ÖFFNUNGSZEITEN: 
ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Im folgenden Artikel schreibe ich darüber, wie Chaos im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhalten steht und greife vor allem das Zimmeraufräumen auf. Du kannst dir auch eine Checkliste/Aufräumplan fürs Zimmer aufräumen runterladen, welche deinem Kind das Aufräumen erleichtern kann.

Grundsätzlich gibt es eher die Menschen die sehr planvoll, strukturiert, genau sind und dann eher die, die zum Chaos neigen, unstrukturiert sind, dafür sehr flexibel sind. Natürlich gibt es auch die, die dazwischen sind. Aber so grob kann gesagt werden, dass es zum Teil eine Charaktereigenschaft ist und man eher zu dem oder eher zum anderen neigt.

Oft steht mit chaotischem Verhalten auch ein Problem mit den exekutiven Funktionen im Zusammenhang. Hier ist es so, dass die Kinder einfach mehr Struktur durch Pläne benötigen, weil sie dann leichter ins Handeln kommen ohne abgelenkt zu sein und einfach wissen, was zu tun ist.

Was das ist, kannst du in vorangegangen Blogartikel nachlesen. Und dann benötigen die Kinder wirklich Unterstützung und mehr Strategien und Anleitung wie sie strukturierter sein können. Zum Beispiel auch mit folgenden Strategien die du gleich lesen wirst.

Eine Charaktereigenschaft kann natürlich verändert bzw. angepasst werden, wenn es ein Problem für die betreffende Person oder das Umfeld darstellt.

Wann wird Chaos nun zum Problem?

Zimmer aufräumen bzw. chaotisches Verhalten ist bei vielen Kindern ein Thema, wo es oft zu Konflikten im Alltag kommt. In die Ergotherapie kommen immer wieder Schulkinder, die ein Chaos in ihrem Zimmer haben, oder in ihren Schulsachen. Im Zusammenhang steht bei vielen das Arbeitsverhalten, da auch dieses betroffen ist. Es werden Materialien nicht gefunden, Zettel vergessen oder verloren gegangen, Jausenbox in der Schultasche vergessen und die Essensreste würden dort zu wachsen beginnen, wenn die Mama oder der Papa nicht dahinter wären.

Frust bei Eltern als auch bei Kindern macht sich breit. Denn je mehr Chaos das Kind hat, desto mehr kommt es zu Konflikten, weil das Kind immer wieder in die Situation gerät, wo das Chaos zum Problem wird. Meist bleibt es ja nicht beim Zimmer alleine. Denn gerade Kinder, die zu Chaos neigen, haben auch Schwierigkeiten mit der Planung, dem Tun und dem Kontrollieren.

Das Chaos im Zimmer, in der Schultasche, am Arbeitsplatz in der Schule oder am Schreibtisch zuhause etc. erschweren Arbeitsprozesse des Kindes und die Eigenständigkeit, weil die Eltern viel helfen müssen. Wenn das Kind vorher ewig Dinge erstmal suchen muss, bevor es z.B. mit der Hausübung beginnen kann, oder in der Früh keine Kleidung findet, weil im Zimmer sich die Wäsche stapelt oder Spielsachen nicht gefunden werden, obwohl gerade der/die Freund/in da wäre zum Spielen, ist das für alle beteiligten Personen mühsam. Streit, Diskussion und Frust auf Seiten der Eltern und beim Kind machen sich breit.

Eine gute Organisation und ein Planen erleichtert das Tun und das Kontrollieren der eigenen Handlungsschritte. Das Kind erlebt dann nicht nur Selbstständigkeit, sondern auch Selbstwirksamkeit. Es hat alle Unterlagen für die Hausübung parat, es hat mehr Ordnung im Kopf, dadurch beginnt es schneller mit der Umsetzung (weil schon Energie eingespart wurde, die sonst fürs Suchen draufgegangen wäre) und die Eltern müssen weniger helfen und eingreifen.

Kinder, die zu Chaos neigen, haben oft keine Motivation zu beginnen, weil sie nicht wissen, wo und wie sie starten sollen. Sie verlieren auch schnell ihren Fokus, weil sie sich schwer tun, auf eine Sache zu konzentrieren. Sie verzetteln sich oder sie vergessen was sie eigentlich machen wollten - denn sie verlieren ihren Faden.

Die ALLES AN SEINEN PLATZ REGEL

Eine ganz wichtige "Regel" habe ich letztens in der Therapie mit einem Kind besprochen. Die "ALLES AN SEINEN PLATZ" Regel. Es wichtig, dass bestimmte Gegenstände die ich immer wieder benötige am selben Platz liegen, damit ich nicht ewig suchen muss.

Und beim darauffolgenden Termin hat mir die Mama voller Freude erzählt, dass es bei einer Handlung gleich geklappt hat und sie Unterlagen für Schule/Therapie sofort gefunden hat.

