ÖFFNUNGSZEITEN: 
ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Im folgenden Blogartikel gehe ich auf auf den Begriff der Betätigungsbalance sowie darauf, was du machen kannst, wenn du zu viel oder zu wenig handelst/tust. Es folgen ein paar Tipps aus ergotherapeutischer Sicht, welche sehr hilfreich sind, wenn du in den Extremen  des "Nichts-Tun" oder des "Zu viel Tuns" bist und eine gesunde Balance finden möchtest.

In der Ergotherapie spricht man von den Lebensbereichen wie Produktivität, Freizeit, Erholung und Selbstversorgung. Fühlt sich der Mensch ausgeglichen, was die Handlungen in diesen Bereichen betrifft, ist eine Betätigungsbalance hergestellt, welche aber sehr individuell ist.

In diesen Lebensbereichen handelt der Mensch:

Selbstversorgung

Darunter versteht man Körperpflege, das Regeln persönlicher Angelegenheiten etc.

Produktivität

Bezahlte und und bezahlte Arbeit, Hausarbeit, Studieren, Schule, Kindergarten etc.

Freizeit

Hobbys und Interessen durchführen - aktiv.

Erholung

Ruhige und entspannende Interessen durchführen wie Meditation, schlafen, Powernapp, lesen, Hörbucher und Musik hören etc.

Hierbei gibt es allerdings keine starre Grenze, manche Bereiche verschwimmen ineinander. Es gibt Menschen die zum Beispiel Schwimmen als Entspannung empfinden, andere wiederum als Produktivität, wenn die Person Schwimmen als Leistungssport durchführt.

Warum handelt der Mensch?

Laut Ergotherapie handelt der Mensch um sich dabei selbst zu erfahren sowie Selbstwirksamkeit und einen Sinn im Leben zu spüren. Er geht dabei bedeutungsvollen Aktivitäten nach, die seinen Werten und seinen Interessen entsprechen und gleichzeitig handelt er auch fremdbestimmt (z.B. das Kind in der Schule führt durch, was der oder die Lehrer/in von ihm möchte, oder der arbeitenden Mensch führt Aufträge durch, die vom Chef gefordert sind). Und der Mensch führt auch Handlungen aus, die er per se nicht unbedingt immer gerne macht, die aber gemacht werden müssen, weil sie notwendig sind: Rechnungen bezahlen, Müll rausbringen, putzen etc. zählen für viele zu den nicht beliebten Handlungen 😉 .

In der Ergotherapie gehen wir davon aus, dass diese Handlungen in den verschiedensten Lebensbereichen wie oben genannt, in Balance sein müssen, damit wir uns gesund fühlen und bleiben, oder wieder gesund werden können, wenn wir Krankheit erfahren haben.

Würde der Mensch nur fremdbestimmte Handlungen durchführen und nicht das, was ihm wirklich Freude macht und für ihn wichtig ist, kann ihn das ebenso krank machen. Die Philosophie der Ergotherapie ist, dass der Mensch möglichst ausgeglichen handelt und viele Dinge tut, die bedeutungsvoll für ihn sind.

Ist jemand arbeitslos, ist keine gesunde Betätigungsbalance hergestellt. Arbeitet jemand 60 Stunden in der Woche, kann man ebenfalls von keiner gesunden Betätigungsbalance sprechen, wenn es zu Stresssymptomen kommen würde.

Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch, denn jeder Mensch ist individuell und hat ein unterschiedliches Energielevel, was seine Produktivität betrifft. Manche empfinden ihre Arbeit auch als Hobby und arbeiten sehr gerne. Wichtig ist einfach, dass jeder Mensch seine individuelle Balance findet. Es gibt auch Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit im sozialen Bereich es als nicht ausgleichend empfinden, auch in der Freizeit viele Sozialkontakte zu pflegen. Jemand, der viel vorm Computer arbeitet, es wiederum sehr energiegebend empfindet, in der Freizeit viele Sozialkontakte zu haben.

Wenn die Betätigungen nicht mehr zufriedenstellend und einseitig sind, einen auslaugen, oder etwas vermisst wird, dann kann es problematisch sein.

Die Begriffe Burnout und Boreout (z.B.: wenn jemand arbeitslos ist bzw. nichts Produktives macht oder unterfordert ist) sind hier an dieser Stelle zu erwähnen. Diese sind die beiden Extreme, wo meist keine Betätigungsbalance hergestellt ist.

