ÖFFNUNGSZEITEN: 
ERGOTHERAPIE    Mon – Fr: 8:00 bis 18:00 Uhr
Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

Aufmerksamkeit benötigen wir für unser Gedächtnis - um sich Aufträge zu merken, das Gelesene im Buch, einem Gespräch zu folgen uvm. Um sich konzentriert auf eine Sache zu fokussieren und eine Handlung zu machen - ohne sich ablenken zu lassen - dafür ist Aufmerksamkeit nötig.

Zunächst will ich dir kurz erklären, wie die Aufmerksamkeit unterteilt ist:

Man unterteilt die Aufmerksamkeit in vier Bereiche:

Es wird der Wachzustand bezeichnet, bzw. die Fähigkeit eine Reaktionsbereitschaft auf Umweltreize herzustellen. Beispiel: Ich sehe ein Reh über die Straße laufen und reagiere adäquat und rechtzeitig. Alterness bezeichnet auch die allgemeine Wachheit. Ein Mensch der z.B. im Koma war, durchläuft verschiedene Phasen wo die Wachheit zunächst noch nicht wiederhergestellt ist.

Ich fokussiere mich auf das Lesen des Artikels und lasse mich nicht vom brausenden Wind abhalten.

Ich mache zwei Dinge gleichzeitig und teile meine Aufmerksamkeit: Ich wasche ab, während ich im Radio die Nachrichten hören kann.

Ich kann mich länger auf eine Aufgabe fokussieren, bei einer reizarmen Umgebung und reagiere sicher und schnell bei Bedarf: Ich schreibe einen Aufsatz und reagiere, wenn jemand an die Tür läutet. 

Wir alle kennen Menschen (oder von uns selbst), die einem nicht aufmerksam zuhören können. Wo man merkt, dass sie mit ihren Gedanken wo anders sind. Menschen die ständig nachfragen, obwohl man ihnen die Infos schon 3 mal gesagt hat. Menschen die sich nicht auf eine Sache konzentrieren können usw.

Aufmerksamkeit benötigen wir aber dringend für unser Kurzzeit- und Langzeitarbeitsgedächtnis. Wenn wir nicht aufmerksam bei der Sache sind, können wir uns nicht merken, was der Chef in der Arbeit gesagt hat.

Meist haben wir interne Ablenker und externe Ablenker die uns zu schaffen machen. Ständig alle Reize auszublenden ist für mich der falsche Weg, da ich meinem Gehirn sehr wohl lernen kann, wie es trotz äußerer Reize sich auf eine Sache fokussieren kann bzw. sich nicht in der Ablenkung verliert. Natürlich ist das individuell abzuschätzen. Wenn ich ein Buch lese und gleichzeitig einen spannenden Radiobeitrag höre, wird sich das spießen – für jeden gesunden Menschen.

Unser Gehirn muss allerdings in der Lage sein, störende Reize auch mal auszublenden. Nur so können wir unsere Aufmerksamkeit halten, Handlungen durchführen und bei kurzer Unterbrechung ohne Schwierigkeit wieder fortsetzen. Das kann bei einem Vortrag sein, wenn wir in Ruhe zuhören, auch wenn der Sitznachbar gerade trinkt...  sehr banale Dinge, die aber völlig natürlich immer wieder passieren.

Wenn wir immer abgelenkt wären, und unsere Handlung nicht mehr aufnehmen können, weil vor unserem Fenster gerade ein Auto vorbeifährt während wir einen Artikel am Laptop schreiben, ist das für uns und unsere Handlungen sehr mühsam. Wenn wir jetzt beginnen, uns ständig zu schützen, möglichst reizarm zu handeln, verlernt unser Gehirn immer mehr, mit Reizen umzugehen.

Da wir aber durch die Neuroplastizität ein Leben lang lernen, weil unser Gehirn so ausgerichtet ist, können wir  lernen, unsere Aufmerksamkeit zu verbessern. Wenn du deine Aufmerksamkeit trainieren möchtest, weil du merkst, dir fällt es schwer, einfach ein Buch zu lesen und eine halbe Stunde wirklich dranzubleiben, dann kannst du das trainieren. Neben den internen Ablenker (wo ich noch dazukomme), spielt die sogenannte Willenskraft und die Entscheidungsfähigkeit eine große Rolle:

Meine Absicht ist zum Beispiel konzentriert ein Buch zu lesen. Ich treffe nun bewusst die Entscheidung dass ich diese Handlung mache. Wenn mir das schwer fällt, dann benötige ich anfangs mehr Selbstdisziplin. Ich benötige immer wieder diese innere Kraft, die sich einschaltet, wenn ich merke, ich möchte gerade aufstehen, was trinken, nochmal aufs Handy sehen usw. Ich muss immer wieder dagegen steuern. Und dazu benötige ich Selbstdisziplin (wird überall benötigt, wenn ich was Neues lerne).

Sich immer wieder daran zu erinnern und wieder zurückzukehren, ist bereits das Training. Ich komme mit meiner Aufmerksamkeit zurück zum Ort des Geschehens. Meist wird einem das Abschweifen erst bewusst, wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit wieder zurückkomme. Ah... ich war gerade mit meiner Aufmerksamkeit ja ganz wo anders...

Hierbei ist Meditation eine Möglichkeit, um dich darin zu üben, sodass du immer mehr Bewusstsein bekommst und es viel früher spürst, wenn du mit deinen Gedanken abschweifst! Ich bin seit Jahren ein Fan von Meditation. Nicht nur Spitzensportler oder Manager nutzen dieses Tool, auch viele andere.

Übe im Alltag:

Was hat Aufmerksamkeit mit der Körperspannung zu tun?

Sehr viel sogar. Unser Gehirn arbeitet nachweislich konzentrierter, wenn wir ihm Sauerstoff geben. Wenn wir uns bewegen und wenn wir eine gute Muskelspannung haben, ist das förderlich für unsere Aufmerksamkeit.  Zum Beispiel Kinder, die sehr schlaff und träge sind, bei der Hausübung mit Rundrücken "lungern", hat das negative Auswirkung auf die Aufmerksamkeitsleistung.

Wer hingegen Ausdauersport, oder Kräftigung wie Yoga, etc. in seinen Alltag integriert, der tut auch was für seine Aufmerksamkeit! Beim Sitzen kannst du Körperspannung einbauen, in dem du auf der Stuhlkante sitzt,  ein Wackelkissen verwendest, oder zwischendurch auf einem Peziball... Du wirst sehen, dass du gar nicht anders kannst, als aufmerksam deiner Tätigkeit nachzugehen. Hin und wieder an einem Steharbeitsplatz mit dem Laptop arbeiten ist nicht nur ergonomisch, sondern auch für deine Aufmerksamkeit wohltuend!

Hast du schon mal eine Balanceübung gemacht und warst dabei mit den Gedanken ganz wo anders? Wahrscheinlich nicht, denn sonst kann keiner die Balance halten...

Interne Ablenker:

Gerade Menschen mit vielen Sorgen, die nicht gut schlafen, viel grübeln, überlastet sind, von der Stimmung her im unteren Bereich sind, haben häufig mit internen Ablenker zu tun. Interne Ablenker werden vorwiegend dann zum Problem, wenn sie dysfunktionale Gedanken beinhalten.

Werde dir deiner dysfunktionalen Gedanken bewusst. Schreibe alles auf, was dich belastet. Übe dich darin, diese auch zu erkennen. Weitere Möglichkeiten sind, dass du du dich im Loslassen und Friedenschließen mit diesen Gedanken übst. Wenn du ganz viele negative Gedanken bemerkst, suche dir wenn nötig entsprechende psychologische Hilfe!

Externe Ablenker:

Handy, Radio, Geräusche, Personen uvm. können zu externen Ablenker werden. Nicht immer haben wir das in unserer Kontrolle. Ob sich neben mir wer die Nase schneuzt und ich deswegen beim Vortrag den Faden verliere, liegt in unserer Verantwortung damit umzugehen.

Übe dich immer wieder, die Ruhe zu bewahren. Atme tief durch und komme zurück zur Situation!

Gibt es Situationen, wo so viel äußere Eindrücke wie Geräusche auf dich einprasseln, sind Noise Cancelling Kopfhörer eine gute Wahl. Liegt es an vielen visuellen Reizen, dann kannst du durch Umweltanpassung vieles beheben. Durch richtige Sitzposition in einer reizarmen Umgebung, wo dein Kopf nicht zum Fenster raussieht uvm.

Wachheit:

Vielleicht kennst du das, du fühlst, dass du durch zu langes Sitzen den Bezug zu deinem Körper verlierst. Du merkst das daran, weil du ständig deine Sitzposition wechselst. Es kann zu einer inneren Unruhe kommen.

Meist ist das deswegen, weil deine Formatio Reticularis im Hirnstamm unterversorgt ist. Es benötigt Meldung über deine Körperlage/position. Die Formatio Reticulairs weiß nämlich nicht mehr, wie der Lagesinn ist. Sie braucht aber das Raumlage- Wissen über deinen Körper, damit das Gehirn wach sein kann.

Hierbei können Stressbälle oder andere taktile Reize Abhilfe schaffen. Auch das Aufstehen und einatmen von frischer Luft ist für deine Formatio Reticularis super! Wenn du dich in so einer Situation zwingst, still zu sitzen, bewirkst du das Gegenteil. Das ist sehr ungesund. Wenn du spürst, du wirst unruhig, dann gib deinem Körper was er braucht! Es ist natürlich, dass wir Menschen uns bewegen wollen. Manche können halt länger still sitzen und andere nicht.

Viele individuelle Faktoren spielen für die Wachheit eine Rolle: Schlaf, optimale Nährstoffversorgung im Blut, persönliche Sorgen und das physische Wohlbefinden (habe ich wo Schmerzen). Es ist auch davon abhängig, wie interessant die Situation/Information ist, auf die ich mich konzentrieren soll.

Und ich muss dir sicher nicht sagen, aber je langweiliger und monotoner zum Beispiel die Vortragsstimme, umso schlechter ist es mit unserer Wachheit bestellt ;).

Wie du deine Aufmerksamkeitsleistung noch trainieren kannst und warum Achtsamkeit ein Schlüsselfaktor spielen kann:

Der Begriff Achtsamkeit (Mindfulness) wird aktuell ja gerade überall verwendet...  Achtsamkeit meint, dass wir mit unseren Gedanken bei einer Sache sind und eine sehr klare, präsente und starke Fokussierung einnehmen. Beispiel: Ich möchte Kaffee trinken. Zuerst entsteht der Gedanke, danach folgt der Körper und ich richte mir den Kaffee her und trinke. Meinen Gedanken sind absolut beim Kaffee und der Tätigkeit, ohne in die Zukunft zu schweifen (was mache ich nach dem Kaffee trinken) oder in der Vergangenheit zu sein.

Wenn wir nicht präsent sind, ist es schwierig, bei einer Sache zu bleiben und uns nicht ablenken zu lassen. Unser Leben läuft dann an uns vorbei. Hier findest du wirksame Achtsamkeitsübungen: Raus aus dem Kopf, rein in den Körper  

Du hast Fragen? Dann schreibe mir gerne an [email protected]

Alles Liebe, Christina

 

Heute möchte ich über Selbstregulation schreiben. Unter Selbstregulation wird verstanden, dass das Kind rechtzeitig erkennt, was gerade seine Bedürfnisse sind und danach handelt. Ist es müde und braucht es Rückzug? Ist es hibbelig und braucht es Bewegung? Ist es müde und möchte aber wacher werden? In der Ergotherapie ist das immer wieder Thema wenn es um Aufmerksamkeitsschwierigkeiten geht. Mit einigen Kindern bastle ich dazu den sogenannten Drehzahlmesser.

Ich habe den Drehzahlmesser bei der Fortbildung "Wunstorfer Konzept" von Britta Winter - eine Ergotherapeutin kennengelernt bzw. kommt der Drehzahlmesser aus dem THOP Konzept von Döpfner. Empfohlen wird er für Kinder ab Schulalter.

Ich erkläre den Drehzahlmesser immer so, dass wir alle einen inneren Motor haben wie Autos. Es gibt Rennautos, wo der Motor sehr schnell läuft, dann gibt es Traktoren, die einen langsamen Drehzahlmesser/Motor haben und dann gibt es Lastwagen oder normale Autos die weder rasend schnell noch sehr langsam fahren. Und dann frage ich, wie denn der Motor bei ihnen optimal laufen sollte wenn sie schlafen, essen, Hausübung machen, laufen etc. Die Kinder können das sehr gut einschätzen habe ich beobachtet und wissen genau, wann und wo es bei ihnen nicht immer so ist. Sie haben auch wirklich Spaß daran, den Motor einzustellen bevor wir zum Beispiel mit einer konzentrierten Aufgabe am Tisch beginnen oder wenn sie Hausübung machen.

Kinder, die Schwierigkeiten haben mit der Konzentration und ihrer Aufmerksamkeit und/oder sehr unruhig sind, viel zappeln, überhaupt Schwierigkeiten haben "runter zu kommen", kann der Drehzahlmesser helfen, dass sie selber spüren wie ihr innerer Motor denn so läuft. Und in Folge dessen, auch entsprechend reagieren können und Tricks anwenden, um sich zum Beispiel "munter" zu machen oder um sich zu "beruhigen".

Im folgenden erkläre ich den Drehzahlmesser genauer:

Das alles wäre praktisch das Optimum. Allerdings läuft bei Kindern der Motor oft nicht "situationsangepasst" bzw. ist es ganz natürlich, dass es schwankt zwischen Müdigkeit, Überdrehtheit, Unruhe, Wachsamkeit, Träumerei. Oder es kann passieren, dass man in Eile ist, weil man sonst zu spät zu einem Termin/Schule kommen würde und da muss man dann auch  den Drehzahlmesser raufdrehen, damit man einen schnelleren Motor bekommt.

Wichtig ist nur, es selbst zu erkennen und steuern zu können in dem das Kind weiß, was es tun kann, damit der Motor entweder runtegedreht wird oder hochgedreht wird. Gerade Kinder die Aufmerksamkeitsschwierigkeiten haben oder überhaupt Probleme haben sich selber zu regulieren, kann der Drehzahlmesser wirklich helfen.

In der Ergotherapie bekommt das Kind anschließend auch Tricks mit nachhause was es machen kann, damit es entweder wacher wird oder ruhiger wird. Gerade bei der Hausübung ist der Motor nicht immer im grünen Bereich, sondern entweder sind sie müde oder auch mal überdreht. Und hier einzugreifen und das zu spüren, ist eine wichtige Voraussetzung, damit erstens Veränderung passiert und zweitens, die Aufmerksamkeitsleistung verbessert werden kann.

 

In der Ergotherapie beschäftigen wir uns oft damit, wenn das Arbeitsverhalten des Kindes bei der Hausübung oder in der Schule chaotisch verläuft. Sprich, wenn das Kind keine gute Verhaltensorganisation hat. Es vergisst zum Beispiel was die Aufgabe ist, weiß nicht wie es beginnen soll, was zuerst drankommt, es startet unüberlegt sofort los, es überlegt nicht sondern fragt unmittelbar nach Hilfe wenn es nicht weiter weiß, es ist ständig abgelenkt und weiß nicht mehr wo es gerade bei der Aufgabe war.

All diese Dinge können das Kind ganz schön frustrieren. Auch das Umfeld wie die Eltern oder die Lehrer wissen oft nicht mehr weiter. Dieser Bereich der Verhaltensorganisation oder auch Handlungsplanung genannt, fällt in den Bereich der Exekutiven Funktionen. Das sind Fähigkeiten, die das Kind benötigt, um beispielsweise Handlungsschritte durchzuführen. Wo es vorher mal planen muss, bevor es loslegt und seine Impulse regulieren muss. Diesen Kindern fehlt zudem diese "innere Organisation" nenne ich das. In solchen Situationen kann es helfen, wenn das Kind einen Schritt für Schritt Plan hat, der auf alle Handlungen umgesetzt werden kann. Ein Beispiel ist der Aufgabenhelfer. Diesen habe ich schon des öfteren mit dem Kind erstellt. Er kann helfen, dass das Kind lernt, wie es strukturierter vorgehen kann. Durch die Visualisierung und das zuklappen der einzelnen Schritte, hat es Selbstkontrolle und weiß immer wo es gerade steht.

Eine Handlung hat immer einen Beginn, baut sich dann auf und hat ein klar definiertes Ende. Manche Kinder haben schon Schwierigkeiten den Beginn zu finden und zu starten, weil sie womöglich mit der Aufmerksamkeit ganz wo anders sind. Sie den Auftrag überhört haben. Also natürlich muss neben dem Handlungsthema auch ermittelt werden, ob das Kind nicht auch ein Aufmerksamkeitsproblem hat. Manche Kinder haben zu dem Schwierigkeiten, die Handlung fortzuführen und zwischendurch zu kontrollieren - quasi ihren Arbeitsprozess zu überwachen. Sie wollen am liebsten schnell-schnell fertig sein oder starten sofort los und beginnen mittendrin. Sie vergessen irgendwas Wichtiges wie zum Beispiel die Überschrift, das Datum, den Zeilenanfang. Es kann auch sein, dass sie sich verlieren und abgelenkt sind und deswegen ebenfalls die Handlung nicht korrekt durchführen können. Und am Ende steht das Beenden. Manche Kinder kontrollieren am Schluss zum Beispiel nicht mehr, räumen ratzfatz alles in die Schultasche. Vergessen aber möglicherweise gewisse Dinge wegzuräumen und alles einzusortieren.

Hier ist ein Plan zur Handlungsorganisation und wie der geistige Prozess eigentlich aussieht, der hinter einer Handlung steht. Den Plan habe ich so erstellt, wie er für mich und für Kinder möglichst logisch ist. Aber hier gibt es kein richtig und falsch. Ich habe die Schritte so gewählt, wie sie für mich gut passen. Den Kindern kann dies so visuell veranschaulicht werden:

Natürlich kommt zu dem Ganzen neben der Aufmerksamkeit auch noch mögliche Unlust für bestimmte Aufgaben dazu. Wir alle handeln nicht gerne, wenn es uns erstens nicht wichtig erscheint oder uns nicht so interessiert. Aber aus meiner Sicht wird die Unlust noch mehr verstärkt, wenn das Kind im Arbeitsverhalten Schwierigkeiten hat. Es weiß ja ganz genau, dass es sich da schwer tut und wenn ständig genörgelt wird, weil das Heft wieder so ramponiert aussieht, irgendwelche Zetteln halbfertig drin kleben und Ähnliches. Es strengt das Kind ja auch an, wenn es chaotisch ist. Und manchmal fehlt auch genau diese Anstrengungsbereitschaft, weil vielleicht vieles in der Vergangenheit dem Kind abgenommen wurde (muss natürlich nicht sein, kann aber 😉 . Wenn Eltern wollen, dass sie selbstständiger werden, ist es dringend empfohlen, diese Kinder hierbei zu unterstützen, ihnen nicht alles abzunehmen und alles vorzukauen, dass sie z.B. selber ihre Fehler bei der HÜ erkennen. Verantwortlichkeiten im Alltag zu übernehmen für ein Tier, Pflanzen oder im Haushalt sind ebenfalls Dinge, wo das Kind diese Fähigkeiten üben kann.

Dieser Aufgabenhelfer/Arbeitsschrittkarten/Pläne können in Bezug auf das Arbeitsverhalten Abhilfe schaffen, weil es das Kind in der Selbstständigkeit fördert und es selber mitdenken muss. In der Ergotherapie gestalten die Kinder oft ihren individuellen Hausaufgabenplan, wo sie selber die Schritte zeichnen dürfen, so wie es für sie gut passt. Diesen Plan legen sie sich dann zur Hausübung, oder hängen ihn sichtbar auf, sodass sie immer einen Blick darauf haben.

Vor einiger Zeit habe ich fertige Aufgabenhelfer so gestaltet, dass ich diese über Therapiemarktplatz verkaufe. Wenn du daran Interesse hast, schau gerne hier vorbei: Aufgabenhelfer 1 und hier: Aufgabenhelfer 2

Auch wenn nicht gesagt werden kann, dass sie Wunder wirken, weil letztendlich braucht es auch den Willen des Kindes dazu. Ich wünsche viel Freude mit dem Ausprobieren! Bei weiteren Fragen, gerne eine Mail an [email protected]

Liebe Grüße

Christina

Ich habe HIER bereits einen Artikel über die exekutiven Funktionen geschrieben und möchte nochmal darauf eingehen, weil wirklich viele Kinder, die in der Ergotherapie sind, Schwierigkeiten haben und es nicht so leicht ist das auch zu erkennen.

Was bedeutet das?

Der Begriff „Exekutive Funktionen“ ist nicht sehr geläufig, aber für das jetzige, als auch spätere Leben als Kind und schließlich als Erwachsener sehr wichtig.

Der Ausdruck exekutive Funktionen ist ein Sammelbegriff aus der Hirnforschung und Neuropsychologie. Darunter wird verstanden, dass der Mensch ausgestattet mit seinen geistigen Funktionen sein eigenes Verhalten unter Berücksichtigung der Umwelt steuern kann. Das wird benötigt, damit der Mensch sein Handeln an die Situation anpasst – sogenannte „Kognitive Kontrolle“ hat.

Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn ich in der Bank arbeite und gerade einen Kunden betreue kann ich nicht plötzlich privat telefonieren, weil mich gerade ein Freund anruft und den Kunden dann einfach stehen lassen. Wenn ich das mache, werde ich sicher nicht lange den Job behalten. Das ist jetzt ein sehr drastisches Beispiel, aber soll ausdrücken, dass der Mensch situationsangepasst handeln muss, je nach dem, was auch von der Umwelt gerade gefordert wird. Ein Mensch muss in der Lage sein, dass er nicht jedem Impuls der ihm gerade in den Sinn kommt, auf der Stelle und sofort, nur weil er jetzt will, nachgehen kann. Manchmal müssen Dinge aufgeschoben und priorisiert werden.

Exekutive Funktionen werden auch benötigt, wenn automatisches Handeln für eine Problemlösung nicht mehr ausreicht. Wenn also ein unvorhersehbares Hindernis auftritt, muss ich mein Handeln anpassen können.

Zum Beispiel will das Kind gerade Hausübung machen und merkt, dass es das benötigte Buch dafür in der Schule vergessen hat. Es muss sein Handeln also unterbrechen, neue Entscheidungen treffen und eine Lösung finden.

Dazu benötigt es Bewusstsein und Aufmerksamkeit. Das Kind muss also bemerken, dass es das Buch nicht mit hat, dass das für die Hausübung notwendig ist. Es muss sich also entsprechend organisieren können.

Es muss auch vorausschauend denken können und schon in der Schule die nötige Aufmerksamkeit besitzen, dass es sich selbst organisiert und alle dafür benötigten Materialien mithat. Daher steht über dem Ganzen als sehr zentraler Punkt, die Aufmerksamkeit.

Das heißt nicht, dass das Kind nie was vergessen darf, das tut jeder. Aber wenn das wirklich sehr oft vorkommt, auch in anderen Bereichen, dann könnte es in den exekutiven Funktionen Schwierigkeiten haben.

Die exekutiven Funktionen benötigen wir für:

Kein Kind wird mit fertigen exekutiven Funktionen geboren, denn sie reifen mit dem Älter werden. Ein drei jähriges Kind hat natürlich eine schwache Impulskontrolle oder Selbstregulation als ein 7 jähriges Kind. Ein pubertierender Jugendlicher hat meist auch noch keine fertig entwickelten exekutiven Funktionen. Grundsätzlich spricht die Forschung davon, dass die exekutiven Funktionen in den frühen 20ern fertig ausgebildet und ausgereift sind. Dazu benötigt das Kind aber Unterstützung, genauso wie es auch Liebe und Geborgenheit benötigt.

Die exekutiven Funktionen sind überall im Alltag von zentraler Bedeutung: Sie sind unverzichtbar für eine eigenständige Lebensführung und machen Selbstdisziplin, Zeitmanagement, Umsetzungskraft und Belohnungsaufschub erst möglich.

Die Forschung ergab, dass sich alle komplexeren exekutiven Funktionen auf drei unabhängige Basisprozesse reduzieren lassen:

Die Aufmerksamkeit ist dabei ein Schlüsselfaktor.

Bei einer Fortbildung wo ich einmal war, meinte der Vortragende, dass im Grunde alle Kinder, die Aufmerksamkeitsschwierigkeiten haben, gleichzeitig ein Problem mit den Exekutiven Funktionen haben.

Die exekutiven Funktionen werden unterteilt in die sogenannten „kalten exekutiven Funktionen“ und „warmen exekutiven Funktionen“

 Zu den kalten zählen:

Zu den warmen zählen:

Die exekutiven Funktionen sitzen neuronal gesehen im Frontalhirn und in diesem Bereich sitzen eben auch die Funktionen wie Sozialverhalten, Hemmung, Motivation, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, problemlösendes Denken etc.

Exekutive Funktionen und die sozial-emotionale Entwicklung

Schüler mit höherer Selbstregulationsfähigkeit verfügen nicht nur über bessere Schulleistungen, sondern sie können auch mit Stress und Frustration besser umgehen. Wenn Kinder ihr Verhalten besser hemmen können und steuern können (zum Beispiel nicht Unangebrachtes sagen, Freundschaften pflegen, sich in andere hineinversetzen) ein ausgeprägteres Sozialverhalten und damit im Zusammenhang weniger Minderwertigkeitsgefühle, Einsamkeit oder depressive Verstimmung).

Soziale Anforderungen wie einen Streit, Kontaktaufnahme oder die Fähigkeit Kompromisse zu schließen setzt voraus, dass ich mich flexibel und kompetent verhalten kann. Dabei muss ich meine Emotionen auch kontrollieren können und die Fähigkeit haben, andere Perspektiven einnehmen können (z.B. wie geht es dem Kind, wenn ich es schubse).

Was hilft Kindern, die in den exekutiven Funktionen Schwierigkeiten haben, aus ergotherapeutischer Sicht?

Wenn du Fragen hast, schreibe mir gerne an [email protected]

 

 

Im folgenden Artikel gehe ich darauf ein, was Aufmerksamkeit ist, was es mit der Diagnosestellung auf sich hat und was der Unterschied zwischen ADS und ADHS ist. Wie Untererregung und Übererregung sich äußert und was die durchschnittliche Konzentrationsdauer ist wird ebenfalls beschrieben. Am Ende führe ich zwei gute Ratgeber für Eltern, Pädagogen und Therapeuten auf.

Es stimmt, es gibt viele Falschdiagnosen. Nichtsdestotrotz ist diese Erkrankung keine Modeerscheinung, wie so oft gemeint ist, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, wo mit Sicherheit auch die heutige Zeit ihren Beitrag dazu leistet. Es wird vermutet, dass unsere Schnelllebigkeit, Reizüberflutung, Leistungsdruck, ein veraltetes Schulsystem, ADHS sehr wohl begünstigt. Sie „wächst“ sich auch nicht aus. Sie besteht auch im Erwachsenenalter fort, wo sich allerdings die Symptome ändern. In Form von innerer Unruhe, andauernder Reizbarkeit, Desorganisiertheit, Ungeduld, Impulsivität und vielem mehr sich äußern kann.

Die Symptome bei ADHS sind den 3 Bereichen der Aufmerksamkeit, der Hyperaktivität und der Impulsivität zugeordnet. Man unterscheidet ADS ohne Hyperaktivität und ADHS mit Hyperaktivität.

Was ist Aufmerksamkeit? 

Man unterteilt die Aufmerksamkeit in 4 Bereichen:

Es wird der Wachzustand bezeichnet, bzw. die Fähigkeit eine Reaktionsbereitschaft auf Umweltreize herzustellen. Beispiel: Ich sehe ein Reh über die Straße laufen und reagiere adäquat und rechtzeitig. Alterness bezeichnet auch die allgemeine Wachheit.

Ich fokussiere mich auf die Hausübung und lasse mich nicht ablenken, auch nicht, wenn das Handy läutet.

Ich mache zwei Dinge gleichzeitig und teile meine Aufmerksamkeit: Ich wasche ab, während ich im Radio die Nachrichten hören kann.

Ich kann mich länger auf eine Aufgabe fokussieren, bei einer reizarmen Umgebung und reagiere sicher und schnell bei Bedarf: Ich schreibe einen Aufsatz und reagiere, wenn jemand an die Tür läutet.

Diagnose:

Damit eine Diagnose gestellt werden kann, müssen die Symptome in der Schule, Zuhause und in der Freizeit auftreten und das schon vor dem 7. Lebensjahr und länger als 6 Monate andauern. Von einer Störung spricht man erst dann, wenn das Kind in seinen Alltagsfunktionen deutlich beeinträchtigt ist und der Leidensdruck sehr groß ist.

Es lässt sich jetzt drüber diskutieren, ob eine Diagnose Vorteile bietet oder nicht und ob das eine gute Idee ist.... Die Vorteile sind, wenn ich weiß, was es ist, drüber informiert bin, es klar feststeht, können entsprechende Hilfestellungen gegeben werden.

Der Nachteil kann sein, dass ich das Kind dann nur über die Diagnose definiere und mich nur auf das Negative fokussiere. Meine Meinung ist, dass man es selber in der Hand hat, wie ich damit umgehe. Und ob ich als Elternteil das Kind stigmatisiere und eine „Opferhaltung“ einnehme. Oder ob ich das Ganze Positiv sehe und es nach der Diagnosestellung quasi „angehe“ und Hilfe einleite. So oder so, die Augen können nicht verschlossen werden, wenn man was verändern will, dass sich die Situation entspannt und Verbesserung eintritt, muss entsprechend was getan werden dafür.

Grundsätzlich unterscheidet man bei Kindern mit Aufmerksamkeitsproblematiken:

Ein Untererregtes Kind ala "Traumsuse" und "Hans Guck in die Luft"

Übererregtes Kind "Zappelphilipp"

Viele Kinder, die keine Diagnose haben, sondern lediglich Symptome haben, profitieren bei entsprechender Hilfestellung auch enorm. Wenn das Kind Schulprobleme hat, es Zuhause Probleme gibt, dann kann Ergotherapie ebenso einen positiven Beitrag leisten.

Konzentrationsdauer

Als ich gelesen habe, wie die durchschnittliche Konzentrationsdauer generell bei Kindern am Stück ist, also ohne Pause, habe ich mir die Frage gestellt, ob wir von Kindern nicht viel zu viel verlangen. Wenn ich höre, dass ein Erstklässler 2-3 Stunden bei der Hausübung braucht, weil er die oben genannten Symptome aufweist, obwohl 30 Minuten normal sein sollten, wundert es mich nicht, dass Eltern und das Kind einfach nur fertig sind und das Kind eine Aversion gegen Hausübung und eventuell gegen Schule entwickelt. 30 Minuten HÜ Zeit ist eine Durchschnittszeit für Erst- und Zweitklässler, wobei natürlich individuelle Unterschiede je nach Kind bestehen!

Als ich noch im Hort arbeitete, war für viele Kinder die Hausübungssituation eine Qual (und für die Pädagogen ;)). Ihnen fehlt die Motivation, der Plan wie strukturiert vorgegangen werden kann, sie waren überfordert von der Menge her und manche waren körperlich oft gar nicht in der Lage eine adäquate Körperspannung zu halten. Diese ist aber notwendig für motorische als auch für kognitive Handlungen.

Zurück zur durchschnittlichen Konzentrationsdauer:

Wenn sich ein Kind brennend für ein Thema interessiert, und Zeit und Raum vergisst, ist jedes Kind, egal ob AD(H)S oder nicht, zu Höchstleistung fähig!!! Daher sollten die Kinder schon von kleinauf dahingehend unterstützt werden, dass sie ihre Interessen und Hobbys ausleben und ihren Träumen folgen. Und dass sie lernen, dass sie immer Lösungen für Probleme finden können und wie sie Ziele erreichen können.

Und meine persönliche Meinung ist noch, dass wenn ein Kind von Kleinauf die Werte und Vorteile von Mediation, Achtsamkeit, (Kinder)yoga erlebt, sich das enorm positiv auswirken könnte. Gerade in Zeiten von extremer Schnelllebigkeit und Reizüberflutung ist mentale Stärke und das Kontrollieren und bewusste Wahrnehmen von eigenen Gedanken so wichtig.

Auch Kinder, gerade mit ADHS, haben so viele wechselnde Gedanken und ein Emotions-Auf- und Ab. Dadurch fühlen sie sich dem ausgeliefert, weil sie so hin und hergerissen sind. Man kann sich vorstellen, dass ein Teufelchen und ein Engelchen im Nacken sitzt. Das Teufelchen sagt zum Beispiel "Scheiß Hausübung, ich will nicht, das ist blöd" und das Engelchen sagt, "ach komm, es ist gar nicht so viel".... Die Gedanken vom Kind wechseln ständig hin und her, was so viel Energie in Anspruch nimmt, dass es körperlich schon fertig ist, bevor es mit der Hausübung überhaupt beginnt. Achtsamkeit und Co. kann hier eine gute Abhilfe schaffen. Das und mehr wird in der Ergotherapie ebenfalls geübt.

 

Vielfach hört man von Lehrer oder Pädagogen in Kindergärten, das Kind benötigt Ergotherapie, denn es kann nicht ruhig sitzen und zappelt so viel herum, es hört nicht zu und ist auffällig im Verhalten.

Zunächst mal zum Zappeln:

Zappeln ist grundsätzlich gesehen nichts schlechtes, denn die Formatio Reticularis im Gehirn (Neuronennetzwerk im Hirnstamm) bekommt durch das Zappeln Rückmeldung vom Körper und das Gehirn weiß somit wieder, wo es sich im Raum befindet. Die Kinder die vermehrt zappeln, holen sich vestibuläre Reize, damit sie wissen, wo ihr Körper sich gerade befindet. Gerade wenn sie untererregt sind, fangen sie vermehrt an zu zappeln. Zappeln ist also nichts unnatürliches und grundsätzlich eine logische Reaktion. Wenn es allerdings ausartet und es das Kind  überhaupt nicht schafft, mal nicht zu zappeln, dann ist das oft ein Grund in die Ergotherapie zu kommen und mit dem Kind daran zu arbeiten, was es braucht, damit es dies besser steuern kann.

Meiner Meinung nach, sollten wir uns aber davon verabschieden, dass Kinder ruhig am Sessel sitzen sollen. Ich verstehe Lehrer, wenn es ruhig ist und die Kinder arbeiten ist das super. Ich war selbst Pädagogin im Kindergarten und Hort und weiß wie es ist, wenn 20 Kinder im Raum sind und von Stille keine Spur ist.

Jedoch müsste sich die physische Umwelt wie es zum Beispiel im Unterricht gefordert ist, sich endlich dem natürlichen Bewegungsdrang anpassen.
Denn es liegt in der Natur des Menschen, dass wir Bewegung und dann wieder Ruhe benötigen, wo konzentriertes Arbeiten möglich ist. Und auch was das Sitzen betrifft, ist der Wechsel vom Aufrechten Sitz (für 15 Minuten) und dann wieder ein dynamisches Sitzen (wo man sich etwas hin und her bewegt) optimal für die Gesundheit.

Wenn einfach zwei Sportunterrichtsstunden mehr eingebaut werden in den Stundenplan, sprechen wir nicht von bewegtem Unterricht.

Bewegter Unterricht, wie du auch in den Youtube Video sehen kannst (Link am Ende des Artikels) wäre, dass Phasen von Bewegung und dann wieder Phasen von Stille und Konzentriertes Arbeiten eingebaut wird. Und das im Wechselspiel:

Möglichkeiten für unruhige Kinder:

Kinder, die besonders mit der Aufmerksamkeit/Verhalten Schwierigkeiten haben, vielleicht sogar AD(H)S haben, sollten unbedingt frontal zum Unterrichtsgeschehen sitzen, möglichst reizarm, eventuell Fenster/Türen im Rücken des Kindes.

Ich gehe davon aus, das Lehrer, Lehrer werden, weil sie Kinder lieben und gerne mit ihnen Zeit verbringen. Daher sollte das auch so oft wie möglich gezeigt werden in der Mimik und mit Worten. Face to Face ist besonders für Kinder wichtig, die im Verhalten auffällig sind und unaufmerksam sind. Genau die brauchen das Gefühl, dass sie vom Lehrer gemocht werden. Solche Kinder verunsichert es enorm, wenn ein Lehrer keine Mimik zeigt. So oft wie möglich Wertschätzung zeigen/Ich mag dich, ist für diese Kinder sehr hilfreich.

Typische "Fehler" die vermieden werden sollten

Keine ironischen oder sarkastischen Antworten geben, diese Kinder verstehen sowas nicht.

Wenn ein Kind Auffälligkeiten im Verhalten hat, könnte man jetzt mit dem Finger auf die Familie zeigen: "Eh klar... bei dem Elternhaus ist es ja kein Wunder." Man könnte jetzt die ganze Energie damit verschwenden, auf die Eltern sauer zu sein und sich aufzuregen... wo man aber nichts verändern kann und das auch nicht zur Aufgabe eines Lehrers gehört. Da verschwendet man nur unnötige Energie und macht eine Sache zu unserem Problem, obwohl es nicht unser Problem ist.

Immer wieder erlebe ich, wo Pädagogen sich in der Elternarbeit ausbrennen, weil sie sich so sehr wünschen, dass Eltern sich verändern. Leider kann man aber keinen anderen verändern, wenn der nicht von sich aus bereit dazu ist.

In der Ergotherapie allerdings, ist es so, dass der Hauptklient das Kind ist und die Nebenklienten die Eltern sind, wo also im Elterntraining sehr wohl darauf eingegangen wird, dass sie aktiv mitarbeiten müssen, wenn sie wollen, dass sich etwas verbessert.

Man könnte jetzt auch verzweifelt nach einer Diagnose suchen wie AD(H)S und der Störung der Schuld geben. Natürlich ist es äußerst sinnvoll, sich Wissen anzueignen. Aber das wird die Situation im Klassenzimmer per se nicht verändern.

Du hast es in der Hand und kannst aktiv etwas verändern

Was wir allerdings verändern können, ist uns selbst. Wir können einen bewegten Unterricht schaffen, wir können unser Bild vom Kind hinterfragen, wir können Fortbildungen zu verhaltensauffälligen Kindern absolvieren und wir können auf uns selber achten, dass es uns gut geht. Wir können beginnen, das Kind zu loben, wenn es etwas toll macht, was ihm sonst vielleicht schwer fällt, statt immer nur auf das Negative achten. Wir können echtes Interesse für das Kind zeigen. Wir können einfach mal loslassen, dass wir immer die Kontrolle haben müssen und es still sein muss. Wir können Aufträge klarer formulieren und Aufforderungen wirksamer stellen, nämlich kurz und klar. Wir können bei einem Problemverhalten sofort sachlich (ohne emotional zu werden) und konsequent reagieren.

Wir können uns mit Kollegen austauschen, wenn jemand Erfahrungen mit solchen Kindern hat. Wir können Selbstfürsorge in unser Leben kultivieren und gut für uns sorgen. Wir können eine angenehme Atmosphäre im Unterricht schaffen, dass für uns und alle Beteiligten gut ist, in Form von Blumen, Kerzen, was Persönliches auf unseren Schreibtisch stellen etc.

Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ruhig und entspannt bin, sich das auf die Kinder überträgt. Wenn ich hektisch war, vieles im Kopf hatte, unrund war, dann haben das die Kinder sofort gespürt und es war laut und ich musste viel schimpfen etc.

Wenn ich aber wirklich losgelassen habe, auch meine Kontrolle (wie es zu sein hat) und entspannt war, dann ging es mir so viel leichter von der Hand.

Und das Wichtigste zum Schluss, Humor, Gelassenheit und keine Perfektion von sich und anderen erwarten.

Im folgenden gebe ich noch ein paar hilfreiche Tipps:

(in Anlehnung an das Wunstorfer Konzept)

Tipps für den Unterrichtsbeginn:

Wichtig ist, das Kind muss Blickkontakt halten und still sein. Das Kind stellt einen Fuß auf die Sesselfläche, der andere steht am Boden. Währenddessen wird eine Triangel oder eine Klangschale vom Lehrer angeschlagen. Das Kind steht solange still, bis der Ton verklungen sind. Diese Übung ist super, dass die Kinder fokussiert sind und dir gut zuhören können.

Es stellt sich einfach die Frage, was ich mir als Lehrer an Energie einspare, wenn ich statt schimpfen diese kleinen Auszeiten in der Stunde einbaue. Es können alle Beteiligten nur gewinnen. Natürlich sollte das gut eingeführt werden, sodass die Kinder das nicht wahllos ausnützen. Lehrer, die das bereits umsetzen, berichten wie effektiv das ist und sich das bewährt hat.

Wenn ein Kind nicht aufpasst und sich mit dem konzentrieren schwer tut und zappelt, kann vermieden werden zu sagen, konzentrier dich besser, pass endlich auf... Stattdessen lieber genau sagen, was das Kind tun soll: Hör zu, schau hin... Mit den oben genannten Signalkarten, wo entsprechende Symbole abgebildet sind, ist dies ein noch höhere Aufforderungscharakter für das Kind, damit es sich daran hält.

Wenn dir als Lehrer in der Klasse Kinder besonders auffallen, die Probleme haben mit der:

dann würde ich empfehlen, mit den Eltern zu sprechen und auf Ergotherapie hinweisen, wo entsprechend an diesen Problematiken in der Therapie gearbeitet wird.

Youtube Video: Beispiel eines bewegten Unterrichts:

https://www.youtube.com/watch?v=GIbdY9IWqmA

Ich hoffe ich konnte dir ein paar gute Inspirationen geben! Alles Liebe, Christina

 

 

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
www.etherapie.at
Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
Hausbesuche finden im Umkreis von Waldneukirchen statt. Details werden telefonisch abgesprochen.
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Wichtiger Hinweis


Sehr geehrte Damen und Herren!

Leider biete ich derzeit keine Termine in der Praxis Pettenbach.

Vielen Dank, Christina Gegenleitner

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