SORTIEREN STATT AUFRÄUMEN

Aufräumen ist grundsätzlich ja schon mal sehr negativ behaftet. In einer Fortbildung hat die Vortragende uns den Tipp gegeben zu sagen: SORTIEREN, ZUSAMMENSORTIEREN... Denn in Kindern ist das Sortieren angelegt, das heißt, sie lieben sortieren. Das machen schon die Kleinsten und sind oft viel strenger als Erwachsene wenn plötzlich in der Legokiste Murmeln liegen. Kategorisieren und Kategorien bilden ist in unserem Gehirn fest verankert. Wir Menschen bilden täglich Kategorien, das ist bunt, das ist schwarz, das ist eckig, sieht so aus, oder schmeckt süß, das sauer etc. Und beim Aufräumen geht es um nichts anderes, als um Sortieren: Das ist die saubere Kleidung, die Schmutzwäsche, der Müll, das sind Bastelmaterialien uvm.

Ein fixer Aufräumtag

Das Kind darf sich einen fixen Aufräumtag in der Woche im Kalender eintragen wo es ganz genau aufräumt. Grundsätzlich dient die "Alles an seinen Platz Regel" ja dazu, dass es gar nicht erst zu ausuferndem Chaos kommt. Und trotzdem darf keine Perfektion erwartet werden und es benötigt immer wieder regelmäßiges Aufräumen.

Checkliste fürs Aufräumen/Sortieren

Du kannst dir hier meinen fertigen Plan genauer ansehen - der dir als Inspiration dienen soll: Checkliste.

Weiter unten findest du dann eine Blankovorlage zum Selbergestalten und ausdrucken Diese Checkliste kann als visuelle Hilfe dienen, damit sich das Kind erinnert und vor Augen führt, an was es beim Aufräumen alles denken soll und was alles dazu gehört. Es kann dazu dienen, sich vor Augen zu führen, sich mit jedem Schritt auf eine Sache zu konzentrieren. Zum Beispiel: Müll wegräumen. Zuerst fokussiert sich das Kind auf den Müll. Es wird alles weggeräumt was in den Müll gehört. Wenn das erledigt ist, kann es auf der Liste abgehakt werden.

Wie funktioniert der Aufräumplan?

Wenn ein Kind zu Chaos neigt, ist Zimmer aufräumen oft ein Fass ohne Boden. Mit einer Checkliste wird ihm aber deutlich gemacht, welche Teilbereiche es diesbezüglich gibt und dass es einen Plan und eine Struktur hat, wie es vorgeht.

Ein wichtiger Ansatz in der Therapie ist, dass die Umgebung - in diesem Fall das Zimmer bei jedem Kind anders ist. Manche haben einen Schreibtisch, manche nicht, ein Stockbett, ein normales Bett, individuelle Einrichtungsgegenstände, Pflanzen etc. Also sind so Pläne immer indvididuell.

Blankovorlage zum Selbergestalten: Blankovorlage

Ziel wäre letztendlich, dass kein Chaos entsteht, welches die Handlungsfähigkeit einschränkt, sodass das Kind keine Sachen mehr findet. Perfektion wird keinesfalls erwartet! Aber leidet durch dieses Chaos im Zimmer die Eltern-Kind Beziehung, das ganze Arbeitsverhalten, bleibt dadurch anderes auf der Strecke, weil jedes Mal so viel Zeit investiert werden muss um Dinge zu finden, dann besteht durchaus Handlungsbedarf!

Viel Spaß beim Ausprobieren! Wenn du Fragen hast, dann schreibe mir gerne an [email protected]

Alles Liebe,

Christina

 

 

 

In der Ergotherapie beschäftigen wir uns oft damit, wenn das Arbeitsverhalten des Kindes bei der Hausübung oder in der Schule chaotisch verläuft. Sprich, wenn das Kind keine gute Verhaltensorganisation hat. Es vergisst zum Beispiel was die Aufgabe ist, weiß nicht wie es beginnen soll, was zuerst drankommt, es startet unüberlegt sofort los, es überlegt nicht sondern fragt unmittelbar nach Hilfe wenn es nicht weiter weiß, es ist ständig abgelenkt und weiß nicht mehr wo es gerade bei der Aufgabe war.

All diese Dinge können das Kind ganz schön frustrieren. Auch das Umfeld wie die Eltern oder die Lehrer wissen oft nicht mehr weiter. Dieser Bereich der Verhaltensorganisation oder auch Handlungsplanung genannt, fällt in den Bereich der Exekutiven Funktionen. Das sind Fähigkeiten, die das Kind benötigt, um beispielsweise Handlungsschritte durchzuführen. Wo es vorher mal planen muss, bevor es loslegt und seine Impulse regulieren muss. Diesen Kindern fehlt zudem diese "innere Organisation" nenne ich das. In solchen Situationen kann es helfen, wenn das Kind einen Schritt für Schritt Plan hat, der auf alle Handlungen umgesetzt werden kann. Ein Beispiel ist der Aufgabenhelfer. Diesen habe ich schon des öfteren mit dem Kind erstellt. Er kann helfen, dass das Kind lernt, wie es strukturierter vorgehen kann. Durch die Visualisierung und das zuklappen der einzelnen Schritte, hat es Selbstkontrolle und weiß immer wo es gerade steht.

Eine Handlung hat immer einen Beginn, baut sich dann auf und hat ein klar definiertes Ende. Manche Kinder haben schon Schwierigkeiten den Beginn zu finden und zu starten, weil sie womöglich mit der Aufmerksamkeit ganz wo anders sind. Sie den Auftrag überhört haben. Also natürlich muss neben dem Handlungsthema auch ermittelt werden, ob das Kind nicht auch ein Aufmerksamkeitsproblem hat. Manche Kinder haben zu dem Schwierigkeiten, die Handlung fortzuführen und zwischendurch zu kontrollieren - quasi ihren Arbeitsprozess zu überwachen. Sie wollen am liebsten schnell-schnell fertig sein oder starten sofort los und beginnen mittendrin. Sie vergessen irgendwas Wichtiges wie zum Beispiel die Überschrift, das Datum, den Zeilenanfang. Es kann auch sein, dass sie sich verlieren und abgelenkt sind und deswegen ebenfalls die Handlung nicht korrekt durchführen können. Und am Ende steht das Beenden. Manche Kinder kontrollieren am Schluss zum Beispiel nicht mehr, räumen ratzfatz alles in die Schultasche. Vergessen aber möglicherweise gewisse Dinge wegzuräumen und alles einzusortieren.

Hier ist ein Plan zur Handlungsorganisation und wie der geistige Prozess eigentlich aussieht, der hinter einer Handlung steht. Den Plan habe ich so erstellt, wie er für mich und für Kinder möglichst logisch ist. Aber hier gibt es kein richtig und falsch. Ich habe die Schritte so gewählt, wie sie für mich gut passen. Den Kindern kann dies so visuell veranschaulicht werden:

Natürlich kommt zu dem Ganzen neben der Aufmerksamkeit auch noch mögliche Unlust für bestimmte Aufgaben dazu. Wir alle handeln nicht gerne, wenn es uns erstens nicht wichtig erscheint oder uns nicht so interessiert. Aber aus meiner Sicht wird die Unlust noch mehr verstärkt, wenn das Kind im Arbeitsverhalten Schwierigkeiten hat. Es weiß ja ganz genau, dass es sich da schwer tut und wenn ständig genörgelt wird, weil das Heft wieder so ramponiert aussieht, irgendwelche Zetteln halbfertig drin kleben und Ähnliches. Es strengt das Kind ja auch an, wenn es chaotisch ist. Und manchmal fehlt auch genau diese Anstrengungsbereitschaft, weil vielleicht vieles in der Vergangenheit dem Kind abgenommen wurde (muss natürlich nicht sein, kann aber 😉 . Wenn Eltern wollen, dass sie selbstständiger werden, ist es dringend empfohlen, diese Kinder hierbei zu unterstützen, ihnen nicht alles abzunehmen und alles vorzukauen, dass sie z.B. selber ihre Fehler bei der HÜ erkennen. Verantwortlichkeiten im Alltag zu übernehmen für ein Tier, Pflanzen oder im Haushalt sind ebenfalls Dinge, wo das Kind diese Fähigkeiten üben kann.

Dieser Aufgabenhelfer/Arbeitsschrittkarten/Pläne können in Bezug auf das Arbeitsverhalten Abhilfe schaffen, weil es das Kind in der Selbstständigkeit fördert und es selber mitdenken muss. In der Ergotherapie gestalten die Kinder oft ihren individuellen Hausaufgabenplan, wo sie selber die Schritte zeichnen dürfen, so wie es für sie gut passt. Diesen Plan legen sie sich dann zur Hausübung, oder hängen ihn sichtbar auf, sodass sie immer einen Blick darauf haben.

Vor einiger Zeit habe ich fertige Aufgabenhelfer so gestaltet, dass ich diese über Therapiemarktplatz verkaufe. Wenn du daran Interesse hast, schau gerne hier vorbei: Aufgabenhelfer 1 und hier: Aufgabenhelfer 2

Auch wenn nicht gesagt werden kann, dass sie Wunder wirken, weil letztendlich braucht es auch den Willen des Kindes dazu. Ich wünsche viel Freude mit dem Ausprobieren! Bei weiteren Fragen, gerne eine Mail an [email protected]

Liebe Grüße

Christina

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
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Wichtiger Hinweis


Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

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