In der Ergotherapie ist ein wichtiger Leitspruch "Gesund durch Aktivität", wenn es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Ein depressiver Klient zum Beispiel, kann seine Antriebsschwierigkeiten und Motivationslosigkeit durch Aktivität steigern. Vielleicht kennst du das in ähnlicher Form von dir. Zunächst hattest du keine Lust auf Sport und fühltest dich müde und abgeschlagen. Als du dich dann überwinden konntest, hat es dir Spaß gemacht. Jedes Mal wenn du dann diese Erfahrung machst und es zu einer Routine machst, gewöhnt sich dein Gehirn dran und du wirst nicht mehr so viele Motivationsprobleme haben.

Was passiert, wenn jemand nichts zu tun hat?

Wenn jemand arbeitslos ist, auch beim Eintritt in die Pension beobachtbar, sind oft die kleinsten Betätigungen anstrengend und man muss sich extrem zwingen in die Gänge zu kommen. Manche berichten, dass sie sich nicht mehr als wertvolles Mitglied der Gesellschaft fühlen, weil sie nichts Aktives beitragen. Antriebslosigkeit und Trägheit nehmen oft zu.

Das heißt also, Betätigung im gesunden Maße ist heilend und gesundheitsfördernd. Auch ein Mensch in der Pension kann weiterhin produktiv sein, denn das Gefühl von Aktivität durch Produktivität ist grundsätzlich nicht an bezahlte Arbeit gekoppelt.

Was kannst du also tun, damit du in die Gänge kommst, wenn du gerade sehr viel Langeweile hast, oder vielleicht keinen Job hast? Oder du hast generell Schwierigkeiten mit dem Antrieb, weil du möglicherweise eine Depression hast oder gefährdet bist? *

*Wenn du an einer Depression leidest, suche dir professionelle Unterstützung. Wie in meinem ersten Blogartikel erwähnt, ersetzt dieser keine ärztliche, psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. 

Was kannst du tun, wenn du zu viel tust?

Wenn du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne an [email protected]

 

Ich persönlich mag den Begriff Work-Life Balance ja nicht so gerne, weil ich nicht verstehe, was das heißt.... Das klingt ja fast, als ob ich entweder arbeite oder lebe.

Arbeit ist ein Teilbereich vom Leben und kann meinem Gefühl nach nicht als entweder oder gesehen werden. Und außerdem sollte doch die Arbeit so Spaß machen, dass ich nicht aufhöre zu leben, wenn ich arbeiten gehe...oder?

Ich verwende daher den Begriff der Betätigungsbalance, wie er auch in der Ergotherapie genannt wird.

Nicht nur physische Verletzungen wie Rückenschmerzen, Handverletzung oder ähnliches wirken sich auf die Gesundheit aus, sondern auch Stress oder Überbelastung.

Wie sehr mein Leben in Balance ist und ich folglich Wohlbefinden und Lebensqualität spüre, hängt davon ab, wie sehr mein Leben im Flow ist und es richtig geschmeidig läuft.

Das Leben läuft meist dann rund und geschmeidig, wenn ich mich erfüllt fühle in meinen Betätigungen, ich tieferen Sinn erfahre in meinen Handlungen und diese ausgeglichen sind. Wenn mein Bild über mich mit meinen Werten übereinstimmt und ich bedeutsame Handlungen gesund durchführen kann.

In der Ergotherapie spricht man von Arbeit, Freizeit, Erholung und Selbstversorgung. Wenn ich in diesen Bereich gesund handeln kann, hat das eine heilende Wirkung.

Selbstversorgung ist ein sehr abstrakter Begriff – darunter versteht man nicht nur die Pflege des eigenen Körpers, sondern auch das Regeln persönlicher Angelegenheiten oder Haushaltstätigkeiten.

Zurück zur Balance... für jeden fühlt es sich anders an, wenn ich ein ausgeglichenes Leben führe. Für manche bedeutet das, 40 h arbeiten. Für manche 20 h... Manche haben eine sehr aktive und sportliche Freizeit. Manche lieben es, ruhigen Aktivitäten nachzugehen...

Wie du siehst, es gibt kein richtig oder falsch. Dein Gefühl und dein innerer Zustand von Wohlbefinden zeigen dir ganz genau an, wie sehr du mit deinem Leben zufrieden bist.

Du kannst dich ja mal fragen: Hast du das Gefühl, dein Leben ist in Balance? Hast du das Gefühl, die einzelnen Bereiche erfüllen dich und machen dir Freude? Vor einiger Zeit bin ich auf ein Coaching Tool gestoßen – und zwar das Rad des Lebens. Vielleicht hast du schon mal davon gehört.

Das Rad des Lebens läuft dann rund – ohne zu eiern, wenn alle Bereiche ausgewogen sind.

