus, die er per se nicht unbedingt immer gerne macht, die aber gemacht werden müssen, weil sie notwendig sind: Rechnungen bezahlen, Müll rausbringen, putzen etc. zählen für viele zu den nicht beliebten Handlungen 😉 .

In der Ergotherapie gehen wir davon aus, dass diese Handlungen in den verschiedensten Lebensbereichen wie oben genannt, in Balance sein müssen, damit wir uns gesund fühlen und bleiben, oder wieder gesund werden können, wenn wir Krankheit erfahren haben.

Würde der Mensch nur fremdbestimmte Handlungen durchführen und nicht das, was ihm wirklich Freude macht und für ihn wichtig ist, kann ihn das ebenso krank machen. Die Philosophie der Ergotherapie ist, dass der Mensch möglichst ausgeglichen handelt und viele Dinge tut, die bedeutungsvoll für ihn sind.

Ist jemand arbeitslos, ist keine gesunde Betätigungsbalance hergestellt. Arbeitet jemand 60 Stunden in der Woche, kann man ebenfalls von keiner gesunden Betätigungsbalance sprechen, wenn es zu Stresssymptomen kommen würde.

Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch, denn jeder Mensch ist individuell und hat ein unterschiedliches Energielevel, was seine Produktivität betrifft. Manche empfinden ihre Arbeit auch als Hobby und arbeiten sehr gerne. Wichtig ist einfach, dass jeder Mensch seine individuelle Balance findet. Es gibt auch Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit im sozialen Bereich es als nicht ausgleichend empfinden, auch in der Freizeit viele Sozialkontakte zu pflegen. Jemand, der viel vorm Computer arbeitet, es wiederum sehr energiegebend empfindet, in der Freizeit viele Sozialkontakte zu haben.

Wenn die Betätigungen nicht mehr zufriedenstellend und einseitig sind, einen auslaugen, oder etwas vermisst wird, dann kann es problematisch sein.

Die Begriffe Burnout und Boreout (z.B.: wenn jemand arbeitslos ist bzw. nichts Produktives macht oder unterfordert ist) sind hier an dieser Stelle zu erwähnen. Diese sind die beiden Extreme, wo meist keine Betätigungsbalance hergestellt ist.

In der Ergotherapie ist ein wichtiger Leitspruch "Gesund durch Aktivität", wenn es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Ein depressiver Klient zum Beispiel, kann seine Antriebsschwierigkeiten und Motivationslosigkeit durch Aktivität steigern. Vielleicht kennst du das in ähnlicher Form von dir. Zunächst hattest du keine Lust auf Sport und fühltest dich müde und abgeschlagen. Als du dich dann überwinden konntest, hat es dir Spaß gemacht. Jedes Mal wenn du dann diese Erfahrung machst und es zu einer Routine machst, gewöhnt sich dein Gehirn dran und du wirst nicht mehr so viele Motivationsprobleme haben.

Was passiert, wenn jemand nichts zu tun hat?

Wenn jemand arbeitslos ist, auch beim Eintritt in die Pension beobachtbar, sind oft die kleinsten Betätigungen anstrengend und man muss sich extrem zwingen in die Gänge zu kommen. Manche berichten, dass sie sich nicht mehr als wertvolles Mitglied der Gesellschaft fühlen, weil sie nichts Aktives beitragen. Antriebslosigkeit und Trägheit nehmen oft zu.

Das heißt also, Betätigung im gesunden Maße ist heilend und gesundheitsfördernd. Auch ein Mensch in der Pension kann weiterhin produktiv sein, denn das Gefühl von Aktivität durch Produktivität ist grundsätzlich nicht an bezahlte Arbeit gekoppelt.

Was kannst du also tun, damit du in die Gänge kommst, wenn du gerade sehr viel Langeweile hast, oder vielleicht keinen Job hast? Oder du hast generell Schwierigkeiten mit dem Antrieb, weil du möglicherweise eine Depression hast oder gefährdet bist? *

*Wenn du an einer Depression leidest, suche dir professionelle Unterstützung. Wie in meinem ersten Blogartikel erwähnt, ersetzt dieser keine ärztliche, psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. 

Was kannst du tun, wenn du zu viel tust?

Wenn du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne an [email protected]

 

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
Mehr auf Organisatorisches …
© Copyright 2023 - Ergo-Life.at - All Rights Reserved

Wichtiger Hinweis


Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

Dies schließt sich in 20Sekunden

sunenvelopephone-handsetWordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner