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Ergotherapie in Pettenbach 
(Bezirk Kirchdorf an der Krems)

1. Oktober 2024

Selbstregulierung will gelernt sein

Selbstregulierung will gelernt sein

Hast du dich schon einmal gefragt, warum es manchmal so schwierig ist, dein kleines Kind oder dich selbst zu beruhigen? In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema Regulation und Co-Regulation befassen. Wir werden beleuchten, was diese Konzepte bedeuten und wie sie dich betreffen. Zudem werde ich erklären, warum auch dein eigenes Nervensystem reguliert sein muss, um für andere da sein zu können.

Hier gehts zum Drehzahlmesser

Definitionen

Selbstregulation

Selbstregulation bezeichnet deine Fähigkeit, deine eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen bewusst zu steuern, um in unterschiedlichen Situationen angemessen zu reagieren. Sie umfasst:

  • Das Erkennen deiner inneren Zustände
  • Die Kontrolle deiner Impulse
  • Deine Anpassung an äußere Anforderungen
  • Das Erreichen deiner langfristigen Ziele

In Bezug auf dein Nervensystem bedeutet Selbstregulation:

  • Die Fähigkeit, deine inneren Stressreaktionen zu erkennen
  • Diese durch Techniken wie Atemübungen, Achtsamkeit oder Bewegung gezielt zu beruhigen
  • Dein Nervensystem in Balance zu halten
  • Zwischen Anspannung und Entspannung zu wechseln
  • Auf Stress flexibel zu reagieren

Dies fördert deine emotionale Stabilität und dein körperliches Wohlbefinden.

Das Stresstoleranzfenster

Um zu verstehen, was es bedeutet, reguliert, übererregt oder untererregt zu sein, müssen wir uns mit dem Konzept des Stresstoleranzfensters befassen. Dieses Modell wird häufig verwendet, um die Erregungszustände deines Nervensystems zu erklären:

  1. Übererregung:
    • Du fühlst dich angespannt, unruhig
    • Du bist im Fight-or-Flight-Modus
    • Du bist im Funktionsmodus
    • Du bist "High-alert" (aktiviert, erregt)
    • Deine Muskeln/Kiefer sind eher angespannt
  2. Regulierung (optimaler Zustand):
    • Du fühlst dich "in der Mitte"
    • Du hast eine klare Sicht, entdeckst Lösungen
    • Du bist kreativ
    • Du fühlst dich ausgeruht und entspannt
    • Du hast eine gute Verbindung mit dir selbst und anderen
    • Du kannst deine Gefühle gut regulieren und spüren
    • Du bist im Vertrauen und fühlst dich sicher
  3. Unterregung:
    • Du fühlst dich erschöpft
    • Du bist depressiv verstimmt
    • Du hast wenig Antrieb und soziale Kontakte
    • Du ziehst dich zurück
    • Du empfindest wenig Lebensfreude, bist lustlos
    • Deine Emotionen sind eher negativ oder gleichgültig

Kindliche Regulation

Kinder können sich nicht von Geburt an selbst regulieren. Sie benötigen Co-Regulation bis zum 3. oder 4. Lebensjahr. Co-Regulation bedeutet, dass du das Kind durch Gefühlsstürme und emotionale Höhen und Tiefen begleitest.

Für eine erfolgreiche Co-Regulation ist Folgendes notwendig:

  1. Anzeichen der Unter- und Übererregung beim Kind erkennen
  2. Eine eigene gute Regulation als Voraussetzung (natürlich unter dem Aspekt, dass wir alle einfach Menschen sind :-))
  3. Gefühle des Kindes benennen können
  4. Sich mit Themen wie Sicherheit, sichere Bindung, Stressreduktion und Achtsamkeit auseinandersetzen
  5. Feingefühl und Beobachtungsgabe für deine eigenen und der kindlichen Bedürfnisse entwickeln
  6. Selbstfürsorge praktizieren und eigene Gefäße füllen
  7. Balance zwischen eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes/Familie schaffen
  8. Klarheit über eigene Grenzen besitzen

Ein Beispiel für den Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen: Dein Kind klopft laut mit Bauklötzen auf einen Topf, während du dich konzentrieren möchtest. Hier treffen zwei Bedürfnisse aufeinander: Dein Bedürfnis nach Ruhe und das Bedürfnis deines Kindes zu klopfen. Eine mögliche Lösung wäre: "Ich weiß, dir macht das Klopfen gerade sehr viel Spaß, aber mir ist es zu laut. Probiere doch das hier: Du bekommst einen Plastiklöffel zum Klopfen."

Regulation bei Erwachsenen

Viele Erwachsene haben selbst als Kind nicht gelernt, sich zu regulieren. Dies erschwert die Regulation des eigenen Kindes. Man kann es sich so vorstellen wie bei einem Brunnen. Vielleicht kennst du diese Brunnenschalen, wo das Wasser von oben in die darunter liegende Schale fließt, dann geht es über und das Wasser fließt in die nächste Schale usw. So ist es auch mit unserer Kapazität an Energie bestellt. Wir können das weitergeben, was wir selbst zur Verfügung haben. Wir können das Kind regulieren, wenn unsere Tanks gefüllt sind. Wir dürfen dafür sorgen, dass immer wieder genügend Energie nachkommt, die wir weitergeben können.

Ja,  zu einem gewissen Grad sind wir auch von anderen abhängig und wir erfahren Regulation durch:

  • Umarmungen von geliebten Menschen
  • Interaktion mit Haustieren
  • Tröstende Worte und Zuspruch von Partnern oder Freunden
  • usw.

Da du aber nicht ständig auf externe Hilfe zurückgreifen kannst, ist es wichtig, dass du lernst, dich selbst zu beruhigen und zu steuern. Das heißt, sich selbst zu regulieren ist eine Fähigkeit, dir wir als Menschen dringend benötigen, um in unsere Mitte zu kommen.

Ausnahme: Erlittene Traumen - dies ist ein eigenes Thema, welches eine gezielte Therapie benötigt.

Der Drehzahlmesser für Kinder: Eine Hilfe zur Regulation

Wie kannst du jetzt dein Kind unterstützen, falls es da Schwierigkeiten hat? Oder vielleicht sogar an ADHS leidet? Der Drehzahlmesser ist ein nützliches Instrument aus der Verhaltenstherapie, das auch in der Ergotherapie Anwendung findet. Er kann Kindern ab dem Schulalter und teilweise im letzten Kindergartenjahr helfen, ihren Erregungszustand zu verstehen und zu regulieren. Dazu gibt es passende Tricks zum Rauf- oder Runteregulieren.

Hier kannst du meinen Drehzahlmesser erwerben Drehzahlmesser. Eine genaue Beschreibung liegt bei. In diesem Blogartikel schreibe ich ebenfalls darüber: HIER

Viel Spaß beim Ausprobieren und gib mir gerne Feedback ob er hilfreich ist.

Liebe Grüße,

Christina

Ergotherapie hilft Menschen jden Alters, die aufgrund von Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen, psychischen Beeinträchtigung etc. in ihren Alltagstätigkeiten sowie im Beruf und Freizeit Schwierigkeiten in der Handlungsdurchführung haben.
Wartberger Straße 18
4643 Pettenbach

Bei Ergotherapeutin Gabriele Wechner
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Ich arbeite auf Honorarbasis. Das heißt, je nach Krankenkasse bekommen Sie einen Teil der Therapiekosten zurückerstattet.
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