Hier die Bereiche:

Der IST - ZUSTAND

Du kannst dir hier das Rad des Lebens downloaden und dir einen ersten Überblick beschaffen, wie sehr du dich in den einzelnen Bereichen ausgefüllt fühlst. Du kannst Punkte vergeben von 1-10, wo 1 das niedrigste ist und 10 die höchste Punktezahl. RAD DES LEBENS

Es bedeutet nicht, dass du in jedem Bereich die volle Punktezahl von 10 haben musst, damit du dich in Balance fühlst und glücklich bist.

Es ist nicht der Anspruch, dass du zu jeder Zeit 24 h, 365 Tage die Woche völlige Ausgeglichenheit spüren musst. Ich glaube, davon dürfen wir uns verabschieden, weil das ist nicht Sinn der Sache. Meine Meinung ist, es ist das Ziel, sich immer wieder bewusst zu machen, wo ich gerade stehe und was ich machen kann, wenn es mir gerade nicht gut geht. Dass ich immer in der Lage bin, etwas zu verändern.

Ich finde das Rad des Lebens gibt aber einen guten Überblick, wo ich gerade stehe und wie ich mich im Moment in dem jeweiligen Bereich fühle. Angenommen ich habe im Bereich Beruf/Karriere wenig Punkte, heißt das, dass ich hier was verändern kann. Hier liegt Potential, einfach mal hinzusehen, was der Grund ist, warum ich mich da gerade nicht gut fühle. Arbeite ich zu viel? Bin ich überfordert? Bin ich unterfordert? Macht mir der Beruf nicht Spaß? Möchte ich mich umorientieren?

Das Rad des Lebens kann dir helfen, Dinge, die so nebenbei laufen, mal auf’s Papier zu bringen. Wir alle haben einen Alltag, wo wir oft unbewusst sind. Ca. 95% lauft unbewusst ab. Vielleicht sagst du auch, nach dem du es ausgefüllt hast, dass du das im Grunde eh schon wusstest. Ja, kann sein. Aber ich bin mir sehr sicher, dass wenn du es ausgefüllt hast und du es beispielsweise aufhängst, du es präsenter haben wirst. Schon alleine, dass du es ausgefüllt hast, bewirkt, dass du dich damit beschäftigst. Wenn du es auch noch aufhängst, hast du immer eine visuelle Anregung, die tiefer geht und in Folge dessen, du etwas verändern kannst.

Denn der erste Schritt ist immer, sich Dinge bewusst zu machen.

Nach dem du es ausgefüllt hast, kannst du dich fragen, welche Bereiche stechen heraus? Welche Bereiche haben die niedrigsten Punkte? Was ist deine persönliche Schlussfolgerung?

Der Soll-ZUSTAND

Im zweiten Schritt kannst du das Rad des Lebens nochmal machen – den zweiten Bogen des Soll-Zustandes. Wie willst du, dass es dir in den einzelnen Bereichen geht? Wie soll es sein? Wo willst du deine Schwerpunkte lenken? Wie willst du, dass deine Freizeit ist? Wie möchtest du, dass die Finanzen aussehen? Was ist dein Ziel, wie es sein soll? Gehe jeden einzelnen Bereich vom Lebensrad durch.

Am Ende kannst du wieder eine Schlussfolgerung ziehen und dich fragen, welche Bereiche stechen heraus? Wo liegen deine Schwerpunkte, wo du etwas verändern willst?

Angenommen du hast im Bereich Beruf/Karriere 4 Punkte. Diese 4 Punkte auf 10 zu erhöhen kann für manche auch Druck bedeuten. Für manche ist es ein Ansporn und sie lieben Herausforderungen. Fühle einfach in dich hinein, was du für realistisch hältst. Angenommen du willst in den nächsten 3 Monaten die 4 auf 8 erhöhen – dann ist das schon super. Das wichtige ist einfach, dass du erkennst, dass DU deinen Zustand und deine Situation verändern kannst. Was genau es dann jeweils ist, bin ich mir sicher, spürst du ganz genau. Das kann sein, dass du den Job wechselst, dass du endlich die eine Fortbildung in Angriff nimmst, um dann eine andere Position in deinem Job bekommst. Das kann sein, dass du endlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagst... etc.

Ich will dich so gerne dran erinnern, dass die Antworten in dir versteckt sind. Wenn du ganz still bist, kannst du sie hören ;). Wenn du deiner inneren Stimme dann noch glaubst und vertraust, dann bist du am richtigen Weg!

Hier findest du das RAD DES LEBENS

Viel Spaß beim Ausprobieren! Melde dich gerne, wenn du Fragen hast, an [email protected]

 

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
Mehr auf Organisatorisches …
© Copyright 2023 - Ergo-Life.at - All Rights Reserved

Wichtiger Hinweis


Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

Dies schließt sich in 20Sekunden

sunenvelopephone-handsetWordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner